Außenhandel, Erpressung und Gas

Im Normalfall hat jeder Handel, also auch Außenhandel (zum Beispiel Erdgas aus Russland) für beide Seiten Vorteile und daraus ergibt sich die gegenseitige Abhängigkeit (wir wollen das Erdgas, die Russen unser Geld). Bisweilen aber hat ein „guter Freund“ (zum Beispiel die USA) etwas dagegen und greift zur Erpressung.

Erdgas.
* Erdgas ist ein fossiles Produkt und daher nur endlich verfügbar, irgendwann ist es alle und spätestens dann müssen wir uns nach einer anderen Energiequelle umsehen.
* Erdgas (CH4) enthält Kohlenstoff, beim Verbrennen entsteht Kohlendioxyd (CO2) und das ist ein sogenanntes Klimagas.
* Deutschland braucht – einstweilen noch – Erdgas, Russland hat es, fördert es und ist bereit, es uns relativ billig zu liefern.
* Das Erdgas muss vom Fördergebiet zu uns transportiert werden.Das geschieht unter anderem durch Rohrleitungen, die durch Drittländer verlaufen – und diese Drittländer verlangen dafür von uns Transitgebühren.
* Ein neuer direkter Transportweg unter Umgehung dieser Drittländer durch die Ostsee macht den Transport für Deutschland billiger – aber ärgert die Drittländer, denen die Transitgebühren entgehen.
* Die USA stört das Erdgasgeschäft Russland – Deutschland, weil es Deutschland von (dem vertragstreuen und sicheren) Russland abhängig macht. Richtig!
* Die USA bieten Deutschland statt des relativ billigen und sicheren russischen Erdgases – teureres – Erdgas der USA an, wodurch sich Deutschland von den (vertragsbrüchigen und darum unsicheren) USA abhängig machen würde. Nicht gut!
Was kann Deutschland tun?
* Unter den gegenwärtig gegebenen Machtverhältnissen ist eine direkte Konfrontation mit den USA nicht sinnvoll.
* Deutschland kann seinen Energiebedarf aus den selbst auf eigenem Hoheitsgebiet gewonnenen regenerativen Quellen (Windkraft, Solar, Wasserkraft) decken – Deutschland muss es nur wollen.
* Das schafft Unabhängigkeit von allen Drittländern, egal ob Lieferland oder Transitland.
* Es spart Devisen, wichtig, denn in Zukunft werden wir auch weniger exportieren.
* Das macht weniger angreifbar, weniger erpressbar.
* Es ist umweltfreundlich, weil kein Kohlendioxyd entsteht.
* Es gibt einige – technisch aber seit Jahrzehnten gelöste – Anlaufschwierigkeiten.
* Es ist zunächst etwas teurer.
* Hätten wir eine Kriegswirtschaft, wäre die Umstellung eine rein technische Frage und in weniger als drei Jahren abgeschlossen.
* Wir haben keine Kriegswirtschaft, also wird es wohl eher drei Jahrzehnte dauern.
27.02.2019
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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