Welche LED Straßenleuchte in Eichenau? Der Gemeinderat steht vor einer Entscheidung
Welche LED Straßenleuchte in Eichenau? Die Eichenauerinnen und Eichenauer wollen mitreden.
Auch wenn die Straßenleuchten in Eichenau der KommEnergie GmbH, gehören, die Empfehlung für die Leuchtenart, die die Bürgerinnen und Bürger zu 90% bezahlen, hatte in der Vergangenheit der Gemeinderat.
In der Gemeinderatssitzung am Dienstag 1. März soll darüber grundsätzlich entscheiden werden, ob neu auszubauende Straßen in Zukunft mit energiesparenden LED Leuchten auszuführen sind.
Dazu hat der Umweltbeirat eine öffentliche Informationsveranstaltung eingeladen. Hier ist der Bericht von Herrn Kürzel dazu:
http://www.kreisbote.de/lokal_nachrichten/kreisbot...
Die LED Leuchten in der Straßenbeleuchtung sind in Deutschland schon in vielen Orten verbreitet, nur in Bayern, dem Bereich des „EON Land-Süd“ war man bisher sehr zögerlich, denn in Bayern gehören in den meisten Gemeinden die Straßenleuchten EON!
Die neuen Leuchten sind sehr viel effizienter und verbrauchen deutlich weniger Strom bei gleicher Lichtleistung, z.B. 18 Watt statt 47 Watt. Die Bezahlung des Stroms erfolgt pauschal nach der der Watt-Zahl und der Dauer der Brennstunden im Jahr.
Da ist es klar, dass nun natürlich viele Firmen auf einen „neuen“ Markt drängen, denn bisher war dieser im Bereich der Straßenbeleuchtung weitgehend „abgeschottet“. Wer durch Bayern fährt sieht auf jedem Dorf die auch in Eichenau verbreiteten „EON Glockenleuchten“ die Firma Siteco.
„1949 wurde das Unternehmen als Hausgeräte- und Leuchtenwerk der Siemens Electrogeräte GmbH mit Hauptsitz in Traunreut/Chiemgau gegründet. Heute ist die Siteco Unternehmensgruppe mit über 20 eigenen Vertriebsgesellschaften weltweit vertreten. In allen Produktionsstandorten, also in Deutschland (Traunreut), in der Türkei (Istanbul), China (Lang Fang Hebei Province) und Malaysia (Puchong) gelten höchste Qualitätsstandards.„ mehr:http://www.siteco.com/de/unternehmen/unternehmensp...
Die von KommEnergie GmbH angebotene LED Leuchte, die in Puchheim im Neubaugebiet auf freier Fläche zum Einsatz kommt, und die in Eichenau mit gelber Natriumdampf-Birne am Bahnhof im Einsatz ist, ( http://www.siteco.de/de/produkte/innovation/aussen... ) verbraucht mit 47 Watt deutlich mehr als moderne, extra für LED konstruierte Leuchten, die nur 18 Watt verbrauchen und in der Anschaffung genauso teuer sind.
Diese Leuchten sind auch für eine Lebensdauer von 20-30 Jahren ausgelegt und dadurch im Endeffekt über die Lebenszeit nur halb so teuer wie die jetzigen Natriumdampflampen.
Es stellt sich somit die Frage, warum die öffentliche Verwaltung nicht freudig diesen inzwischen etablierten Modernisierungsschub ausnützt und den Umweltgedanken ( Ziel 21) unterstützt.
Wohlgemerkt, es geht nicht darum, bestehende oder erst kürzlich errichte Beleuchtungsanlagen mit Natriumdampf zu verändern sondern um Neuanschaffungen beim Straßenausbauprogramm.
Dazu ist anzumerken:
1.
EON AG plant den Ausbau der Straßenbeleuchtungsanlagen als Betriebsführer für die KommEnergie GmbH, die die Anlagen dann in das Betriebsvermögen übernimmt. Die Gemeinde hält 11% an der Firma.
2.
Die Bürger, die Anlagen bezahlen (meist 90%) möchten eine preisgünstige Lösung.
3.
Die Kommune, die 50% ihrer Stromkosten für die Straßenbeleuchtung aufwendet, möchte die Kostensteigerungen beim Strom ( jährlicher Anstieg im Mittel 4%, in den letzten Jahren deutlich mehr) nicht steigern, wenn möglich reduzieren.
4.
Die KommEnergie GmbH, die den Strom liefert, möchte Gewinn aus ihrem Stromhandel machen. Die Gewinne sollen möglichst mindestens so hoch sein, dass die Gewinnausschüttung die Kosten für Zins und Tilgung der Schulden bei den drei beteiligten Gemeinden deckt. Dies sind pro Gemeinde mindestens ca. 180 000 Euro, was bisher aber noch nicht erreicht wurde.
5.
Die KommEnergie GmbH erhält pauschal je Leuchte ein Gebühr von 20 Euro je Jahr für den Service, dass die Leuchte betriebsbereit ist. Den Ersatz der Leuchtmittel zahlt die Gemeinde extra. Bei LED Leuchten fällt auf Jahrzehnte kein Ersatz an, so dass hier kleine Einsparungen sein können.
Woran erkennt nun der Bürger, ob in seiner Straße ein Austausch der Leuchten anstehen könnte?
Wenn in der Straße noch Holzmasten mit Oberleitungen stehen, dann ist diese Straße noch nicht endgültig ausgebaut und die Leuchten werden beim Ausbau in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ausgetauscht werden. Dazu wird jährlich ein 5-Jahre-Ausbauprogramm veröffentlicht, so dass man sich einrichten kann und ggf. Ansparungen macht.
In Eichenau haben 6 Haupttypen von Leuchten im Einsatz:
1.
nicht ausgebaute Straßen mit Holzmasten und meist mit Peitschenlampen bestückt.
2.
Alte Laternenleuchten, wie z.B. in der Schulstraße, die modernisiert werden müssten.
3.
Peitschlampen mit 1 oder 2 Neon Röhren.
4.
Kugelleuchten mit drei kurzen Energiesparleuchten ( z.B. Neubau in der Olchinger Straße)
5.
Glockenleuchten von Siteco, die nach mehr als 10 jährigem Bemühen nun alle von Quecksilber Licht auf Natriumdampf (gelb) umgerüstet sind.
6.
Rundum Aufsatzleuchte von Siteco, die inzwischen auch als LED mit hohem Verbrauch angeboten wird ( in der Nähe des Bahnhofs)
7.
Sonderleuchten am Bahnhof, bei der neuen Feuerwehr, Bodenleuchten u.ä.
Sollen wir nun die neuen LED Leuchten verwenden? Wenn ja, dann werden wir für einige Jahre bei dem neuen Leuchtentyp bleiben müssen.
Die konservativen Bewahrer sagen: „ nicht schon wieder eine neue Leuchte und nicht schon wieder eine neue Farbe. Lass uns noch 10 Jahre auf weiteren technischen Fortschritt warten. Wenn das sich überall bewährt hat, dann nehmen wir das auch.“ Hier finden sich die meisten CSU Anhänger.
Die fortschrittlichen Neuerer und Umweltfreunde sagen: „ „jede Zukunft beginnt mit dem 1. Schritt. Die Technik ist bundesweit seit Jahren vielfach erprobt. Am Effizienzgewinn und an der Energieeinsparung geht kein Weg vorbei. Wenn wir am ZIEL 21 festhalten, dann sind wir auf dem richtigen Weg“ Hier finden sich die meisten Anhänger von der SPD und den Grünen.
Ich bin gespannt, wie sich die konservative Mehrheit im Gemeinderat entscheiden wird.
„Viel Lärm um nichts?“ - ich denke nein, es geht um eine Weichenstellung für die Zukunft. Da es sich um Stil, Geschmack und Wohlbefinden im öffentlichen Raum dreht, ist die Setzung von Prioritäten schwierig und mit viel Emotion verbunden.
Ich sehe das ganz emotionslos: Lasst uns die Leuchte für die Anschaffung empfehlen, die bei geringstem Stromverbrauch langfristig die geringsten Kosten verursacht. Die Bürgerinnen und Bürger in Eichenau sollten an der ASuwahl beteiligt werden. Andere Gemeinden machen es jedenfalss so in Zusammenarbeit mit ihrem Energieversorger.
Wer sich für mehr interessiert: Umfrage der Gemeinde Mainhausen, wie die Bürger die verschiedenen neuen Leuchten beurteilen ! http://www.evo-ag.de/media/2/D10041728/5189104527/...