Kolumne: Beruf Segelmacher
Der Segelmacher ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.
Segel werden in großen Werkstätten auf einem Schnürboden angefertigt, auf dem ihre Umrisse in Originalgröße aufgerissen werden. Während die Konturen und Schnittkanten früher mit Schnüren markiert („abgeschnürt“) wurden, wird dieser Vorgang heute computergestützt mit Plottern erledigt. Durch einen entsprechenden Zuschnitt der einzelnen Bahnen kann dem Segel ein dreidimensionales Profil gegeben werden. Anschließend werden die Segelbahnen mit speziellen Nähmaschinen aneinandergenäht. Bei Segeln aus modernen Kunststoffen (Mylar, Kevlar, Laminatsegeln) wurde das Nähen teilweise durch Schweiß- und Klebetechniken ersetzt. Alle Segel müssen sodann von den Segelmachern noch mit den „Zubehörteilen“ ausgerüstet werden, mit denen sie später an Bord befestigt und bedient werden: Kauschen, Reff- und Liekleinen, Augen usw.
Segelmacher montieren Segel, Planen, Verdecke und Markisen vor Ort.
Cheffe Kapitän?
Ja, Herr Steuermann?
Ich brauche Hilfe.
So - welche denn?
Unser Schiff befindet sich in einem schlechten Zustasnd, zumindest was die Segel anbelangt.
Kostenpunkt?
Über 250.000 €!
Ach, das sind doch Peanuts für mich. Ich kenne genügend russische Oligarchen und aramische Emire, die mir das finanzieren werden.
(Zeitungsnotiz)
Der Segelmacherbetrieb Schmidt Schmitz & Müller ist der letzte Fachbetrieb dieser seiner Art bei uns vor Ort am Niederrhein. Er befindet im privaten Familienbesitz.
Firmeninhaber Gregor Müller-Meyer konnte jetzt einen Großauftrag an Land ziehen. Der Reichsfreiherr Riesenblatt - Mondgold möchte seine Segelyacht "Rosemarie" verschönern und hat dafür neue Segel in der Größenordnung von einer Viertelmillion Euro bestellt.
(Olympische Nachrichten)
Der deutsche Teilnehmer an den olympischen Segelregatten, ein Reichsfreiherr vom Niederrhein, erhielt einen Sonderpreis von der Jury. Seine "Rosemarie" wurde als das schönste Schiff weit und breit prämiert.
(Gedanken in Rußland)
Ach ja - dieser Deutsche Versteht ja auch gar nichts. Er ist durch die Verschönerungsaktion dermaßen bei mir verschuldet, daß ich seine Gewinn pfänden werde. Und diese Yacht auch gleich dazu.
(Gedanken im Bund Unabhängiger Arabischer Emirate)
Bei Allah - dieser Ungläubige, dieser germanische Giaur! Nimmt mein Geld, um bei Olympia zu gewinne! Ich hole mir meine vielen schönen Rupien zurück.
(Wirtschaftsnachrichten)
Zwischen Rußland und dem Bund Unabhängiger Arabischer Emirate ist ein erbitterter Wirtschaftskrieg ausgebrochen, der schon bald in eine militärische Auseinandersetzung ausarten könnte.
Ausgangspunkt ist die Segelyacht "Rosemarie" des Reichsfreiherrn Riesenblatt - Mondgold. WIr erinnern uns: Der niederrheinische Adeliige ließ sie vor einigen Jahren aufwendig reparieren, restaurieren und renovieren.. Dafür lieh er sich russisches und arabisches Geld. Trotz Olympiagewinn und anderer Preisgelder rechnete er sich aber jedesmal arm, wenn es die Rückzahlung der Kredite ging. Zuletzt behauptete er sogar, daß es Geschenke gewesen seien.
Also versuchten die Kreditgeber zunächst, Kontenpfändungen durchzuführen. Als dies nicht gelang, sollte der Kuckuck auf der Segelyacht kleben.
Doch welch´ Überraschung- das Wassergefährt ist längst an einen Finanzinvestoren auf den Kaimaninseln abgetreten und der Reichsfreiherr unauffindbar auf den Bahamas-Inseln.
"Hihihi," lacht der sich bestimmt ins sprichtwörtliche Fäustchen. "Ich lasse mich von diesen Idioten nicht meine Yacht wegnehmen.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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