Besucherandrang im Schloss Klosterhäseler
Der Einladung ins Schloss Klosterhäseler zum Tag des offenen Denkmals folgten überraschend viele interessierte Besucher. Silvia Krawetzke hatte alles perfekt organisiert und mit ihrem Team im Griff.
Mit einem Begrüßungstrunk begann die Besichtigung der Bilder von Hobbymalern aus der Region. Im Vergleich zur 1. Bilderausstellung im vergangenen Dezember hatte die Anzahl der gezeigten Objekte deutlich zugenommen. Die Fortschritte der Teilnehmer an den donnerstags stattfindenden Malnachmittagen waren imposant. Seit April 2011 kam Marlis Röder aus Burgscheidungen dazu. Unter Anleitung von Silvia Krawetzke vertiefte auch sie ihre Fertigkeiten in verschiedenen Maltechniken.
Übrigens sind weitere Teilnehmer aller Altersklassen gern im Malkurs Klosterhäseler gesehen.
Während sich Besucher mit den Hobbymalern unterhielten und fachsimpelten, war die Ausstellung der Heimatchronik ein Dauerbrenner. In den Fotoalben wurde immer geblättert, Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht. Die mühevolle Arbeit von Elsbeth Linzmaier und Hannelore Zimmermann fand ihre Würdigung.
Zu jeder vollen Stunde nahmen zahlreiche Gäste an einer Führung durch die nun ständige Orgelausstellung, in die Krypta und Kirche zur Heerwagenorgel teil. Rolf Walther - von Beruf Orgelbauer - erklärte verständlich Wissenswertes über Materialien, Werkzeuge, Erbauergeschichte und Klangentstehung für den Bau des gewaltigen Tasteninstrumentes.
Wilhelm Heerwagen aus Blankenburg/Thüringen eröffnete 1855 in Klosterhäseler eine Orgelbauwerkstatt, nach dem er die hiesige Karoline Henriette Keller geheiratet hatte. Für die Saale-Unstrut-Region entstanden bis 1896 mindestens 18 Heerwagenorgeln. Sie waren ständige Begleiter im Gottesdienst, bei Taufen, Begräbnissen und Konzerten.
"Auch die Orgel für Klosterhäseler stammt aus seiner Werkstatt. Sie wurde 1871 von August und Emilie von Häseler als Einlösung eines Gelübdes für die gesunde Rückkehr ihrer Söhne aus dem Krieg gegen Frankreich gestiftet." (Zitat aus dem Prospekt von Rolf Walther).
Es wurde manchmal ziemlich eng im Gedränge, aber bei den musikalischen Kostproben in der Krypta und Kirche fand jeder Besucher Platz. Herr Walter verstand es, der historischen Heerwagenorgel von 1766 in der Kirche Klosterhäseler ehrwürdige Klänge zu entlocken.
Ein abschließender Höhepunkt der Führung war die Besichtigung des Klangkörpers in der 2. Kirchenempore. Die seltene Gelegenheit nutzten viele der Zuhörer und ließen sich sichtlich beeindruckt auch das Innere des riesigen Instrumentes zeigen.
Es paßte perfekt, als die Besucherin Marlene Wyrwa aus Spielberg spontan in die Tasten griff und Orgelmusik spielte. Der Beifall der Anwesenden war ihr sicher.
Draußen herrschten schwülarme Temperaturen. Es war eine Erholung, sich im kühleren Schlossinneren bei Kaffee und einer großen Auswahl an Kuchen zu stärken. Er wurde natürlich wieder vom Team um Silvia Krawetzke selbst gebacken.
Der "Tag des offenen Denkmals" wurde in Klosterhäseler zur Freude von Initiatoren und Mitwirkenden von einer sehr großen Besucherzahl genutzt und kann somit als besonders gelungen betrachtet werden.
Siehe auch unter
Bürgerreporter:in:Annemarie Dr. Mrosk aus Eckartsberga |
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