Gregor Jansen und seine Kunsthalle

Gregor Jansen wurde 1965 im niederrheinischen Nettetal geboren. Jansen studierte Kunstgeschichte, Baugeschichte und Philosophie an der RWTH Aachen und promovierte über den Maler Eugen Schönebeck. „Hinter dem Begriff der Baugeschichte verbirgt sich die Geschichte der Architektur,“ erklärt Jansen. „Ich bin ein sinnes- und bilderorientierter Mensch. Das Studium der Kunstgeschichte war eine wunderbare Entdeckungsreise durch die Welt der Kunst und Bilder.“

Er arbeitet seit 1991 als Ausstellungsmanager, Kurator, Dozent, Kunstkritiker und Publizist. Als Dozent lehrte er bis 2005 an der FH Aachen und der Kunstakademie Maastricht (ABKM) Medientheorie, Kultur- und Bildwissenschaft. Von Anfang 2005 bis Ende 2009 war Jansen Leiter des Museum für Neue Kunst in Karlsruhe. Von 2006 bis 2007 erhielt er einen Lehrauftrag im Bereich Museologie /Ausstellungspraxis an der HfG Karlsruhe. Seit 2011 ist er Gastprofessor an der Kunstakademie Münster.

Seine weitere Tätigkeit, die er so ganz nebenbei noch durchführte, hier aufzuführen, würde an dieser Stelle sicherlich zu weit führen. Ein paar Details seien an dieser Stelle dann aber doch genannt. Jansen organisierte 1996 die Gesprächsreihe „Netzkultur“, betreute 1998 in Aachen gemeinsam mit dem Sammler Wilhelm Schürmann die Ausstellung „Entropy at Home“. Er kuratierte im Jahr 2000 die Sektion Japan/Korea für die transnationale Ausstellung „Continental Shift“ in Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Mit dem Neuen Aachener Kunstverein richtete er 2001 das Wissenschaftssymposium „Über Super-Strings, Vibrationsmoden und andere Schwingungszustände“ aus. Danach arbeitete er als Projektleiter für die Ausstellung Iconoclash mit Bruno Latour. So geschehen im Jahre 2002 am Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Im selben Jahr war Jansen als Co-Kurator für die zweite Medienkunstbiennale „media_city seoul“ in Südkorea aktiv. Für das gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und dem Goethe-Institut Peking 2005 durchgeführte Stipendiatenprogramm BEIJING CASE zur Erforschung internationaler urbaner Entwicklungen in Megacities wurde Gregor Jansen zum Kurator ernannt. Das Projekt und die abschließende Ausstellung „totalstadt. beijing case“, die 2006 im ZKM in Karlsruhe stattfand, setzen sich mit dem explosiven Wachstum der Stadt und seinem Einfluß auf die urbane Kultur im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne auseinander. Ob die Zusammenarbeit mit Südkorea und China Zufall war oder gezielt erfolgte, sei einmal dahingestellt. Es haben sich jedenfalls nützliche und interessante Kontakte ergeben, die auch in die bisherige Ausstellungstätigkeit eingeflossen sind. Von daher soll diese Arbeit hier gezielt genannt werden.

Jansen hat Bücher, Katalogbeiträge sowie Essays und Artikel in Kunstmagazinen wie springerin, Kunst-Bulletin, Metropolis M, Parkett oder Blitzreview veröffentlicht.

Einen gewissen Fleiß, Ergeiz und auch fachliche Kompetenz kann man Jansen also nicht absprechen.

Die Kunsthalle Düsseldorf ist eine Ausstellungshalle in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Sie gehört zur Architektur des Brutalismus. Was an ihrer Baukonstruktion, bei der die Verwendung von Sichtbeton (französisch: béton brut) eine große Rolle spielt, liegt. Die Kunsthalle wird getragen von einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren Aufsichtsrat der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf vorsitzt. Die Kunsthalle wird gefördert von der Landeshauptstadt Düsseldorf und den Stadtwerken Düsseldorf.

In dem Gebäude, das der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen am Grabbeplatz gegenüber liegt, befinden sich auch der Sitz des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, die Kabarettbühne Kom(m)ödchen sowie eine Buchhandlung. Einen weiteren, besonderen Ausstellungsraum betreibt die Kunsthalle Düsseldorf im Untergeschoß des Pavillons Kunst im Tunnel an der Rheinuferpromenade.

1967 entstand ein Neubau am Grabbeplatz etwa 150 Meter südwestlich versetzt von der Stelle des im Krieg beschädigten und abgebrochenen Vorgängerbaues. Die 1967 erbaute Halle ist ein einfacher, monolithisch wirkender Block, den Konrad Beckmann und Christoph Brockes mit Betonplatten verkleideten, die in den 1950er Jahren für den massenhaften Einsatz im Fertigteilbau entwickelt worden waren. Der Block ist quaderförmig und ruht auf einem eingezogenen Sockel aus schwarzem Basalt. Die Kunsthalle hat heute auf ihrer Nordseite über eine großzügig geöffnete Terrassen- und Treppenanlage, die es mit dem Grabbeplatz verbindet. Den oberen Abschluß des Baus bildet ein „Zinnenkranz aus Beton. Die Belichtung der oberen Ausstellungssäle erfolgt über eine Sheddachkonstruktion. Die Hauptansichtsseite hat keine Fenster. Sie ist in sich bis auf den Eingangsbereich vollkommen geschlossen; die Seitenansichten zeigen einige in den Beton eingeschnittene Fenster.

Die Kunsthalle ist auch von Kunst im öffentlichen Raum umgeben. Über dem Eingang der Kunsthalle hängt ein Bronzerelief von Karl Hartung, das um 1967 entstanden ist. Die Freitreppe am Eingang der Kunsthalle beherrscht der Habakuk. Die ist eine 1970 gegossene, knapp 4 m hohe Vogelfigur von Max Ernst, die nach einem 52 cm großen Modell von 1934 entstanden ist.

Ein weiteres Objekt auf der Freitreppe ist der Kippdeckel von Lee Thomas Taylor, ein Werk aus Beton, das zur Ausstellung raumfürraum 2004/2005 in der Kunsthalle gezeigt wurde. Im Rahmen der Ausstellung Prospekt 69 entstand 1969 im Basaltsteinboden der Freitreppe in Gestalt von sieben Rillen die Arbeit Windows and Matchdrops von Michael Heizer. Im September 1973 entstand auf der Terrasse der Kunsthalle Anatol Herzfelds Einbaum Das Blaue Wunder. Die Besonderheit daran: Mit diesem Kunstobjekt wurde am 20. Oktober 1973 die Aktion Heimholung des Joseph Beuys durch eine Rheinüberfahrt vom Oberkasseler zum Altstadtufer verwirklicht und das 200-Jahre-Jubiläum der Kunstakademie Düsseldorf inoffiziell gefeiert. Aus der am Kay-und-Lore-Lorentz-Platz gelegenen Außenwand der Kunsthalle ragt ein schwarzes Ofenrohr von Joseph Beuys. Dieses Objekt heißt Das Schwarze Loch. Es wurde 1981 zur Ausstellung SCHWARZ als Replik eines im Beuys-Atelier am Drakeplatz erhaltenen Kaminrohrs installiert. Durch ein Loch in der Außenwand ist das Objekt mit einem Innenraum auf der zweiten Etage der Kunsthalle verbunden, wo es durch ein knapp über Kopfhöhe gelegenes, im Durchmesser 20 cm breites, dunkles Loch an der Innenseite der Außenwand in Erscheinung tritt. In einer Fuge der Außenwand zum Grabbeplatz brachte James Lee Byars 1986 mit roter Farbe Die Träne an. Sie entstand im Rahmen der Einzelausstellung Palast der Philosophie.

Zwischen Ende der 1990er Jahre und 2002 erneuerte das Architektenteam rheinflügel das Gebäude. Hierbei war es Ziel, die ursprüngliche Baukonstruktion aus Sichtbetonelementen wieder stärker hervortreten zu lassen.
Das Haus verfügt über keine eigene Sammlung, sondern organisiert Wechselausstellungen. Daneben dienen Vorträge, Performances und Nachtfoyers der Diskussion und Reflexion aktueller Kunstpositionen.

Zur Geschichte der Sammlung seien ein paar Worte verloren, wie sie auch in dem Beitrag von Wikipedia enthalten sind. „Die Geschichte der Kunsthalle steht im Zusammenhang mit der Gemäldegalerie, die unter Jan Wellem (1658–1716) gegründet wurde und eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Zeit enthielt. 1795 wurden die Gemälde wegen der herannahenden Revolutionsarmee Frankreichs nach Mannheim gebracht. Nach dem Friedensschluss veranlassten die Stände des Herzogtums Berg die Rückführung der Bilder. Wegen eines Ländertausches zwischen Kurpfalz-Bayern, Frankreich und Preußen, bei dem Kurpfalz-Bayern das Herzogtum Berg mit seiner Hauptstadt Düsseldorf Napoléon überließ, wurde die wertvolle Sammlung 1805 dann aber schon wieder abtransportiert, zuerst nach Kirchheim-Bolanden, von dort nach München. Aufgrund des Staatsvertrages zwischen Preußen und Bayern im Jahre 1870 musste Düsseldorf auf die Rückgabe der überführten kurfürstlichen Gemäldegalerie endgültig verzichten. Sie bildet heute das Kernstück der Münchner Pinakothek. Der Wert der Sammlung wurde damals auf 2,1 Mio. Taler geschätzt. Düsseldorf reichte daraufhin im Jahre 1872 eine Petition bei dem Kaiser Wilhelm I. ein, um eine Entschädigung für die verlorenen Galeriebestände zu erhalten. Der Kaiser gab dem Gesuch statt und gewährte eine Summe von 150.000 Talern zur Errichtung der Kunsthalle, die zwischen 1878 und 1881 erbaut sowie am 3. Juli 1881 mit einem historischen Kostümumzug des Künstlervereins Malkasten eingeweiht wurde. Dieses Ausstellungsgebäude, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, wurde in den 1950er Jahren abgerissen,“ ist dort zu lesen.
Im vorderen Bereich am Grabbeplatz befindet sich seit 2004 der Salon des Amateurs, die Künstlerbar und der alternative Electroclub an der Kunsthalle. Hierauf soll in diesem Text aber nicht näher eingegangen werden.
Die Düsseldorfer Altstadt ist nach Einschätzung von Jansen ein idealer Standort für das Museum. „Die Kunsthalle bietet hier eine Verbindungslinie zwischen Kunstakademie als Ort der künstlerischen Produktion und dem gesellschaftlichen Leben.“

Die Konzeption anderer Kunstmuseen vor Ort basiert auf der Sammlung. „Die Kunsthalle ist ein Haus für Wechselausstellungen. Wir haben nur Ausstellungsflächen, keine Depots, auf die wir im Bedarfsfalle zurückgreifen können. Die Künstler sind nur Gäste. Niemand zieht hier je ein,“ betont Jansen. „Wir erheben einen Anspruch auf Internationalität.“ Daß dabei auch Künstler ausgestellt werden, die bei uns in Europa noch völlig unbekannt sind, ist dabei ein Nebeneffekt. Ob die Kunsthalle wohl ein Sprungbrett für außereuropäische Künstler sein kann und will? Die Ausstellungen unter der Ägide von Jansen legen es nahe.

In Zeiten knapper Kassen reduzieren Stadt und Sponsoren ihre Zuschüsse, wie auch Jansen mit einem gewissen Bedauern zugeben muß. Von daher dürfen wir gespannt sein, mit welchen Ausstellungen er uns in Zukunft beglücken wird.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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