Kolumne: Rosenkreuzer
Die Rosenkreuzer snid spirituelle Gemeinschaften, die im 17. Jahrhundert als evangelische Reformbewegung entstanden sind. Der Orden der Gold- und Rosenkreuzer wurde 1760 in England gegründet. Er vertritt den Irrationalismus (man kann durch die menschliche Vernunft keine hinreichende Erkenntnis der Welt erlangen) sowie den Illuminismus - Kabbala, Alchemie, Hermetik, griechische und ägyptische Mythologie sowie christliche Theosophie spielen hier eine entscheidende Rolle.
Der Orden der Gold- und Rosenkreuzer muß wiederbelebt werden. Und zwar nicht in seiner britischen Heimat - da können viele Gläubige vom Kontinent seit dem kontinuierlichen Abdriften der Inseln ja bekanntlich nicht mehr in.
"Eigentlich ist Nordrhein-Westfalen ein sehr gut geeigneter Standort für einen Neuanfang," beschreibt Hans-Adolf die Ausgangslage. Er selbst stammt aus der Eifel und fungiert als "Landeskoordinator der organisierten Rosenkreuzer-Orden".
Sein Problem: Wo soll der zentrale Standort des Ordens sein? Soll es überhaupt einen zentralen Standort geben? Oder lieber viele kleine, dezentrale Einheiten?
Nach Meinung von Baldur von Schüttelpeng, einem Alchemisten, wäre der Niederrhein ein idealer Standort.
"In Straelen gibt es beispielsweise die Tradition des Europäischen Übersetzungsinstitute," stellt er fest. "Hier können historische Texte in eine moderne Sprache übesetzt und vom Verlag, der dem Institut angeschlossen ist, neu herausgegeben werden."
Die Universität Mönchengladbach betreibt einen Fachbereich für Buch- und Bibliothekswissenschaften. "Einer der Professoren ist uns wohlgesonnen," so Baldur. "Der Mann wäre bereit, uns bei der Restaurierung und Aufbewahrung geschichtlich bedeutsamer Werke zu unterstützen."
Was einzelne Dokumente anbelangt (einzeln i. S. v. losen Blättern), soll der Fachbereich Archivwesen einspringen.
"Der Niederrhein hat einen Nachteil," hält Chlodwig, seines Zeichens ägyptischer Mythologe, dagegeb. Der Niederrhein sei plattes Land, weit einsehbar und "damit von unseren Feinden gut nutzbar." Es sei schon mehrfach vorgekommen, daß Ordensveranstaltungen als "heidnisch"; "ungläubig", "unchristlich", "sittenwidrig", "Unsinn / Unfug / Blödsinn" oder gar "undeutsch" gebrandmarkt und durch Störenfriede gesprengt wurden.
Wohin also ausweichen? "Ins Bergische Land," bietet Dankwart eine Lösung an. "Der Landstrich ist sehr hügelig und waldreich, von außen also nur bedingt einsehbar." So seine Begründung. Gestalte er Figuren aus der griechischen Mythologie nach und probiere sie für die Praxis = Feierlichkeiten aus, würde ihn niemand stören.
Ein Argument, das Hans-Adolf überzeugt. So wird Bergisch Gladbach Sitz und Standort der Rosenkreuzer-Vereinignug.
Was dabei allerdings nicht bedacht wurde: In Ostwestfalen, in Porta Westfalice und Bad Oeynhausen, um genau zu seni, werden gerade neue Impulse für die Bewegung entwickelt.
"Wir sind weder fremdenfeindlich noch nationalistisch oder gar nationalsozialistisch," berichtet Wigald-Wotan Reichsfürst von Lippstätterhausen. "Mit Bezügen zum Neuheidentum versuchen wir gerade, eine germanische Nationalphilosophie zu entwickeln."
Ehe und Familie ist dieser Bewegung wichtig, der Diskurs über Scheidung, Homosexualität, gleichgeschlechtliche Eheschließung, im gesellschaftlichen Bereich Natur- und Heimatschutz, Denkmalschutz, die Bedeutnug des Geldes, eine art- und wesensgemäßes Bestattungswesen, die Ablehnung von Drogen, Tabak. Alkohol und anderen Rauschmitteln sowie eine sittsame und ehrbare Bekleidungskultur gehören zu den Kernthemen.
Sehr, sehr geschäftstüchtig sind die Orden vor Ort. Es gibt vegatarische, wenn nicht gar vegane Restaurants und Lebensmittelbetriebe, Reisebüros (Motto: "Deutschland ist auch schön - Urlaub auf dem Bauernhof / Land"), Bekleidungshandwerk (Modisten, Schneidereien, Herrenausstatter, Handschuhmacher, Schuster sowie Regenschirmmacher) und Buchhandlungen mit ausschließlich regionaler Literatur.
EIne Folge: Parteien links der Christlich-Patriotischen Volksunion gibt es faktisch nicht merh. "Die Grüne Digitale Partei Nordrhein-Westfalens wird hier geduldet, was an deren Expertenwissen in den Bereichen Ökologie sowie Land- und Forstwirtschaft liegt," betont ein örtlicher Lokalpolitiker.
Driften die Rosenkreuzerströmungen nicht geistig-geistlich sehr weit auseinander? Die Praktiker im Rheinland, die Theoretiker in Ostwestfalen?
"Nein," findet Giselher von der Tonn. "Denken Sie nur an unsere Ursprünge. Wir waren - und sind auch immer noch - eine Reformbewegung des Protestantismus. Wir protestieren heute gegen die Weichei-Mentalität insbesondere der evangelischen Landeskirchen. Wir wollen keinen anderen Staat; der, den wir heute haben, ist der beste, den wir haben können, etwas besseres gibt es nicht."
Man lese die Bibel eben nur anders. Einige Beispiele dafür gefällig? Aber gerne.
Josef heißt der Vater von Jesus. Stellen Sie sich vor, es war so, wie damals üblich - Josef wäre die zentrale Person im Leben von Jesus gewesen. Jesus wäre dann nicht zu dem Weichei von Frauenversteher, sondern zu einem ganzen Kerl geworden, Zimmermann wie sein Vater, und selbst Familienmensch mit Frau und Kindern.
Als Alternative können Sie sich vorstellen, Jesus wäre Fischer geworden. Oder Arzt.
En anderer Gedanke: Jesus hätte die Kreuzigung überlebt, wäre nur scheintot gewesen. Die Bibel erzählt den weiteren Fortgang der Geschichte falsch. Jesus geht nämlich mit seiner Familie nach Germanien. Hier entwickelt er seine Theologie weiter und verknüpft sie mit der Mythologtie der Germanen nud Kelten. Überlegen Sie doch bitte mal selbst, welche Beweise es dafür geben könnte...
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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