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Kolumne: Zeche Zweckel

Die Zeche Zweckel war ein Steinkohlen-Bergwerk in Gladbeck im nördlichsten Ortsteil Zweckel.

Der preußische Staat kaufte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere große Grubenfelder im Bereich des nördlichen Ruhrgebietes und südlichen Münsterlandes. Es wurde die Bergwerks-AG Recklinghausen gegründet, deren Aktienmehrheit in Staatsbesitz war.

1908 erfolgte die Konsolidierung des Steinkohlenbergwerks Zweckel. Man begann in Gelsenkirchen-Scholven mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Berlin und in Zweckel mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Potsdam.

1910 erfolgte die Umbenennung der beiden Schachtanlagen in Scholven und Zweckel, beide gehörten zur staatlichen Berginspektion 5.

1927 ging der staatliche Aktienanteil in den Besitz der Hibernia AG über. Die Berginspektion wurde aufgelöst und die Zechen Scholven und Zweckel kurzfristig als Einzelzechen geführt. In dieser Zeit förderte Zweckel ca. 600.000 Tonnen Kohle jährlich.

1928 wurde die Zeche Zweckel mit Scholven fördertechnisch vereinigt und ab 1929 als Außenschachtanlage der Zeche Scholven betrieben.

1963 wurde die Steinkohlen-Förderung eingestellt, aber die Bewetterung und Wasserhaltung für benachbarte Zechen aufrechterhalten.

1988 wurde die Anlage als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Die endgültige Stilllegung und Verfüllung der Schächte erfolgte 1995.

Das Umfeld von Zweckel soll verschönert und aufgewertet werden. So hat es der Rat der Stadt Gladbeck beschlossen. Das städtische Grünflächenamt soll prüfen, ob dort ein Park angelegt, Bäume angepflanzt, Rasen und Blumen angelegt werden können.

"Es geht nicht nur um Umweltschutz. Nacherholung und Tourismus haben wir genauso im Blick," betont  Gladbeckes Bürgermeister Friedbert Eck-Waldfrau.

Doch wie das Unternehmen kostengünstig gestalten? "Ich habe da eine Idee," berichtet Stadtplanungsdezernent Egbert Brod. "DIe langanhaltende Luftverschmutzung durch den Bergbau sowie die Klimaveränderungen führten zu genetischen Veränderungen bei einigen Baumartem. Auch wenn Zoologen und Biologen jetzt heftigst widersprechen werden: Die Wurzeln wurden zu so etwas wie Beinen, die Stämme zum Rumpf, tiefergelegene Äste zu Armen und die Baumkrone zum Kopf. Mit ein bißchen Phantasie kann man sogar ein Gesicht erkennen."

Schön sieht das  Gelände heute aus. Die Investition hat sich gelohnt.

Hilfe! Zur Hilfe! Unserer Geschwister in der Innenstadt sind in Gefahr! Die lange Trockenheit setzt ihnen zu. Wo sind Eimer und Gartenschlauch? Wir müssen den Bäumen in der Innenstadt lebensrettendes Wasser bringen!

(an einem Sonntagmorgen) Huch - was ist es hier auf der Halde so leer? Wo sind die ganzen Bäume hin? Was sind das für Rillen im Boden? Und warum snid die Teiche auf einmal so leer? Schnell: Holen wir die Polizei!

(Pressemitteilung der Polizei)

DIe Bäume von Zweckel sind wirklich menschenähnlich: Das konnten Zoologen am vergangenen Wochenende bestätigen. Als sie einen Hilferuf ihrer durstigen und durstenden Mitbäume aus der Innenstadt erhielten, machten sie sich schleunigst auf den Weg. Mit ihren unterirdischen Füßen schaufelten sie sich den Weg frei, schnappten sich alle verfügbaren Eimer und Gartenschläuche und als sie an ihrem Zielort angekommen waren, wässerten sie ihre leidenden Mitgeschöpfe. Und damit sind nicht nur die fast verdörrten Bäume gemeint. Eine kleine Gruppe Alkoholliebaher berichtet, daß sie zuerst "geduscht" und dann mit ausreichend sauberem Trinkwsser versorgt wurden. Daß ihnen seitdem eine Baumrinde  wächst und Wurzeln aus den Fußsohlen für einen besseren Stand sorgen, sei hier nur am Rande erwähnt.

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