Rheinberg
Rheinberg ist ein Ort am Rheinberg. In der breiten Öffentlichkeit ist er weitestgehend unbekannt. Einige wenige Reiseziele gibt es schon.
Das Alte Rathaus steht auf dem Marktplatz im Zentrum von Rheinberg. Der gotische Backsteinbau wurde 1449 mit spitzer Turmhaube und Zinnenfries erbaut. Es zählt zu den ältesten Rathäusern am Niederrhein.
Das Alte Rathaus erstreckt sich über drei Stockwerke. Es ist ausgestattet mit einem achteckigen Treppenturm, der in einem spitzen Zwiebelturm endet. 1727 wurde es mit einer Marktglocke im Rathausturm erweitert, die Botteragnes. Diese ist bis heute erhalten und ist nun im gegenüberliegenden Stadthaus untergebracht. Eine Dachgalerie war bis 1853 noch vorhanden. Der Ratssaal weist historische bleiverglaste Fenster auf.
Das Alte Rathaus wurde häufig renoviert und umgebaut. Solche Maßnahmen fanden 1638–1642, 1790, 1853–1857, 1879–1882 und Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Es wurde unter anderem als Verwaltungsgebäude, Fleischbank, Versammlungs- und Festsaal, aber auch als Gefängnis und Spritzenhaus genutzt.
Die katholische Pfarrkirche St. Peter befindet sich ebenfalls im Zentrum der Stadt Rheinberg. Der dem heiligen Peter geweihte Sakralbau gehört zum Dekanat Xanten im Bistum Münster.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die katholische Kirche 1106 auf einem Dokument, welches ihre Übereignung an den St. Kunibertstift in Köln durch den Erzbischof Friedrich I von Schwarzenburg regelte. Ende des 12. Jahrhunderts wurde ein neuer, einschiffiger Tuffsteinbau im Stil der Spätromanik errichtet. Ab 1392 folgte ein langwieriger Umbau, beeinflusst durch die Gotik, indessen Zuge ein Chor mit Hallenumgang und Sakristei, angelehnt an die Düsseldorfer St. - Lambertus-Kirche, sowie Seitenschiffe angebaut wurden. Das Langhaus wurde überhöht und eingewölbt. Der Westturm wurde bei den bis zum Ende des 15. Jahrhunderts dauernden Renovierungsmaßnahmen an die Kirche angegliedert. Dieser wurde 1567 durch einen Brand beschädigt und erst 1637 wieder aufgebaut. Weitere Instandsetzungen fanden von 1843 bis 1845 an Kirche und 1885 am Turm sowie Ausbesserungen nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1951 statt.
Die dreischiffige Basilika mit ihrem eingezogenen, spätromanischen, fünfgeschossigen Westturm besteht sowohl aus Tuff als auch aus Backstein. Die Chorfenster stammen von Friedrich Stummel, 1890–1892, und Egbert Lammers, 1954–1962. Der Hochaltar besteht aus zwei spätgotischen Schnitzaltären, 1845 nach Entwurf des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner im neugotischen Stil vereint: oberhalb der Passionsschrein aus Antwerpen um 1520, darunter Brüsseler Apostelschreine aus der Zeit um 1440. Zu diesen gehörten elf Tafelbilder , die sich, mittlerweile getrennt, auch in der St.-Peter-Kirche befinden. Außerdem erwähnenswert ist die üppig geschnitzte barocke Kanzel von 1701 und die niederrheinische Pietà, eine um 1500 entstandene, hölzerne Taufkapelle.
Das ursprüngliche Orgelprospekt stammt von den Gebrüdern Stumm und ist auf das Jahr 1769 datiert. 1967 wurde das Instrument von der Firma Walcker neu konzipiert. 2009 wurde eine neue Orgel von Weimbs Orgelbau installiert, wobei das alte Äußere dabei erhalten wurde.
St. Peter und Altes Rathaus sind vom Bahnhof Rheinhaus aus gut mit dem Bus oder auch zu Fuß erreichbar. Die Kirche ist durchaus geöffnet und kann besucht werden. Wer einen Grund sucht, zumindest den Innenstadtbereich zu besuchen, sollte zumindest diese beiden Reiseziele ansteuern.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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