Amperverband in Eichenau: bald 50 Jahre alt / Interview mit Bürgermeister Frederik Röder

Verbandsvorsitzender Frederik Röder im AV Büro in Eichenau
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Myheimat.de Interview mit dem Verbandsvorsitzenden des Amperverbandes

Fast jede Woche kommt der Allinger Bürgermeister Frederik Röder nach Eichenau, denn er ist der größte Arbeitgeber am Ort. Er ist der Vorsitzende des Amperverbandes
http://amperverband.de und damit zuständig für das Abwasser von neun Verbandsgemeinden und zugleich auch als Betriebsführer zuständig für die Wasserversorgung am westlichen Stadtrand von München. Sitz der Kommunalgesellschaft ist die Bahnhofstraße in Eichenau. Zusammen mit der großen Kläranlage in Olching werden hier 75 Beschäftigte betreut. Verbandsvorsitzender Frederik Röder hat in Eichenau aber keinen eigenen Schreibtisch, denn einen Teil seiner Aufgaben kann er vom Arbeitsplatz im Rathaus in Alling erledigen. Dort hat er aber nur acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So empfing er mich auch zum Interview im schlichten, aber mit Kunstwerken elegant ausgestatteten Besprechungszimmer in der Bahnhofstraße.
Myheimat.de: Sie haben hier eine Verwaltung die um ein Vielfaches größer ist als in ihrer Heimatgemeinde Alling, wie erleben Sie das ?
Frederik Röder: Ich arbeite in der Woche fünf bis sechs Stunden für den Amperverband, aber einen Teil kann ich von meinem Allinger Schreibtisch aus erledigen. Wir arbeiten sparsam und effizient ohne überflüssige Repräsentation. Wir haben zwei höchst kompetente Geschäftsführer und qualifizierte sowie motivierte Mitarbeiter. Thilo Kopmann wurde noch von unserem ersten Geschäftsführer Tim Lessel eingearbeitet und ist nun als Fachmann und Referent bundesweit gefragt. Wir haben hier mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine offene Kommunikation ohne alle Vorbehalte. Hilfreich ist die von Herrn Kopmann schon unter meinem Vorgänger Peter Braun eingeführte monatliche Besprechung aller Sachgebietsleiter. Dies hat mit auch die Einarbeitung sehr erleichtert, denn alle Themen werden gemeinsam besprochen. Wir sind ein modern geführter Betrieb, der stolz auf seine Erfolge und Zertifizierungen ist.
Myheimat.de: Der Amperverband hat die Entwicklung am westlichen Stadtrand von München wesentlich befördert. Wo sehen Sie die Aufgaben für die Zukunft.
Frederik Röder: Wenn wir uns jetzt auf das fünfzigjährige Jubiläum des Verbandes vorbereiten, dann sind wir stolz auf das Erreichte. Es war dieser zukunftsweisender Zusammenschluss der Gemeinden, der erst durch die großzügige Planung der Entsorgung und die jeweils beste zur Verfügung stehende Technologie die Grundlage für das große Wachstum der Gemeinden am westlichen Stadtrand legte. Die einzelnen Gemeinden hätten allein diesen hohen Standard nie erreichen können und haben zudem über das Kommunalunternehmen die hohen Schulden, die nötig waren, aus ihren Haushalten herausgehalten.
Die Gründer haben damals weit in die Zukunft geblickt und noch heute ist ein organisches Wachstum in unserer Region möglich. Wir stehen gefestigt da, aber zwei Zukunftsaufgaben bleiben immer: a) die Sicherung und der Erhalt der Qualität des Kanalnetzes zum Schutz der Umwelt. Wir setzen die kontinuierliche Erneuerung fort und b) wir haben 98% der besiedelten Fläche erschlossen, wollen aber 99% erreichen. Jeder kleine Fortschritt ist bei Erhalt der Qualität jetzt mit großen Anstrengungen verbunden.
Myheimat.de: Ihr Vorgänger sowie der WVA Vorsitzende Herbert Kränzlein haben die Kunst im Hause sehr gefördert. Wie stehen Sie dazu?
Frederik Röder: Wir sind in einem öffentlichen Gebäude und das ist für die Öffentlichkeit da. Ich freue mich, wenn wir mit den Kunstwerken Publikum in unser Haus ziehen können. Während meiner Amtszeit seit 2008 hatten wir schon drei Ausstellungen, den Eichenauer Maler Joachim Oberländer und vom vom 22.Sept. bis 11.Oktober 2008 den Eichenauer Maler Emo Schuschnig sowie Bilder von Schulkindern.

Wir werden weiter für Ausstellungen zur Verfügung stehen und auch Werke örtlicher Künstlerinnen und Künstler ankaufen, wenn sie sich im weitesten Sinne mit Wasser beschäftigen.
Myheimat.de: Was tut der Verband zur Förderung des Umweltbewusstseins in der Jugend?
Frederik Röder: Wir werden die Öffentlichkeitsarbeit weiter verstärken. Unser Internetauftritt geht in diese Richtung. Wir bieten animierte Wasserkreisläufe an und die Schulen sind aufgerufen, die Kläranlage und das Wasserwerk zu besichtigen. Mit Frau Krauss beschäftigen wir eine Mitarbeiterin in Geiselbullach, die sich sehr intensiv der Schulbetreuung widmet. Auch die Wasserverband ist mit den Trinkwasserbrunnen, die die Schulen anfordern können, aktiv.
Myheimat.de: Bitte erzählen Sie noch etwas über ihre Person.
Frederik Röder: Ich habe Betriebswirtschaft studiert und dann für einen Versicherungskonzern in Bonn gearbeitet. Dieser schickte mich 1983 zu seiner Filiale nach München. Meine Frau und ich fanden eine Wohnung in Gröbenzell, wo wir bis 1988 lebten. Dann konnten wir uns ein Haus leisten und wir fanden eines in Alling. In Bonn war ich als Arbeitnehmer bei den Sozialausschüssen der CDU organisiert, aber nicht in Führungspositionen. Durch den Umzug nach Bayern ruhten dann erst alle Aktivitäten. Als ich mich dann 1993 als Berater frü Kapitalanlagen selbständig machte trat ich in die CSU ein. Ich wollte politisch aktiv werden und mitgestalten und fing ganz klein am Wohnort an. Da habe ich auch mit Plakate geklebt. 2002 wurde ich dann als ehrenamtlicher Bürgermeister gewählt und kam auch in den Kreistag. Heute bin ich Personalreferent im Kreis und seit 2008 auch hauptamtlicher Bürgermeister. Im Nebenamt wurde ich von den Gemeindevertretern 2008 zum Vorsitzendes des Amperverbandes gewählt.
Myheimat.de: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei den Vorbereitungen für das 50jährige Jubiläum des Verbandes.

Weitere Artikel über Wasser und Abwasser im Gemeindeblog:

http://www.myheimat.de/eichenau/beitrag/42642/was-...

http://www.myheimat.de/eichenau/beitrag/56709/wass...

http://www.myheimat.de/eichenau/beitrag/36610/das-...

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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