Kolumne: Luxusweib

Ein Luxusweib ist eine gutaussehende, anspruchsvolle Frau. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, ein luxusriöses Leben auf Kosten des Mannes zu führen.

Ganz schön gehässig, was WikiWeibia so schreibt, nicht wahr? Das ist aber auch kein Wunder: Es handelt sich bei WikiWeibia um eine frauenfeindliche, antifeministische Weltnetzplattform.

Ob man sie wohl sabotieren und untelaufen kann? Ja, aber natürlich, ich habe da schon eine Idee: Ich werde einen Text über den "Mann de Luxe", den Luxusmann, hineinschmuggeln. Mal sehen, was dann passiert.

"Der Luxusmann ist ein Schönling, also ein Mann, der auf Kosten der Frau lebt. Sie geht hart arbeiten, führt so ganz nebenbei den Haushalt und erzieht die Kinder. Er führt ein bequemes Leben und gibt das Haushaltsgeld für Kleidung, Kosmetikerbesuche, Maniküre und Pediküre aus. In der Außendarstellung ist er der strahlende Held, während sie sich - völlig zu Recht - als arme, geknechtete Frau darstellt.

Es dauerte einige Zeit, bis die Redaktion diesen meinen Text entdeckte. Dann wurden aber Fäkalien kübelweise über mich ergossen. Die Anfeindungen und Anschuldigungen reichten von "Lila Pudel" über "Frauenversteher" bis hin zur "Schlampe".

Das meiste davon geht der strafbaren Beleidigung vorbei. Dies ist gerichtlich bestätigt. Im Rahmen der Meinungsfreiheit wird mein Text als "Satire" bzw. "Ironie" eingestuft und ist damit zulässig, solange ich keine namtlich identifizierbare Person namentlich verunglimpfe (was ich ja auch nicht tue). Es sei aber fragwürdig, ob mein Text unbedingt ein Beitrag bei Wikiweibia sein müsse.

Ein Nebeneffekt hatte mein Beitrag schon. Die Wikiweibia-Redaktion bekam von vielen Gerichten mit auf den Weg, daß ihre Texte inhaltlich aussagearm und niveaulos seien.

Diejenigen Beiträge, die namentlich genannt werden, mussen sprachilich und sachlich umfangreicher erzählt und vor allem: begründet werden.

Verknüpfungen zu anderen elektronischen Quellen und reine Zitatenwiedergabe würden nciht ausreichen, um literarische oder gar wörterbuchmäßige Qualität zu erzeugen.

Deutlicher kann man doch nicht sagen, was falsch ist, oder?

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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