Tiger & Turtels - die neue Landmarke Angerpark in Duisburg

Am 12. November 2011 wird die Landmarke "Tiger & Turtle - Magic Mountain" feierlich eröffnet. Sie soll ein neues Wahrzeichen für den Strukturwandel im Ruhrgebiet sein, wie es die Stadt Duisburg betont. Die begehbare Großskulptur stammt von dem Hamburger Künstlerduo Heike Mutter & Ulrich Genth. Sie sieht wie eine Achterbahn aus und rundet nach oben die Heinrich-Hildebrand-Höhe ab.

"Mit dem Bau des Angerparks wurde ein riesiges Altlastenproblem gelöst. Der Park wurde am 7. November 2008 offiziell mit der Heinrich-Hildebrand-Höhe eröffnet.

Etwa 10 Millionen Euro mussten aufgewendet werden, um die umweltgefährdenden Hinterlassenschaften der Metallhütte Duisburg in einem Landschaftsbauwerk, dessen Kern die stillgelegte Deponie ist, auch langfristig zu sichern und den Angerpark zu bauen. Über zwei Millionen Euro wurden dabei aufgewendet, um den Angerpark über ein Geflecht von Wegen und eine Begrünung attraktiv zu gestalten.

Hoch über den Süd-Stadtteilen Angerhausen, Wanheim und Huckingen, etwa 33 Meter über Straßenniveau ragt die neue Heinrich-Hildebrand-Höhe und ermöglicht so einen tollen Ausblick in die Umgebung.

1,8 Millionen Tonnen Material wurden seit dem Spatenstich 2006 bewegt und gestaltet," berichtet die Stadt Duisburg.

"Als wir uns den Angerpark anschauten, merkten wir: Es fehlt was. Nämlich eine Landmarke," blickt Duisburgs Umweltdezernent Peter Greulich zurück.

Wie also das neue Gelände gestalten? Genau: Man schreibt einen Wettbewerb aus, an den sich Künstler beteiligen können. Sie sollen sich ein paar Gedanken darüber machen, wie es dort aussehen soll.

Heike Mutter und Ulrich Genth gingen als Gewinner aus dem Wettbewerb hervor.

Heike Mutter wurde 1969 in München geboren. Er studierte von 1990 bis 1994 Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim und im Anschluß daran von 1996 bis 2001 Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 2007 ist sie Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.

Ulrich Genth wurde 1971 in Tübingen geboren. Sein Studium von 1994 bis 1999 führte ihn an die Kunstakademie Münster. Dort war er 1997 Meisterschüler bei Reiner Ruthenbeck.

Heike Mutter und Ulrich Genth arbeiten seit 2003 als Künstler zusammen. Sie erhielten schon zahlreiche Preise und Stipendien, so 2005 beispielsweis das Duisburger Lehmbruck-Stipendium. Sie nutzen ein Atelier auf dem Gelände Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg für ihre großformatigen Arbeiten.

"Der Siegerentwurf »Tiger & Turtle / Magic Mountain« des Künstlerduos Ulrich Genth und Heike Mutter ist eine begehbare Großskulptur. Sie greift die Idee einer Achterbahn auf und schreibt sich mit einer Höhe von circa 18 Metern und ihrer geschwungenen Form weithin sichtbar in die Landschaft ein.
Bewegt sich ein Passant über die spiralförmige Weganlage bis zum Plateau der Heinrich-Hildebrand-Höhe hinauf, so wird sich die Skulptur stetig in ihrer Form verändern. Die metallisch schimmernde Erscheinung der verzinkten Stahlkonstruktion verspricht das außergewöhnliche Erlebnis von Beschleunigung. Erst wenn der Besucher die Skulptur selbst begeht, wird diese Wahrnehmung in ihr Gegenteil verkehrt und das Gefühl von Entschleunigung durch langsames Gehen erfahrbar," beschreiben dort Genth und Mutter das Konzept ihres erfolgreichen Wettbewerbbeitrages.

"Die Städte - und dies gilt auch für das Ruhrgebiet - stehen in einem Konkurrenzkampf untereinander," berichtet Dr. Söke Dinkla vom Kulturhauptstadtbüro der Stadt Duisburg. Die Landmarke ist mehr als eine Freizeitattraktion. Aus der Ferne hat sie Rasanz und Geschwindigkeit. Nähert man sich ihr, wird man langsamer. Die Landmarke ist schön. Die Menschen können sie sich auf wechselnden Standorten erobern. Wir haben uns für das Phantasievolle, das Unmachbare entschieden und nicht für die Ratio."

"Wir nehmen den Schwung der Kulturhauptstadt 2010 und bleiben Kulturhauptstadt," führt Duisburgs Kulturdezernen Karl Jansen den Gedanken weiter. "Die Kultur im öffentlichen Raum ist uns wichtig. Der Kant-Park am Lehmbruck-Museum, der Garten der Erinnerung am Innenhafen und der von Gerhard Richter gestaltete U-Bahnhof sind Beispiele dafür."

Nachhaltigkeit ist hier angesagt. Regionalverband Ruhrgebiet, die Tourismus Ruhr GmbH und Duisburg Marketing wollen gemeinsam Werbung für die Landmarke machen. Wir dürfen gespannt sein, wie es mit dieser Landmarke weitergeht, ob sie beispielsweise nach dem Winter 2011 / 2012 noch Besucher finden wird.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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