Silvester "vernebelt". Ja, wo "laufen" sie denn?
Ich war genau so unsicher wie das Reh, das die Fahrbahn mitten im Wald überqueren wollte. Im "Eisernen Tor" ist wenig Autoverkehr, ich hielt also an. Beide musterten wir uns mit sicherem Abstand. Da könnte ich es doch wagen... und griff zum Fotoapparat. Ich hatte mich dabei fast nicht bewegt, aber wie immer: Tiere kriegen das mit! Noch nicht "schußbereit", machte das hübsche Rehlein kehrt und verschwand im so tief verschneiten Wald.
Da fiel mir wieder ein, daß von sogenannter offizieller Seite die Winterfütterung nicht mehr sein müsse. Nicht auszuhalten ist dieser Gedanke! Früher haben die Förster und Jäger auch gehegt, d.h. vor allem im Winter für Wildfütterung gesorgt. Bei Waldspaziergängen sah ich öfters verrottende, ungepflegte Futterraufen.
Da rappelte es kräftig hinten im Auto!? Ach so, meine frisch geschlachteten Karpfen, die ich bei Weiperts in Marienthal gekauft hatte, zappelten plötzlich noch mal kräftig. Als ich dann aus dem Wald bei Burgholzhausen herausfuhr, fiel mir ein Erlebnis als junge Hausfrau ein. Ich brate immer, wie unlängst schon mal beschrieben, den Karpfen in der Backröhre. Der Silvesterkarpfen garte schon eine Weile im Rohr und nahm bereits etwas Bräune an - da gab es einen Schlag! Der Karpfen sprang gegen die Backröhrentür, die klappte auf, und er hopste in Riesenbögen wie wild auf den Bodenfliesen der Küche herum!!! Heute muß ich lachen, damals war ich seeeeehr erschrocken!
Doch trotz neblig grauen Himmels war ich von den mit Eiskristallen dick besetzten Verästelungen an Büschen und Bäumen entzückt. Mein Fotoapparat kam doch noch zum Einsatz. Ein tiefblauer Winterhimmel als Kontrast hätte mir zwar besser gepaßt, aber das Weiß vor Grau hatte auch was.
Nun wurde es Zeit, den Kauf heim zu fahren, zumal hinter mir nichts mehr zu hören war. Silvester war`s - wieder ein Jahr vorbei...
Bürgerreporter:in:Annemarie Dr. Mrosk aus Eckartsberga |
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