Was halten Sie von der “Brötchentaste“?
Sollte Kurzzeitparken kostenlos sein?
Ich bin da etwas zwiegespalten. Das Argument, man würde damit mehr Menschen in die Innenstädte locken und damit dem lokalen Einzelhandel helfen, kann ich schon mal nicht nachvollziehen. Der Umsatz des Einzelhandels geht ja nicht wegen mangelnder Parkplätze zurück, sondern wegen des Internets, wo man so schön bequem vom Sofa aus bestellen kann und preiswert ist es außerdem noch.
Wenn die Menschen in die Innenstadt gehen, dann möchten sie flanieren, schauen, zwischendurch mal gemütlich einen Kaffee trinken, Bekannte treffen, sehen und gesehen werden. Und dafür sind Fußgängerzonen besser geeignet als Autostraßen.
Was wiederum für die „Brötchentaste“ spricht, ist dass so vorhandener Parkraum effektiver genutzt und Parkflächen schneller wieder freigegeben werden.
Andererseits: Ermuntert kostenloses Parken nicht dazu, mit dem Auto in die Stadt zu fahren oder drei Straßen weiter zum Bäcker, statt dafür das Fahrrad oder den ÖPNV zu nutzen oder einfach mal zu Fuß zu gehen? Und verstärkt sie daher nicht den ohnehin schon vorhandenen täglichen Verkehrskollaps in deutschen Großstädten, wo Autofahren aufgrund verstopfter Straßen bereits jetzt schon keinen Spaß mehr macht?
Wäre es nicht eine bessere Lösung,
a) Das Fahrradfahren in der Stadt sicherer zu machen
b) Kostenlose Park & Ride Parkplätze an der Peripherie der Stadt anzulegen, von denen regelmäßig und zuverlässig ein Bus oder eine Bahn Richtung City verkehrt?
Bis es soweit ist, kann die „Brötchentaste“ gern eine Zwischenlösung sein, aber wie ich unsere Berliner Pappenheimer, besonders die aus dem Verkehrsministerium, so kenne, wird aus einer Zwischen- schnell eine Dauerlösung und niemand plant besseren ÖPNV oder bessere Fahrradwege.
- Astrid Günther
am 21.05.2023
um 14:24
Kommentar wurde am 21. Mai 2023 um 14:25 editiertDoch, man kann durchaus mal einen Blick in andere Länder werfen, schauen, was dort besser läuft und was wir evtl. übernehmen können.
Aber dann sollte man auch Städte vergleichbarer Größe gegenüberstellen.
Also nicht Duisburg und Winterswijk vergleichen, sondern sagen wir z.B. Duisburg und Rotterdam.