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St. Antonius und St. Marien in Düsseldorf

Die katholische Kirche St. Antonius liegt im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel. Nicht nur wegen des kleinen Wochenmarktes vor ihrer Haustüre liegt sie sehr zentral. Die Straßenbahnhaltestelle "Barbarossaplatz" liegt direkt vor ihrer Haustüre; die U75 in Richtung Neuss steuert sie an, um nur ein Beispiel zu nennen.

Wer die neuromanische Basilika zum ersten Mal betritt, dem fallen gleich mehrere Dinge ins Auge. Erster Moment: Das Mittelschiff ist riesengroß. "Kommen wirklich immer so viele Besucher, wie hier reinpassen," kann man sich da schon fragen. Hat der Besucher den Weg bis zum Altarbereich zurückgelegt, wird er doch ein wenig enttäuscht. Der Altarblock zeigt den Phoenix, wie er sich aus der Asche erhebt. Der Lesepult ist nicht etwa schlicht - er ist künstlerisch gestaltet. Es gibt hier einen Adler zu sehen, wie er eine Schlange fängt. Die verwendeten Materialien führen dazu, daß der Altarbereich kalt und unpersönlich wirkt.

Die Glaskunst und die Deckenmalereien gefallen. Überraschend ist zumindets für mich, daß hier weder ein Kreuzweg noch übermäßig viele Heiligenstandbilder gibt.

Ich besuche die Kirche an Sylvester 2010, also einer Zeit, in der es draußen nicht besonders hell ist. Gleich vier Tannenbäume (je 2 zu jeder Seite des Kreuzes) sind im Altarbereich aufgestellt. Zum Glück sind sie nicht mit Lametta und glänzenden Kugeln behängt. Mit ihren Lichterketten ergänzen sie geschmackvoll die dezente Atmosphäre. Kennen SIe die kleinen Lichter, die in katholischen Kirchen von der Decke hängen? Hier gibt es diverse davon. Tannenbaumbeleuchtung und Deckenbeleuchtung ergänzen ideal einander. Die gedämpfte Atmospähre bietet zumindest an diesem letzten Tag des Jahres 2010 eine Oase der Stille und Ruhe.

Die katholische Kirche St. Marien liegt im Stadtteil Bild. Auch sie haute eine Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Haustüre. Sie heißt "Bilker Kirche" und wird vom Düsseldorfer Hauptbahnhof aus von den Straßenbahnlinie 704, 708 und 709 angesteuert.

Was für ein Kontrast zu St. Antonius. Es fängt schon mit den Besuchsmöglichkeiten an. Es ist zwar eine Haustüre geöffnet; der Besucher gelangt aber nur in einen Vorraum, der offensichtlich als Kapelle genutzt wird. Dort gibt es eine Statue der Muttergottes (einschließlich eines Tisches für die Teelichter, die Muttergottes mit Kind im Arm und Strahlenkranz ist hinter einer Glasscheibe verborgen), ein Standbild (wahrscheinlich Jesusfigur) und ein dreiteiliges Glasbild.

Der eigentliche Kirchraum ist durch zwei Gittertüren vom Eingang abgetrennt; da die Türen verschlossen sind, kann der Besucher die Kirche also nur im Eingangsbereich betreten.

Allein schon die glatten, weißt gestrichenen Wände vermitteln - trotz der ansatzweise farbigen Fenster - einen nüchternen, sachlichen, fast schon evangelisch-streng reformierten Eindruck.

Es gibt eine gut sichtbare Orgel, Stuhlreihen für die Gottesdienstbesucher zum Sitzen und den obligatorischen Altarbereich. Lesepult, Kanzel, der Altartisch mit seinen künstlerisch gestalteten Tischbeinen, Ambo, das hängende Kreuz mit Jesusfigur und auf dem Boden stehenden Halter für die 6 Kerzen dürfen alle aus Bronze sein. Die Stühle für die Priester sind aus Holz. Es gibt nur wenige Heiligenstandbilder. Erstaunlich, daß auch hier kein Kreuzweg in der Kirche auftaucht.

Ein paar Worte zur Geschichte der Kirche seien hier schon erlaubt. Im Jahre 1641 ließ Herzog Wolfgang Wilhelm hier eine Steinsäule errichten, die der Gottesmutter geweiht war. Auf Wunsch seiner Frau Maria Anna baute Kurfürst Jan Wellem hier eine kleine Kapelle. Die Gläubigen sollten ein "wundertätiges Marienbild" anbeten können. "Diese Kapelle war der `Casa di Loreto´ nachgebildet, dem Wohnhaus der `Heiligen Familie von Nazareth´, das im Jahre 1295 von Engeln aus dem Heiligen Land in den Ort Loreto in den Marken (Italien) getragen worden war," berichtet die Geschichtswerkstatt Düsseldorf. 1698 legte Jan Wellem den Grundstein für eine neue Kapelle, die das bisherige `Heilige Haus von Nazareth´ überbaute. Ab 1812 wurde dei Kapelle genutzt. Das "Heilige Haus" wurde abgerissen. Der niederländische Architekt Alfred Tepe baute 1893 - 1895 die neue Parrkirche St. Martin. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges sorgten die Architekten A. und W. Dickmann für die erforderlichen Renovierungsarbeiten.

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