Was findet sich im Abwasser aus Eichenau?
Was findet sich im Abwasser aus Eichenau?
Man kann sagen:“Alles“ – alles, was in das Abflussrohr passt. Alles von der Goldkette über das Handy bis zum Gebiß! Einen schönen Einblick gab die „Schatzsammlung“ der Eichenauer Abwasserwerker, die am Tag der offenen Tür in der Kläranlage in Olching gezeigt wurde. Das Wetter spielte gut mit und der Tag war eine echte Bildungsalternative zum Marathon der Musik auf den Stadtfest in München.
Die Fotos zeigen die wesentlichen Schritte der Abwasserreinigung einschließlich der neuen thermischen Hydrolyse. Die Bestrahlung des Klärschlamms mit radioaktiven Teilchen wurde aufgegeben, als der Klärschlamm nicht mehr auf die Felder ausgebracht werden durfte. Wenn er aus der Hydrolyse heute kommt, dann sieht er aus wie allerbester frischer Kompost und könnte auch gut dafür eingesetzt werden, denn im Einzugsgebiet der zehn Gemeinden gibt es praktisch keine gefährlichen industriellen Einleiter. Da das aber nicht mehr zulässig ist, wird er durch ganz Deutschland zur Verbrennung gekarrt. Der Heizwert ist ungefähr bei 50% der Wertes von Braunkohle. Ein Teil wird auch zur Rekultivierung der riesigen Braunkohle Abbaugruben in Sachsen und Sachsen-Anhalt verwendet. (Bundesgartenschau)
Sehr schön war für die vielen Besucher anschauliche Darstellung, was mit „einem Euro“ der Beitragszahler alles geleistet wird. Da auch die Wasserversorgung vertreten war, zeigten die 128 aufgetürmten Sprudelflaschen, den durchschnittlichen täglichen Wasserverbrauch. Das Wasser ist so gut, dass es abgefüllt und als Sprudelwasser verkauft werden könnte, was aber leider nicht erlaubt nicht,denn dann würde unser Brunnen viel zu viel Kapital abwerfen und die Gemeinden steuerpflichtig werden. Stattdessen wird das Sprudelwasser für die Toilettenanlagen benutzt. In der Ausstellung wurde sehr schön gezeigt, wie aus einem Kubikmeter „Schmutzwasser“ ein Kubikmeter klares Reinwasser wird, in dem die Fische schwimmen, und was als Kompost zur Verbrennung übrig bleibt. Der Preis dafür ist auch ein Euro je Kubikmeter Abwasser, was im europäischen Rahmen sehr wenig ist. Das kommt daher, dass die Bakterien aus dem Abwasser in den Faultürmen viel Methan erzeugen, ebenso in der Hydrolyse,und dieses dann im eigenen Blockheizkraftwerk nicht nur in elektrischen Strom umgewandelt wird sondern auch in sehr viel Wärme. Diese wird nun endlich (!) als Fernwärme weiter verkauft. Ein Teil geht in das Neubaugebiet in Olching „Schwaigfeld“ auf den Feldern der Wittelsbacher und ein Teil geht in das riesige neue Gewerbegebiet Bergkirchen an der Autobahnausfahrt Olching/Fürstenfeldbruck. Dort werden 60 ha beheizt, soviel wie die Baugenossenschaft Eichenau für den Bau der Siedlung Eichenau besaß.
Weitere Fotos zeigen das Einzugsgebiet des Amperverbandes, das Kanalnetz in Eichenau und weitere Informationen zur Reinigung.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verbrennung des Komposts in der danebenliegenden Verbrennungsanlage des Kreises „GfA“ endlich in die Wege kommt. Aus unerfindlichen Gründen (Verträge mit EON (!?) wurde das bisher blockiert und führte zu dem Kompost-Tourismus. Technisch und von den Mengen her ist es nach Auskunft der Müllwerker kein Problem, den Klärschlamm des AMpervandes zu verbrennen. Die Kommunalpolitiker müssen sich nur einigen!
Sie haben in der Verbrennung noch Kapazitäten frei und können auch noch viel mehr Fernwärme in die Umgebung ausliefern.
Mehr zu Wasser und Abwasser aus Eichenau hier:
http://www.ava-eichenau.de/
100 Kurztexte für 100 Jahre Eichenau
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/9...
Hommage an Eichenau- Künstlerkreis in Eichenau
Wissen nennen wir den kleinen Teil der Unwissenheit, den wir geordnet haben. (Ambrose Bierce)
Der Bericht ist wirklich sehr interessant, so habe ich das auch noch nicht gesehn, wenn die Kassen garnichts mehr dazu zahlen für die Zähne, wissen wir jetzt an wen wir uns wenden müßen :-)