Henkel-Ausstellung im K20
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist die Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie ist in der Landeshauptstadt Düsseldorf zu sehen. Sie vereint drei Ausstellungsorte: das K20 am Rande der Altstadt, das K21 im Ständehaus und das Schmela-Haus ganz in der Nähe des K20. Die Kunstsammlung wurde 1961 von der Landesregierung als privatrechtliche Stiftung zum Zweck der öffentlichen Sammlung und Ausstellung des Kunstbesitzes gegründet.
Die Sammlung umfasst eine beachtliche Auswahl an Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Zu den Höhepunkten werden Bilder des deutschen Expressionismus, Gemälde von Pablo Picasso, Wassily Kandinsky oder Jackson Pollock, aber auch beispielsweise Installationen von Joseph Beuys und Nam June Paik gezählt. Die Sammlung „Henkel – Die Kunstsammlung“ ist vom 8. April – 14. August 2016 zu sehen.
Gabriele Henkel ist die Ehefrau von Dr. Konrad Henkel, dem Enkel des Firmengründers Fritz Henkel. Sammlerin, Professorin, Kunstkritikerin, Künstlerin und Mäzenin – es gibt viele Ausdrücke, mit denen man sie beschreiben kann.
Henkel ist ein führendes Traditionsunternehmen aus der Landeshauptstadt. Es wurde im Jahre 1876 gegründet. Daß das Unternehmen börsennotiert ist, rund 50.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 18,1 Mrd. Euro und einen Gewinn von 2,9 Mrd. Euro erwirtschaftete, soll hier nicht unbedingt das Thema sein. Produkte wie Persil sind aber wohl einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Als im Jahre 1970 neue Gebäude auf dem Werksgelände in Düsseldorf entstanden, erhielt Gabriele Henkel den Auftrag, eine Kunstsammlung aufzubauen. „Die Kunstwerke sollen allen Mitarbeitern zugänglich gemacht und in die Arbeitswelt integriert werden. Heute beleben sie Büros, Flute, Treppenhäuser und Kantinen der Konzernzentrale,“ wie Hanna Philipps von der Pressestelle des Unternehmens berichtet. „Die Henkel-Kunstsammlung ist eine der ersten europäischen Firmensammlungen mit zeitgenössischer Kunst.“
Zu den ersten Ankäufen gehören Arbeiten der klassischen Moderne – Robert Delaunay, Albert Gleizes, Jean Metzinger und Amédée Ozenfant seien hier als Beispiele genannt. Sie bilden heute den Grundstock der Sammlung. Die abstrakte nordamerikanische und deutsche Nachkriegskunst kamen in der Folgezeit ergänzend hinzu. Gerhard Richter, Imi Knoebel, Ellsworth Kelly und Konrad Klapheck sind hier also auch vertreten. Außereuropäische Kunstobjekte und Textilien aus Afrika, Nord- und Südamerika, Asien und Ozeanien bereichern die Henkel-Kunstsammlung ebenfalls.
Rund 40 Werke aus der Henkel-Kunstsammlung sind im K20 während der Ausstellung zu sehen. Günter Uecker, Horst Münch, Gerhard Richter, Imi Knoebel sind darin vertreten, aber auch in Deutschland weniger bekannte Künstler wie Jack Bush, Jef Verheyen, Mary Heilmann, Donald Sultan, Larry Poons und Friedel Dzubas.
Es ist aber nicht nur Malerei zu sehen. Textilien aus Usbekistan, Indonesien und Indien kommen hinzu. Gabriele Henkel hat die Ausstellung eigens kuratiert. War die Henkel-Kunstsammlung bislang vorrangig im eigenen Unternehmen zu sehen, ist sie nun erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.
„Unsere Ausstellung würdigt die Einzigartigkeit der Unternehmenssammlung Henkel. Sie ist darüber hinaus aber auch eine ausdrückliche Würdigung an Gabriele Henkel,“ betont Marion Ackermann, die Direktorin der Kunstsammlung NRW. „Ihre Internationalität, ihre große Begabung für das Schreiben und ihr Blick für die Kunst beeindrucken. Aus heutiger Sicht betrachtet man staunend, mit welch schlafwandlerischer Sicherheit sie sich in den Ateliers der berühmtesten Künstler bewegte.“
Rein formal handelt es sich hier um eine Sonderausstellung, die neben der normalen Dauerausstellung zu sehen ist. Vom Platzangebot her beschränkt sie sich auf einen einzelnen Raum. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem auf jeden Fall. Als Besucher bekommt man eine hochwertige Ausstellung zu sehen, die die Dauerausstellung ideal ergänzt.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.