Kolumne
... über den Fluggerätemechaniker
Fluggerätmechaniker arbeiten in der Herstellung, Wartung und Instandsetzung von Luftfahrzeugen sowie in der Zulieferindustrie für Luftfahrtunternehmen, wie zum Beispiel Triebwerk- oder Komponentenhersteller. Zudem kommen viele Fluggerätmechaniker aus dem Militär, wie der Luftwaffe, dem Heer oder auch der Marine sowie auch aus dem öffentlichem Dienst wie z. B. Polizei und Bundespolizei, die allesamt Fluggeräte betreiben und unterhalten.
Der Ausbildungsberuf Fluggerätmechaniker gliedert sich in drei verschiedene Fachrichtungen:
• Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungstechnik,
• Fluggerätmechaniker Fachrichtung Triebwerkstechnik,
• Fluggerätmechaniker Fachrichtung Fertigungstechnik.
Ein Fluggerätemechaniker ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Er dürfte in der breiten Öffentlichkeit so ziemlich unbekannt sein, nicht wahr? Das Weltnetzwörterbuch Wikipedia bietet einen brauchbaren Eintrag. Wie in vielen anderen berufskundlichen Beiträgen von mir auch, sei hier der Hinweis auf „BerufeNet“, das elektronische berufskundliche Nachschlagewerk der Bundesagentur für Arbeit, sowie KursNet, die dazugehörige Datenbank für die Stellensuche, erlaubt.
Werfen wir zunächst einen Blick in die Theorie.
Ein Fluggerätmechaniker arbeitet jedoch auch an Hubschraubern, Luftschiffen, Bodeneffektfahrzeugen oder auch an Flugkörpern wie Drohnen oder Raketen. Da dies alles Fluggeräte sind, umschreibt der Begriff gut das Berufsbild. Um die elektrischen Komponenten in den Fluggeräten kümmert sich der Fluggerätelektroniker.
Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Instandhaltungstechnik sorgen für die Funktionstüchtigkeit von Fluggeräten und montieren bzw. reparieren Baugruppen. Diese Arbeiten verrichten sie überwiegend in Instandhaltungs-, Wartungs- bzw. Überholungsbetrieben in der Luftfahrtindustrie. Ein Arbeitsbereich ist auch der Herstellungsbetrieb. Dort arbeitet der Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungstechnik überwiegend in der Endmontagelinie oder im Einflug. Hauptaufgaben sind:
• Montage beziehungsweise Demontage von Systembauteilen,
• Einstellarbeiten an Flugzeugsystemen,
• Sichtkontrollen und technische Flugfreigaben (Release to Service),
• Fehlersuche (Troubleshooting) und Fehlerbehebung,
• Durchführung von planbaren sowie nicht planbaren Instandhaltungsarbeiten in Zusammenhang mit der technischen Dokumentation und Handbüchern der Hersteller,
• Vor-, Zwischen- und Nachflugkontrollen, Standzeitenkontrollen (Daily-, Pre-Flight-, Nightstop Check usw.).
Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Fertigungstechnik sind überwiegend in der Herstellung von Fluggeräten sowie in der Instandhaltung beschäftigt. Dort fügen und montieren sie zum Beispiel Einzelteile der Struktur zu kompletten Flugzeugrümpfen. Oft muss der Mechaniker dies mithilfe von sehr komplexen Bauunterlagen und mit sehr großer Sorgfalt bewerkstelligen. Zudem gehört auch die Ausrüstung und Ausstattung zum Aufgabengebiet. Dabei werden Systemkomponenten oder Kabineneinrichtungen in das Flugzeug eingerüstet und eingestellt. Die einzelnen Aufgaben lassen sich wie folgt beschreiben:
• Strukturmontage: Dort werden Spante, Stringer, Außenhaut und andere Bauteile durch Nieten, Bohren, Senken, Schrauben oder auch Kleben und Schweißen zu vollständigen Komponenten wie zum Beispiel Flugzeugrümpfen und Tragflächen zusammengefügt.
• Ausrüstungsmontage: Dort werden alle Systemkomponenten wie Hydraulik- und Kraftstoffanlagen zu vollständigen und funktionstüchtigen Systemen montiert. Dort werden auch die ersten Systemtests durchgeführt wie etwa Dichtigkeitskontrollen und Durchgangskontrollen an elektrischen und elektronischen Systemen.
• Ausstattungsmontage: Dort werden Kabineneinrichtungen montiert und eingestellt. Dort montiert man zum Beispiel Flugzeugsitze, Verkleidungen, Teppiche oder auch Notrutschen und Toiletten. Dort ist größte Sorgfalt und Sauberkeit gefragt, da dies die Bereiche sind, wo später der Kunde sitzt.
• Endmontage: Dort werden die Bauteile aus der Strukturmontage zum endgültigen Flugzeug montiert. Es werden Computer eingerüstet und die finalen Systemtests durchgeführt. Zudem werden große Baugruppen wie Fahrwerke und Triebwerke montiert.
• Wartung und Instandsetzung: Dort werden hauptsächlich Reparaturen und Umrüstungen von Strukturbauteilen vorgenommen.
Der Fluggerätmechaniker Fachrichtung Triebwerkstechnik arbeitet überwiegend bei Triebwerksherstellern und deren Wartungsbetrieben. Dieser montiert Triebwerkskomponenten zu vollständigen Triebwerken, wartet und setzt Triebwerke instand. Zudem testet und überprüft er Triebwerke in speziellen Triebwerktestständen.
An den Fluggerätmechaniker werden ein gutes Wahrnehmungsvermögen und Geschick sowie absolute Präzision bei der Arbeit verlangt. Zudem ist Teamfähigkeit heutzutage unerlässlich, da man meistens seine Arbeiten in einem Team ausführen muss. Sehr gute Englischkenntnisse sind unerlässlich, da dies meist die unternehmensinterne Sprache oder die in den notwendigen Dokumentationen verwendete Sprache ist. Räumliches Denkvermögen und technisches Verständnis sind ebenso notwendig. Wie in allen luftfahrttechnischen Berufen ist oftmals Reisebereitschaft, sowie Flug- und Tropentauglichkeiten gefordert.
Dies soll als Hintergrundwissen genügen. Wenden wir uns nun mit einer fiktiven Geschichte der Praxis zu.
(fiktiver Teil)
„Heureka, es ist vollbracht.“ Dies sollen die letzten Worte von Jesus Christus gewesen sein, kurz bevor der am Kreuz starb. „Heureka, ich habe eine Idee und noch viel vor.“ Dies sind die ersten Worte von Yesillerix, dem diversen Abkömmling einer deutschen Mutter und eines afghanischen Vaters, der zum Christentum konvertiert ist. Yesillerix leitet die WABE, der Wanheimer Anti-Binären Erweckungsbewegung.
Zusammen mit seinem ebenfalls diversen Freund Ayyildix von der „WADE – Wanheimerorter Aktionsfront Duissern erwacht“ saß er vor geraumer Zeit in einer Kaffeestube zusammen und genoß ein starkes Heißgetränk. Beide unterhielten sich über die allgemeine Weltpolitik, die alte Heimat jeweils eines Elternteils der beiden Diversen (Ayyildix hat eine buddhistische Mutter aus Afghanistan, ist aber ebenfalls Christ) und die wirtschaftliche Situation in der Geburts- und Heimatstadt der beiden Diversen.
Irgendwann kam dann die Frage auf: Was können wir hier, vor Ort, für das mittelasiatische Land tun? „Nix,“ meint Ayyildix etwas maulfaul. „Zu weit weg. Ungläubige Tyrannen herrschen. Kein Visum. Keine Kontakte.“
Er habe da einen guten, alten Bekannten namens Rübe, erinnert sich da Yesillerix plötzlich. „Rübe ist nur sein Tarnname. Der sehr talentierte Mann heißt eigentlich ganz anders, ist für unsere Zwecke aber gut geeignet. Er arbeitet in demjenigen Teil der Luftfahrt-Industrie, der Drohnen herstellt.“
Woran er denke, fragt Ayyildix Yesillerix. „Wir gründen die Aktionsgemeinschaft `Pro Afghanistan`,“ beschaffen uns Drohnen und gehen auf diese Art und Weise gegen die afghanischen Talibahnen und Talibusse vor.“
Das Problem dabei: Vor Ort gibt es doch gar keine Luftfahrtindustrie. „Ach, Ayyildix, laß das doch das Problem unserer Wirtschaftsförderer sein. Die Stadtteile nördlich der Ruhr sind ja fast schon deindustrialisiert. Dort gibt es genügend Brach- sowie Freiflächen. Laß WABE + WADE mal machen. Wozu sind wir denn im Rat der Stadt?“
(Zeitungsbericht)
Die WABE- / WADE-Fraktionsgemeinschaft ist in der vergangenen Ratssitzung wieder einmal mit einem Antrag zur Wirtschaftsförderung in Erscheinung getreten. Dieses Mal gibt es um Flugzeugmechaniker, daß es hier keine Ausbildungsbetriebe sowie Arbeitgeber bei uns vor Ort gibt und unsere Stadt nicht deindustrialisiert werden dürfe.
„Wir sind an diesem Thema schon dran,“ berichtet Oberbürgermeister Dankward Thorben Knüpf. „Und außerdem haben wir doch gerade einen ähnlich lautenden Prüfantrag einer anderen Fraktion beschlossen…“.
(interner Bericht von Yesillerix)
Wir haben Konkurrenz bekommen… Die Deutsch-Afghanische Gesellschaft sowie die Gemeinschaft für afghanisch-germanische Freundschaft haben ähnlich lautende Prüfaufträge im Rat gestellt. Wir werden sehen, was herauskommt…
(die örtliche Geschichtsschreibung)
Seit jenem Tage haben wir vor Ort einen beruhigenden und stabilisierenden Einfluß auf das gebirgige mittelasiatische Land. Missliebige Herrscher werden beseitigt, Despoten selbst im Gebirge sowie in Höhlen gejagt, Kriegsherren entmachtet, Mohnfelder zerstört.
„Yesillerix, Ayyildix und mein Amtsvorgänger Knüpf sei Danke – unsere Strategie ist aufgegangen,“ prahlt Oberbürgermeister Wahnfried Leberecht Prinz von dem Lipperland. „Alle führenden Fluggerätehersteller sind jetzt bei uns vor Ort ansässig und helfen mit, zu einer besseren Welt beizutragen.“
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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