Stadtradeln - eine gute Aktion,
aber ohne eine dauerhafte Verbesserung
...der Situation eben nur eine Momentaufnahme.
In vielen Städten startet demnächst wieder die Initiative Stadtradeln.
Daher meine Frage an Euch: Fahrt Ihr
- meistens
- oft
- selten
- nie
mit dem Fahrrad zur Arbeit?
Und wenn Ihr nur selten oder nie mit dem Fahrrad fahrt, woran liegt es?
Der Gedanke ist, dass solche Aktionen zwar gut sind, aber ebenso wie die von Herrn Wissing geplanten Fahrradparkhäuser nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Wenn Alltagsradeln weiterhin unkomfortabel und an manchen Stellen sogar gefährlich ist, kann man noch so viele solcher Aktionen starten – es wird dann immer noch eine beträchtliche Anzahl Menschen geben, die aus Sicherheitsgründen lieber ins Auto steigt.
Daher ist meine Idee, dass jede*r, der / die im Alltag gern öfter das Fahrrad nutzen würde, aber durch diverse Gefahrstellen davon abgehalten wird, diese Gefahrstellen auflistet und möglicherweise auch gleich Ideen liefert, wie man diese entschärfen könnte.
Diese Liste schickt Ihr dann an die Koordinatoren von „Stadtradeln“ in Eurer Stadt mit dem Hinweis, dass Ihr ja gerne mehr Fahrrad fahren würdet, wenn die Rahmenbedingungen besser wären.
Was mir spontan einfällt, wäre in Duisburg zum Beispiel die Koloniestraße zwischen Sternbuschweg und Kruppstraße. Der Fahrradweg dort ist relativ schmal und eingeklemmt zwischen Bürgersteig und parkenden Autos, ohne Möglichkeit zum Ausweichen, wenn eine Autotür unachtsam geöffnet wird. Langfristig wäre hier wahrscheinlich eine Verbreiterung des Fahrradwegs zu Lasten der Parkplätze eine sinnvolle Lösung. Da dies aber vermutlich nicht kurzfristig umzusetzen und auch mit erheblichem Widerstand der Autofahrer zu rechnen ist, wäre eine mögliche Lösung eine Umfahrung der Koloniestraße über Lotharstraße und Steinbruchstraße, wobei man ebenfalls an der Kreuzung Koloniestraße / Kruppstraße landet. Das Nadelöhr stellt hierbei die Bahnunterführung dar, wo es lediglich eine Treppe gibt. Hier wäre zu prüfen, ob man nicht evtl. eine Rampe bauen könnte. Diese würde nicht nur Fahrradfahrenden, sondern auch Personen, die einen Rollstuhl oder Rollator benötigen helfen.
Das nächste Problem wartet an der Kreuzung Koloniestraße / Kruppstraße. Hier gibt es trotz dichtem Verkehr keinen geschützten Bereich für Fahrradfahrer.
Dies sind nur zwei Beispiele von Problemen, mit den Alltagsfahrradfahrer konfrontiert sind. Wenn man das Problem nicht bei der Wurzel packt, kann man noch so viele noch so gut gemeinte Aktionen starten; es wird nichts daran ändern, dass weiterhin prozentual erheblich mehr Auto gefahren wird.
Gut und hilfreich ist, dass auf die Art und Weise gemessen wird, welche Radwege Alltagsfahrradfahrer nutzen und welche sie meiden. Für die Verkehrsplanung wären aber auch noch zwei weitere Dinge nützlich: 1.) Warum werden manche Strecken gemieden? 2.) Unter welchen Voraussetzungen würden diejenigen, die bisher im Alltag selten oder nie Fahrrad fahren, es öfters tun? Was kann getan werden, damit sie sich sicher fühlen?