Pultstockspringen
Pultstockspringen heißt eine Sportart, bei der es um Stabweitsprung über Wasserläufe geht. Es soll in einer Zeit entstanden sein, in der es noch keine Infrastruktur im heutigen Sinne gab. Pultstockspringen ist der Sekundärliteratur zufolge in Nordwestdeutschland und den Niederlanden verbreitet, dort insbesondere in den friesischen Gebieten.
Und dies kommt nicht ungefähr. Ostfriesland ist von sehr vielen Wasserläufen, den sogenannten „Tiefs“ durchzogen. Diese Tiefs sind bis zu 8 Meter breit. Wollten Fußgänger diese Tiefs trockenen Fußes überqueren, mußten sie entweder Brücken bauen oder sonst wie über das Gewässer kommen.
Beim Pulstockspringen geschieht dies mittels 3 bis 5 Meter langen Stangen mit einer runden Platte am Ende, den sogenannten „Pultstöcken“. Sie werden ähnlich wie beim Stabhochsprung genutzt. Hier geht es allerdings nicht um das Bewältigen von Höhenmetern, sondern um Weitenmeter. Die Platte am Ende des Stockes verhindert das Einsinken in den schlammigen Fußuntergrund.
Der Sekundärliteratur zufolge wird der Pultstockspringen fast ausschließlich bei Spaßwettkämpfen und zur Unterhaltung von Touristen gezeigt.
Gibt es den Sport auch anderswo? Einen Verband scheint es nicht zu geben, der diesen Spaßsport irgendwie organisiert und einen Ansprechpartner bietet. Von daher kann ich an dieser Stelle nur „Trockenschwimmen“ bieten. Sollte jemand schon mal Pultstockspringen gesehen oder gar selbst gemacht haben, wäre eine Rückmeldung schon schön.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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