Der VdK in Duisburg
Er wurde als der Verband der Kriegsopfer und Sozialrentner gegründet: Der VdK ist inzwischen über 60 Jahre alt. "Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nutzt die Abkürzung VDK. Mit dem sind wir nicht zu verwechseln," berichtet Horst Dittrich, der den Ortsverband leitet, der die Stadtteile Großenbaum, Rahm, Buchholz, Bissingheim und Wedau umfaßt. "Bundesweit gehören dem Sozialverband VdK über 1,4 Millionen Mitglieder an. Er ist damit die stärkste Interessenvertretung der Behinderten, Rentner, Kriegs- und Wehrdienstopfer, also auch der heutigen Soldaten und Zivildienstleistenden, Sozialversicherten, Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen in Deutschen."
Rund 460 Mitglieder umfaßt der Ortsverband. "Wir haben uns zu einem modernen Verband gemausert, der sich um die sozialen Belange seiner Mitglieder kümmert, die heute nicht mehr nur Kriegsopfer sind. Unser jüngstes Mitglied ist 13 Jahre alt. Schließlich können auch Kinder behindert sein."
Sein Problem dabei: Die Mitgliederzahlen wachsen zwar deutlich. Viele Menschen treten aber nur dann ein, wenn sie Hilfe brauchen. Sobald sich ihre Situation stabilisiert hat, bleiben sie wieder weg. "Früher haben die Menschen die Gemeinschaft gesucht. Nehmen Sie die Afrika-Siedlung bei uns im Süden. Die wurde ausschließlich für VdK-Mitglieder gebaut. Wir spüren heute arg die Individualisierung. Die Mentalität der Menschen hat sich deutlich gewandelt."
Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter, Behindertenrecht, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung - dies sind die Rechtsgebieten, bei enen der VdK helfen. Regelmäßige Sprechenstunden gehören daher zum Leistungsspektrum des VdK. Wer Bedarf an einer solchen Rechtsberatung hat, sollte daher Kontakt zum VdK aufnehmen. "Unser Mitgliedsbeitrag finanziert diese Rechtsberatung, die sich den ganzen Tag über mit dem Sozialrecht beschäftigt."
Die Mitgliederbetreuung ist ein weiteres Tätigkeitsfeld. Der Großenbaumer VdK trifft sich fünf Mal im Jahr. "Wir haben beispielsweise immer wieder Referenten bei uns, die uns über bestimmte Themen informieren," berichtet Dittrich.
Dittrich ist selbst körperbehindert. Ihm mußte der rechte Unterschenkel amputiert werden. "Ich beziehe seit 10 Jahren eine Erwerbsunfähigkeitsrente," berichtet Dittrich. "Damals war ich 51 Jahre alt. Ich habe damals gemerkt: Eine Krankheit oder Behinderung kann jeden völlig unvorbereitet treffen." Seine eigene Erfahrung mit Ärzten und Behörden ließen ihn zum VdK stoßen. Seit 6 Jahren ist er nun im Vorstand der Ortsgruppe.