Veranstaltungshinweis Reichsbürger in Magdeburg

„Reichsbürger“- die unterschätzte Gefahr

Herausgeber und Autoren im Gespräch in der Stadtbibliothek Magdeburg

Lange Zeit hielt der deutsche Staat die Angehörigen dieser Szene für Spinner und tat sie als ungefährlich ab – bis im Oktober 2016 ein Polizist in Franken von einem Reichsbürger erschossen wurde .

"Reichsbürger" halten die Bundesrepublik für ein fremdbeherrschtes Konstrukt und erkennen ihre Gesetze nicht an. Galten sie lange Zeit als harmlose Verwirrte, werden ihre Anhänger nach Gewalttaten, Drohungen gegen Behörden und spektakulären Gerichtsprozessen inzwischen als ernste gesellschaftliche Herausforderung begriffen. Der Journalist Andreas Speit bietet in seinem neuen Buch "Reichsbürger – die unterschätzte Gefahr" einen anschaulichen Überblick dieser vielschichtigen Bewegung. Gemeinsam mit den Autoren David Begrich und Susann Bischof stellt der Rechtsextremismusexperte das aktuelle Sachbuch am Dienstag, 13. Februar, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg vor.

In Deutschland werden mehr als 12 000 Menschen zu den sogenannten Reichsbürgern gerechnet. Sie erkennen die Bundesrepublik nicht als souveränes Staatsgebilde an, sondern aus ihrer Sicht bestehen verschiedene deutsche Reiche aus der Zeit vor 1945 fort. Verschwörungstheorien spielen in solchen Gedankenwelten ebenfalls eine große Rolle, denn für Missstände werden nicht selten fremde Mächte verantwortlich gemacht, die angeblich im Hintergrund die Fäden ziehen. Manche Abtrünnige gründen auch eigene Reiche, wie etwa Peter Fitzek, der "König von Deutschland" in Wittenberg, oder stellen eigene Pässe und Führerscheine aus. Wo die deutschen Behörden nicht anerkannt werden, werden zudem Bußgeldzahlungen und Steuern verweigert. Zwar haben nicht alle "Reichsbürger" nachweislich ein geschlossenes extrem rechtes Weltbild, doch die Autoren zeigen auf, dass die Grenzen zum rechten Denken und zum Antisemitismus vor dem Hintergrund der Reichsidee fließend sind.

In der Lesung wird das Phänomen der "Reichsbürger" ausführlich beleuchtet: seine unterschiedlichen Akteure und Positionen, Verbindungen zur rechten Ideologie und Formen der Militanz. Ausgangs erörtert die Moderatorin Rebecca Plassa, Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, mit den fachkundigen Autoren, wie "Reichsbürgern" begegnet wirksam begegnet werden kann.

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Verein "Miteinander" zur Buchvorstellung und Diskussion ein. Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Dieser Text stammt von der Stadt Magdeburg. Ich selbst kann natürlich nicht zu der Veranstaltung gehen. Vielleicht kann mir aber jemand helfen und darüber berichten?

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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