Handystrahlung in Eichenau – der Gemeinderat beschäftigt sich wieder mit der Problematik
Agenda 21 hat einen Leitkatalog vorgestellt und Dagmar Riess aus Eichenau hat sich ausführlich mit der Thematik beschäftigt. Ihr lesenswerten Anregungen sind hier: http://docs.google.com/Doc?id=dg2jb7gs_742ffqg44fv
Auf Anregung der CSU Fraktion wurde mit öffentlichem Geld eine Untersuchung der Intensität der Handystrahlung in Eichenau durchgeführt und einige wenige Bürger haben sich der Messung angeschlossen. Im Mai 2007 stellte Dr. Gritsch die Ergebnisse der Untersuchung dem Gemeinderat vor. Nun beschäftigt sich im Mai 2008 der GR wieder mit der Thematik und sie wird uns alle sicherlich noch lange bewegen.
Da ich selbst in 50 Meter Sichtweite ( der abwärts gerichtete Kegel strahlt uns direkt an) lebe, fange auch ich an, mir Gedanken zu machen. Als Naturwissenschaftler suche ich natürlich zuerst einmal nach wiederholbaren Experimenten, die es so am Menschen aber noch nicht gibt. Da die Diskussion über die Festlegung der möglichen Grenzwerte eine politisch dubiose Situation ergibt und verdächtige Konstellationen zeigt, ist höchste Aufmerksamkeit geboten. Auch der CSU Eichenau wurde bescheinigt, dass die Salzburger Grenzwerte in Eichenau nicht erreicht werden! Aber auch in Salzburg selbst ist das nicht der Fall. Aber deutlich niedrigere Werte als die jetzigen sind technisch machbar.
Auch der Eichenauer MachMit Verein ( Heilpraktikerin Siglinde Fraas informiert über gepulste Hochfrequenzstrahlung: http://www.machmitverein.de/elektro.htm )
Dagmar Riess führt zur Grenzwertefestlegung aus: „Der deutsche Grenzwert von 1997 ist von der WHO empfohlen und hat zwei Kontrollinstanzen passiert:
- das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
- die Strahlenschutzkommission (SSK).
Das klingt zunächst vertrauenserweckend, bis man in die personellen Details eintaucht:
Die WHO hat ihre Empfehlung übernommen von der ICNIRP (Intern. Commission on Non- Ionizing Radiation Protection). Dieses Gremium ist nicht Teil der WHO, sondern ein privater
Verein, der beim Amtsgericht München eingetragen ist. Er besteht aus 14 Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern, die teilweise auch für die Industrie arbeiten. Vorsitzender war
von 1996-2000 der Physiker Jürgen Bernhardt. Dieser arbeitete zwischen 1989 u.1998 als Abteilungsleiter im BfS und saß ebenfalls in der SSK als Vorsitzender des Ausschusses Nichtionisierender Strahlen von 1987-1989 und 1999-2002.
Er hat also die Grenzwerte, die er selbst vorgeschlagen hat, in einer anderen Funktion abgesegnet!!
Einen interessanten Einblick in sein Denken gibt ein Fernsehinterview vom 29.1.97 (3-SAT „Risiko Elektrosmog“): Darin räumt er ein, dass es „Hinweise auf krebsfördernde Wirkungen und Störungen an der Zellmembran“ gebe, aber, „wenn man die Grenzwerte reduziert, dann macht man die Wirtschaft kaputt, dann wird der Standort Deutschland gefährdet….
Da macht er sich die gleichen Sorgen wie Exkanzler Schröder, der im Nov. 2001 einen Vorstoß seines Umweltministers Trittin zur Grenzwertsenkung blockierte, „um Unruhe in der Wirtschaft zu vermeiden. ... Unsere Grenzwerte beruhen also auf den Vorgaben eines privaten Clubs, der sich seine Mitglieder selbst aussucht! Und nur durch das Zusammenspiel können diese Institutionen auf den bestehenden Grenzwerten beharren!“
Als mögliche konkrete Lösungsansätze weist Dagmar Riess auf das Gräfelfinger Modell hin, das für Bebauungspläne konkrete Hinweise auf Strahlenbelastungen festhält. Die Diskussion, die durch die Stadt Dachau angeregt wurde , ist noch nicht abgeschlossen und kann auch die möglichen Beschlüsse aus Eichenau nicht geändert werden, es bleibt also noch etwas abzuwarten. „Das heißt also: Die Bauvorhaben der Betreiber sind durch das derzeit geltende „Recht“ abgesegnet, die Kommunen können nicht gegen die derzeitige Rechtslage planen!
Das Hauptargument der Betreiber vor den Gerichten: „Die in der Bundesimmissionsschutzverordnung festgelegten Grenzwerte werden eingehalten“… Aber nicht die Salzburger! .... (s.o)
Die Stadt Dachau hat daraufhin Berufung eingelegt. (Termin der Verhandlung?)
Für das Rechtsamt der Stadt Dachau und die Stadträte steht und stand stets nicht der Aspekt der Verhinderung im Vordergrund, sondern der des Schutzes der Bevölkerung! Deswegen würden den Betreibern Standorte angeboten. Dies ist ihre Argumentation.
Auf das Ergebnis darf man gespannt sein…“
Aus diesen Gründen hat die Agenda 21 Arbeitsgruppe in Eichenau rechtzeitig ein Positionspapier vorgelegt, das zur Diskussion steht: Der TÜV hat eine Empfehlug abgegeben und die Fraktion der Grünen im Gemeinderat hat Äanderungsvorschläge vorgelegt.
Agenda 21 - Leitbild Mobilfunk 10. Januar 2008
Der Gemeinderat hat auf seinen Sitzungen am 1.10.2002 und am 18.2.2003 einen Kriterienkatalog zur Standortauswahl für Mobilfunkstationen beschlossen sowie am 8.5.2007 das Messergebnis und die Ausführungen von Hr. Dr. Gritsch zu Mobilfunk in Eichenau zur Kenntnis genommen. Der Agenda 21 Arbeitskreis hat sich in seinen Sitzungen am 13.09.2007 und am 18.10.2007 mit der Thematik befasst.
A Leitziel :
- Minimierung der Strahlenbelastung der Bürger unserer Gemeinde durch Mobilfunk in
- Richtung auf Werte des Salzburger Vorsorgewerts
B Handlungsbereiche
- Information und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde über Risiken und Folgeschäden des Mobilfunks (einschließlich DECT-Telefonie, Bluetooth und WLAN)
...
gez.: Günter Klebermass, Agenda 21 Eichenau"
Ich persönlich finde die Begrenzung der Energieflußdichte im besiedelten Bereich als Mindestforderung unterstützenswert und denke, auch die CSU Gemeinderäte werden nach dem Vortrag im letzten Jahr nun nichts mehr dagegen haben.
Da ich direkt im Einstrahlungsbereich eines starken Senders lebe, wurde ich durch eine Nachricht vom Bund Naturschutz (Mitgliederzeitschrift Juni 2008) irritiert.
Dort berichtete ein Landwird, in dessen Nachbarschaft ein Sender erichtet wurde, dass in der Herde seiner Milchkühe seltsame Ereignisse eintraten. Die Tierärzte konnten keine Hilfe bieten. Es traten in großen MaßeTotgeburten und Mißbildungen bei den Kühen seiner sonst gesunden Herde ein. Wissen Bauern mehr?
Hier kommt es in einer großen Herde ja jährlich zu vielen Geburten. Wegen des finanziellen Schadens gab es Klagen, der Fall wurde gründlich untersucht und liegt jetzt im Bayerischen Landtag, von wo aber keine Rückmeldung kommt....
Artikel über Eichenau 100 Kurztexte für 100 Jahre Eichenauhttp://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/9892/kuenstlerkolonie-in-eichenau-eine-uebersicht-und-einfuehrung/
Hommage an Eichenau- Künstlerkreis in Eichenau
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen
Achte aufdeine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter
Achte auf deinen Charakter, denn der wird dein Schicksal.
Talmud
Wissen nennen wir den kleinen Teil der Unwissenheit, den wir geordnet haben. (Ambrose Bierce)
Im Portal: http://www.bayregio-eichenau.de kostenlos eintragen lassen!
Ihr persönlicher Identifikationscode lautet: 0ae721956072a6f737f09b88552a4c
Wissen Bauern mehr?, wurde hier gefragt? Vielleicht wissen sie nicht mehr, aber intuitiver sind sie sicherlich, weil sie mit dem Einklag der Natur leben. Und wenn es, wie in diesem Fall, die Existenz bedroht, ist man gezwungen zu handeln. Bauern haben schon in Vorzeit dort ihr Haus gebaut, oder den Stall der Tiere errichtet, wo sich die Kühe niedergelegt haben. Kühe sind nicht blöde, sie sind sensibel. Guter, wichtiger Beitrag, wenn auch nicht leicht zu lesen. Danke an die Leute, die sich für unser aller Wohl einsetzen!