Schützenfest Badenhausen vom 24. - 27. Juli 2015 - Aus der Geschichte
Badenhausen feiert in diesem Jahr wieder sein traditionelles Volks- und Schützenfest. In der Zeit vom 24. bis 27. Juli 2015 wird in Badenhausen die 5. Jahreszeit eingetrommelt
Badenhausen (kip) Seit 1599 feiert die Badenhäuser Schützengesellschaft ihr Schützenfest. Der Schutz der Gemeinschaft war der Ursprung der heutigen Schützengesellschaften.
Fürstin Elisabeth, Herzogin in Braunschweig hat durch Einrichtung des Gittelder Freischießens mit den Gemeinden Gittelde, Badenhausen, Windhausen und Grund den Grundstein für die Badenhäuser Schützengesellschaft gelegt. Heute wird das Schützenfest alle drei Jahre in Badenhausen gefeiert. Es ist ein gesellschaftlicher Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben der Ortschaft.
Um 1500 herum wurde das Schützenwesen vom Amt Stauffenburg geordnet. Es wurde eine Schützenordnung erlassen. In dieser Ordnung wurde das Schützenwesen in den zum Amt Stauffenburg gehörenden Orten Badenhausen, Gittelde, Grund und Windhausen geregelt. Gemeinsam wurde das Schützenfest gefeiert. Herzogin Elisabeth stiftete einen silbernen Löwen, der jährlich ausgeschossen wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts werden keine gemeinsamen Schützenfeste mehr in den einst zum Amt Stauffenburg gehörenden Orten gefeiert. Die Schützengesellschaft Badenhausen pflegt über 400 Jahre die Tradition des Schützenwesens. In Badenhausen wurde seit 1599 ihr eigenes Schützenfest. Nach einer alten Dorfbeschreibung von 1763 fand das Schützenfest in Badenhausen auf den "Ober Hüttschen Wiesen" stattfand. Mit den "Ober Hüttschen Wiesen" wurden die Wiesen am Fuße der Hindenburg bezeichnet.
Der Beginn des Schützenwesens liegt im 13. Jahrhundert. Männer wurden zur Verteidigung der Orte im Umgang mit der Waffe ausgebildet. Mit Bogen und Armbrüsten verteidigten sich die einzelnen Siedlungen. In den Städten hatten die Handwerkszünfte die Verteidigung übernommen und bildeten ihre Schützen aus. In späteren Jahren wurden die Männer an Pistolen und Gewehren ausgebildet. Daraus entwickelten sich die Schützenbrüderschaften, Schützengilden, Schützengesellschaften und Schützenvereine.
Mit den Schützenfesten im Harz wird an die Harzschützen erinnert, die im dreißigjährigen Krieg sich gegen die durchziehenden Heerscharen wehrten und ihre Heimat verteidigten. Ihr großer Vorteil war, dass sie ihre Wälder, Täler und Auen kannten.
In diesem Zusammenhang wird an die plündernden und brandschatzenden Söldner erinnert. Tilly-Truppen lagen lange Zeit in Gittelde und starteten von hier aus ihre Raubzüge. Sie brachten Not und Elend über die Bevölkerung. Häufig floh die Bevölkerung in die Wälder und suchte dort Schutz und Unterkunft. Das Vieh wurde in die Berge und Täler getrieben. Der Kampf gegen diese plündernden Truppen war zugleich auch ein Aufstand gegen die Obrigkeit.
Die Einrichtung des Freischießens sorgte dafür, dass ein frohes Fest das Einerlei grauer Arbeits-wochen unterbrach. Auch heute ist es wichtig dem wachsenden Arbeitsdruck, dem Stress oder den alltäglichen Sorgen einmal zu entsagen.
Um den immer vorkommen Streitigkeiten vorzubeugen, wurde eine umfangreiche Schützenordnung erlassen. Diese regelte schon früh u.a. an wieviel Tagen geschossen werden kann und dass der Beste den silbernen Löwen tragen darf. Fluchen, Lügen und Gotteslästerungen oder unziemliche Worte sagen, wurde unter Strafandrohung verboten.
Dieses wird bis zum heutigen Tage als Tradition fortgeführt.
Das Badenhäuser Schützenfest entwickelte sich nach 1812 immer mehr zu einem wahren Volksfest, das niemand mehr missen mochte.
1821 feierten die Badenhäuser mit ihren Gästen bereits in zwei Weinzelten, zwei Bierzelten und in einem Tanzzelt auf dem Schützenplatz.
Im Großen und Ganzen verläuft das Schützenfest heute wie in alten Zeiten. Tradition und Brauchtum werden gepflegt und sorgsam fortentwickelt. Geblieben ist, dass jeder männliche Einwohner am Schießen zu Schützenfest teilnehmen kann und mit der besten "Zehn" aller Schützen Bestemann wird.
Immer noch geht die Trommel um, bewegt sich der Festzug durchs geschmückte Dorf. Tannengrün und bunte Papierfähnchen geben dem Dorf ein festliches Aussehen.
Jung und alt beteiligen sich. Das Schützenfest hat seinen Charakter als echtes Volksfest bis auf den heutigen Tag bewahrt.
Die Schützenmeister, der Vorstand und das Offizium führen die Tradition weiter und fühlen sich ihr in besonderem Maße verbunden.
Der heutige Silberne Löwe, auch Kleinod genannt, stammt aus dem Jahr 1664 und wurde von der damaligen Oberhütte und Neuhütte beschafft..
Auch wenn durch die vielen Kriegswirren, das wertvolle Kleinod stark beschädigt wurde, ist noch heute ein Teil der Widmungsschrift zu erkennen.
Es ist für jeden Badenhäuser Schützenbruder eine große Ehre, diesen Silberlöwen zu tragen.
Es ist somit nicht verwunderlich, dass der silberne Löwe nicht nur an Schützenfesten sondern auch zu Hochzeiten getragen werden darf und getragen wird.
Letztmalig 1961 bei der Hochzeit unseres Altschützenmeisters Siegfried Haase sowie beim damaligen Bestemann Karsten Wiese wurde der silberne Löwe getragen.
Die Schützenmeister hoffen, dass auch in diesem Jahr wieder viele Schützenbrüder am sportlichen Wettstreit um die Beste 10 teilnehmen.
Die Termine für das Bestemann-Schießen werden noch in einem speziellen Flyer bekanntgegeben. Der Flyer wird in jedes Haus getragen.
Das diesjährige Schützenfest bereiten die Schützenmeister Hardy Höppner und Michael Schulz mit den Mitgliedern des Vorstandes Felix Römermann als Schriftführer, Sven Weber als Kassenwart und Gerd Nienstedt als Schießwart vor.
Foto
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Schützenmeister und Vorstand der Schützengesellschaft Badenhausen mit Offizium. (Archivfoto)