Sammlung Gerd Arntz in Remscheid
"Der sozialkritische Grafiker Gerd Arntz wurde 1900 in Remscheid als Sproß einer Werkzeugfabrikantenfamilie geboren. Seine Mutter Hedwig stammte aus der Familie der Werkzeugkaufleute Cleff, die lange Zeit das nach ihr benannte Rokokohaus bewohnte. 1918 wurde Arntz Soldat in Wesel. 1919 arbeitete er kurze Zeit in der väterlichen Fabrik. Danach führte ihn sein künstlerischer Werdegang aus Remscheid fort. Düsseldorf und das Rheinland bildeten seinen Haupt-Lebensschwerpunkt, bevor er 1929 grafischer Leiter des Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums wurde. Die Ereignisse des Jahres 1933 zwangen ihn in die Emigration nach Den Haag, wo er - unterbrochen durch seine Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg - bis zu seinem Tode im Dezember 1988 lebte. Bis 1962 war er in den Niederlanden auf dem Gebiet der Bildstatistik tätig.
Während seiner künstlerischen Ausbildung 1919 / 1920 in Düsseldorf wurde Arntz Rätesozialist. Das und die Begegnung mit einer Gruppe politisch engagierter Kölner Künstler wie Heinrich und Angelika Hoerle oder Franz Seiwert ließ ihn zu einem Vertreter des Politischen Konstruktivismus werden. Dessen vorrangiges Ziel war es, durch vielfalch reproduzierbare Grafik politische und soziale Zusammenhänge in einer klaren, geometrisch geprägten Bildsprache darzustellen. Arntz entwickelte hierbei ab etwa 1925 in Holz- und Linolschnitten seinen eigenen prägnanten Stil, mit der gesellschaftliche Gegensätze angeprangert, aber auch ihre Ursachen analysiert wurden.
In der Geschichte gab es immer wieder Versuche, komplexe Sachverhalte durch einfach zu verstehende Bildzeichen zu vermitteln. Eine ausgefeilte Methode dazu entwickelte erstmals zusammen mit Arntz der Wiener Philosoph, Gesellschaftswissenschaftler, Sozialis und Volkspädagoge Otto Neurath (1882 - 1945). An dem von Neurath geleitetzen Wiener Museum für Gesellschaft und Wirtschaft entstand die "Wiener Methode" der Bildstatistik, die maßgeblich die Handschrift von Arntz trägt, ab der aber auch andere Künstler mitwirkten.
Exemplarische bildstatistische Arbeiten nach der Wiener Methode sind im Museum Haus Cleff zu sehen, ferner auch das original Schneidewerkzeug von Arntz, so wie es von ihm in seinem Kasten aufbewahrt wurde, den ihm sein Sohn Peter aus dem Material der Wiener Museumswerkstatt gebaut hatte," berichtet ein Faltblatt.
Dieser Teil der Ausstellung ist nur bedingt sehenswert. Man muß sich schon sehr für Grafik interessieren, um sich die Ausstellung anzuschauen. Ansonsten rechtfertigt wohl nur der lokale Bezug zu Remscheid, daß Arntz überhaupt ausgestellt wird.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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