Kolumne: Über die Feigheit

Bei der Feigheit bestimmen Furcht und Angst das Handeln einer Person. Jemand stellt sich aus Furcht vor der Gefahr, einem Verlust, einem Schmetz nicht einer Aufgabe. EIn solches Verhalten kann als ehrlos empfunden werden.

Feigheit machte in früheren Zeiten durchaus Sinn Da gab es gefräßige Bären und gefährliche Wölfe - die reale Welt, die Wirklichkeit war voller Gefahren. Wer nicht aufpaßte, starb jung.

Ist das heute immer noch so? Auf den ersten Blick nicht - die Welt ist beherrschbar - wilde Tiere gibt es schlimmstenfalls nur noch in Zoologischen Gärten. Und bei Maschinen brauchen wir nur noch den Anhalte-Knopf drücken, dann steht sie still.

Was anfangs gefährlich aussah, wirkt so berechenbar.

Gefahren sind heute abstrakter. Da ist das Bakterium, das uns krank macht. Da ist das Virus, das uns nicht 100 Jahre alt werden läßt. Und die Kopfverletzung, wenn man mit dem Fahrrad verunglückt, tut auch ganz schön weh.

Feigheit wird heute mit Worten wie "Vorsicht" oder "Ängstlichkeit" umschrieben. Eine sterile Umwelt schützt uns zwar vor Keimen, stärkt aber nicht die Abwehrkräfte. Der Fahrradhelm bewahrt uns zwar vor den Folgen von Stürzen, nicht aber vor Herzinfarkten und Schlaganfällen. Und die Warn-App hält WInd und Flut auch nicht auf.

Sind wir ein Volk von Feiglingen geworden? Ja, ein wenig schon. Wer sich nicht in die Reiheder Übervorsichtigen einreiht, sondern eher sorglos in den Tag hineinlebt, gilt schnell als Außenseiter.

Vielleicht würde es uns ja guttun, häufiger ins Ausland zu fahren. Nein, nicht ins hochentwickelte Europa. Und auch nicht nach Nordamerika, sondern in ein Entwicklungsland. Überlebenstraining würde dann bedeuten, die Zeit dort ohne Versicheruungen, Krankenkassenund Rechtssicherheit überstehen.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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