Kolumne: Korbmacher
Korbmacher stellen Körbe aus Weidentrieben her. Es handelt sich dabei um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf; die aktuelle Berufsbezeichnung lautet Flechtwerkgestalter.
"Ganz aus Korb" - kennen Sie diesen Schlager noch, liebe Leser? Na ja, eigentlich hieß er ja "Ganz in weiß" und war ein Liebeslied. "Ganz aus Korb" lautet die Erkennungsmelodie unserer Innung, die dann zum Schlager geworden ist.
Unsere Repräsentationsräume sind komplett in Korb / Weibe eingerichtet, soweit es geht - Tische, Stühle, Schränke seien als Beispiele genannt. Handwaschbecken sowie Dekorationsartikel wie Aschenbecher, Feuerzeuge und Briefbeschwerer sind natürlich aus anderen Materialien.
Aber egal. EInes Tages war dann unser Oberbürgermeister mitsamt unserem Wirtschaftsförderer bei uns. Sie waren beide von unseren Produkten sehr angetan. "Wir können solche Möbelstücke auch für unserer Repräsentationsräume gebrauchen," meinte Steven Blink dann am Ende des Besuches. Womit ein keiner Großauftrag in die Wege geleitet war; Finanzverwaltung, Sozialversicherung u. a. folgten dem Vorbild.
Apropos: Vorbild. Ich habe es meinen Eltern zu verdanken, daß ich Korbflechter geworden bin. Mein Vater liebte es, abends von meiner Mutter mit Weidenruten gezüchtigt zu werden. Gezielte Schläge auf sein Gesäß brachten ihn dem Höhepunkt entgegen. In unbeobachteten Augenblicken spielte ich auch mit den Weidenruten - was meine Mutter wiederum zur Weißglut brachte. Sie wollte mich züchtigen. Und konnte es nicht. Ich hatte die vorhandenen Weidenruten so miteinander verknotet, daß meine Mutter sie nicht auseinanderbekam. Mein Talent war entdeckt. Ich konnte es dann später zu meinem Beruf machen.
Mit Sadomaso habe ich aber nichts am Hut. Ich stelle Möbel her und liebe Hetero-Sex.