Jules Verne: Der Kurier des Zaren
Jules Verne: Der Kurier des Zaren; C. Bertelsmann Verlag München 1957; 239 Seiten; ohne ISBN
Rußland ist schon im 19. Jahrhundert ein Riesenreich, das nicht nur einen europäischen Teil hat, sondern sich über weite Teile Asiens erstreckt. Eines Tages proben die Tartaren den Aufstand. Sie erobern weite Teile Sibiriens. Alle Nachrichtenwege sind abgeschnitten.
In dieser Situation bleibt dem Zaren in Moskau nichts anderes übrig, als seinen Kurier Michael Strogoff mit Befehlen und Anweisungen in die Provinzhauptstadt Irkutsk zu schicken.
Dies hier ist ein Reise- und Abenteuerroman, der ein wenig an Vernes Reise um die Erde in 80 Tagen erinnert. Ein Reisender muß so schnell wie möglich an einen bestimmten Ort gelangt sein. Er benutzt alle damals bekannten Fortbewegungsmittel und findet während der Reise die Liebe seines Lebens. Zwei Mitreisende begleiten ihn wie kleine Planeten. Einer dieser Mitreisenden ist - wen wundert`s - Franzose.
Dieser Roman gehört zu den unbekannteren Romanen Vernes. Zu Unrecht, sollte man meinen. Das Buch behandelt zwar keine Zukunftsthemen (wie etwa Reisen ins Weltall oder mit Untersee-Booten), dafür aber eine gut lesbar geschriebene Abenteuergeschichte. Daß hier auch kriegerische, militärische Bereiche angesprochen werden, gehört zur Natur der Sache.
Die Geschichte hat ja auch eine gewisse Aktualität. Natürlich ist Sibirien im wörtlichen Sinne nicht betroffen. Selbstverständlich haben sich Technik, Militärwesen, Infrastruktur, Staatsform und vieles andere im modernen Rußland verändert und sind moderner geworden. Trotzdem gibt es immer noch Regionen, die auch in unseren heutigen Tagen noch sehr unruhig sind. Man könnte das Buch also fast schon moderne Unterhaltung nennen.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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