Kriegswirtschaft
Deutschland befindet sich im Krieg – wir wissen es nur noch nicht.
Es kommt vor, dass sich Freunde streiten. Aber es kommt nicht vor, dass ein Freund gegen den Freund Sanktionen verhängt, denn das tut ein Freund nicht. Die USA haben bereits vor Jahren gegen Deutschland Sanktionen verhängt, Trump sei Dank. Seit Wochen tobt der Krieg in der Ukraine, eigentlich seit Jahren, als Russland auf die Idee kam, die Krim zu besetzen. Und seit dem, spätestens seit dem, befinden wir uns wieder in einem Krieg – wir wollen es nur nicht wahr haben. (Kleine Denksportfrage: Wie viele größere Städte gibt es in Deutschland – 10, 50, 100? Wie viele Atombomben und zugehörige Raketen hat Russland – 1.500, 1.700, 2.000? Wie viel Zeit brauchen diese Raketen zu uns – 30, 20, 10 Minuten? Danke Putin, für deine Geschenke.)
Es ist Zeit, unsere Wirtschaft auf diesen Krieg umzustellen: Wir brauchen die Kriegswirtschaft, und sofort!
Deutschland ist ein Industrieland: Alle Produkte, die industriell produziert werden und die wir brauchen, müssen wir bei uns im Inland produzieren oder mindestens kurzfristig jederzeit produzieren können. Wir müssen uns unabhängig machen, wir müssen uns nicht-erpressbar machen. Diese Forderung ist gegen kein Land, gegen keinen Menschen gerichtet.
Deutschland muss sich selbst ernähren können: Alle Lebensmittel, die wir für unser Leben, Überleben, brauchen, müssen wir im Inland erzeugen. Wir müssen uns unabhängig machen, wir müssen uns nicht-erpressbar machen. Diese Forderung ist gegen kein Land, gegen keinen Menschen gerichtet.
Wir wollen etwas für den Erhalt der Umwelt tun? JA! Wir wollen weg von Kohle, Öl, Gas als Energielieferant? JA! Tun wir es, sofort, schnell, tun wir es mit der Kriegswirtschaft!
Kriegswirtschaft bedeutet: kurze, sofortige Entscheidung; auch auf die Gefahr hin, gelegentlich nicht die beste aller möglichen Entscheidungen zu treffen.
Die vier Quellen der erneuerbaren Energie in unserem Land, und nur das macht uns frei, unabhängig und nicht erpressbar, sind:
1) Windkraftwerke auf allen Flächen,
2) Fotovoltaik auf allen Dächern und freien Flächen,
3) Wasserkraft an jedem Fließgewässer,
4) Wellen- und Gezeitenkraftwerke.
Ferner werden gebraucht:
5) Stromspeicher,
6) Wasserstoffproduktion (Elektrolyse von Wasser),
7) Stromvernichter bei Überproduktion von Strom.
Alle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beauftragt und bezahlt der Bund, wenn es keine anderen Auftraggeber und Kostenträger gibt.
Wenn Grundstücke angekauft werden müssen, so tritt immer die örtlich zuständige Kommune als Käufer und neuer Grundstückseigentümer auf, der diese Grundstücke nie wieder verkaufen darf; die Kommune gibt das Grundstück im Wege des Erbbaurechts bzw. der Pacht an den jeweiligen Investor zur Nutzung weiter. Das Geld für den Grundstücksankauf gibt der Bund direkt der Kommune, der Bund bekommt sein Geld über die Mehrwertsteuer beim Bau der jeweiligen Investition wieder zurück.
Für alle übrigen Finanzierungen ist die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zuständig.
Die kommunalen Bauhöfe sind, wenn sich kein anderer findet, stets die Investoren und Betreiber der Anlagen; so bekommen die Kommunen zusätzliche Einnahmen, die direkt den im Nahbereich der jeweiligen Anlage lebenden Bürgern zugute kommen.
Wellen- und Gezeitenkraftwerke erfordern noch Grundlagenforschung und viel Entwicklungsarbeit; bis zum Einsatz dieser Technik werden einige Jahre vergehen.
Wasserkraft an Fließgewässern ist eine seit Jahrhunderten eingesetzte Technik; es ist handwerkliche Ingenieursarbeit diese alte Technik der Wassermühle auf den heutigen Stand einer Stromproduktion zu bringen, denn jedes Fließgewässer kann zur Stromerzeugung genutzt werden, und zwar durchaus unter Beachtung des Umweltschutzes; alte, jetzt verfallende, Wassermühlen an Wiesenbächen beweisen dies. Diese Wasserkraft ist besonders wertvoll, weil sie auch nachts und bei Windstille konstant verfügbar ist. Die Anlagen sind in abgestuften Größen ab 0,25 kW, 0,5 kW, 1 kW, 2,5 kW, 5 k kW 10 kW und so fort, sowie für unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten zu bauen. Diese Fließwasser-Kraftanlagen werden (wie die Solarmodule auf dem Dach) entlang des Gewässers zu größeren Einheiten zusammengeschaltet. Die kleinste Anlage mit nur 0,25 kW liefert am Tag (0,25*24=) 6 kWh oder (6*365=) 2.190 kWh im Jahr – und das reicht bereits für manchen Haushalt.
Solarenergie. Auf jedes Dach kommen Solarmodule. Wen es die Hauseigentümer nicht tun, treten die kommunalen Bauhöfe als Mieter der Dachflächen sowie Eigentümer und Betreiber der Anlagen auf. Als Anreiz wird die Abrechnung (bisher EEG-Umlage) geändert: Die ins Netz eingespeisten kWh werden dem Netzbetreiber nur geliehen, der gibt sie als kWh bei Bedarf wieder an den einspeisenden Hauseigentümer zurück; dies wirkt für den Hauseigentümer wie eine Vergütung zum normalen privaten Haushaltstarif von derzeit rund 30 Cent pro kWh. Technisch müssen diese Anlagen nach dem Prinzip der USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) arbeiten: sie müssen auch bei Netzausfall Strom liefern.
Windkraft. Deutschland hat etwas über 357.000 Quadratkilometer Fläche. Alle Kommunen haben binnen drei Monaten in ihrem Gebiet die Fläche für soviel Windkraftanlagen auszuweisen, wie ihre Fläche in Quadratkilometern misst.
Stromspeicher sind in vielen Varianten im Test bereits gebaut, sie müssen jetzt nur noch in genügender Anzahl und Größe auch gebaut werden.
Ein solches Programm für Windkraft und Solarstromerzeugung beginnt in der Kriegswirtschaft sofort, die ersten Anlagen können schon vor Weihnachten stehen, es könnte in zwei bis drei Jahren weitgehend abgeschlossen sein.
Ein solches breitangelegtes Programm zur Energiegewinnung erfordert eine im Vorfeld lieferfähige Industrie für die jeweiligen Anlagen selbst, sowie die Kabel, Baufahrzeuge, das Baumaterial und nicht zuletzt Arbeiter und Handwerker. Das Programm ist ein großes Wirtschaftsförderungsprogramm.
Zeitweilig auftretende Stromüberproduktion wird nicht durch Abschalten der Windräder geregelt, sondern durch Produktion von Wasserstoff verbraucht, in diesem Fall im Start-Stopp-Betrieb: Ziel in diesem Fall also: a) Stromvernichtung; b) Wasserstoff zur Speicherung zur Überbrückung der nächsten Flaute; c) erst als Letztes, nachrangig: Nutzung das Gases Wasserstoff.
Nebenwirkungen. Nichts ist ohne Nebenwirkungen. Umwelt: Die Einsparung von CO2 ist positiv, die Gefahr für manchen Vogel negativ. Die Kommunen bekommen lang laufende (ewige) Einkünfte zum Wohl ihrer Bürger; das Instrument „Erbbaurecht“ ist uraltes deutsches Recht, es kann auch in der Wohnungsbaupolitik sehr erfolgreich eingesetzt werden. Wenn wir keine Energie mehr einführen müssen, müssen dafür auch keine Devisen ausgegeben werden: Wir können mit weniger Exporten auskommen und uns auch auf diesem Gebiet weniger angreifbar machen. Die Strompreise, vor allem für die privaten Haushalte, werden deutlich und schnell steigen, das soll einerseits helfen, Strom zu sparen, andererseits anregen, Strom selbst zu erzeugen.
Übergangszeit. Ein Ersatz russischer Energielieferung durch die Lieferung aus anderen Ländern, mag momentan politisch nötig erscheinen, ist aber wirtschaftlich dumm und macht langfristig weder wirtschaftlich noch politisch unabhängig – und hilft auch nicht der Umwelt.
Übrigens: Jede Sanktion gegen Russland zwingt Russland, sich vom Westen unabhängig zu machen, sie fördert so die Autarkie Russlands.
22.03.2022
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck
Bürgerreporter:in:Hermann Müller aus Einbeck |
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