Ein Struth in Düsseldorf
Die Ausstellung "Thomas Struth - Fotographien 1978 - 2010" ist vom 26.2. bis 19.6. zu den gewohnten Öffnungszeiten im K20 in Düsseldorf zu sehen.
Laut Pressemitteilung gehört Struth zu den Künstlern, die "in der Zeit wahrer Bilderfluten dem Medium Fotographie zu neuer Intensität und Wirkungskraft verholfen haben. Zahlreiche Ausstellungen während der vergangenen 15 Jahren in Europa, den USA und verschiedenen asiatischen Staaten haben dem 1954 am Niederrhein geborenen Künstler international bekannt gemacht."
Demzufolge sind bislang nur einzelne Werk-Gruppen vorgestellt worden. Die Kunstsammlung möchte "erstmals in Europa einen repräsentativen Überblick über das Gesamtschaffen Struths geben". Es werden über 100 Motive ausgestellt.
Struth studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, zunächst bei Gerhard Richter Malerei, ab 1976 bei Bernd Becher Fotographie. 1992 sind seine Arbeiten auf der documenta IX in Kassel zu sehen. "Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit ist das präzise Sehen," so das K20. "Besondere Aufmerksamkeit verdienen aber auch bisher nie in der Öffentlichkeit gezeigte frühe Werke, die zur Folge der Düsseldorfer `Straßen´ gehören. Die kleinformatigen, blockweise gehängten Schwarz-Weiß-Fotographien sind gemeinsam mit einer großen Auswahl der Dschungel-Bilder, den `Paradises´, als eigenständige Präsentation zu sehen. Diese Bilder-Installation ist ausschließlich in Düsseldorf ausgestellt und vom Künstler selbst eingerichtet worden."
Die Ausstellungseröffnung ist eine Unverschämtheit. Es sind offensichtlich mehr Leute eingeladen worden als tatsächlich eingelassen werden. Als Dr. Marion Ackermann um 19 Uhr mit ihrer Eröffnungsrede beginnt, drängeln sich viele Menschen vor einer verschlossenen Eingangstür. Sie bekommen von der Rede der künstlerischen Direktorin genaus wie von der des Künstlers sowie von der Rede von Dr. Anette Kruszynski als Kuratorin überhaupt nicht smit. Welchen Sinn haben Einladungen und Ausstellungseröffnungen, wenn irgendwelche angeblichen und möglicherweise erfundenen Sicherheitsvorschriften verhindern, daß sich Kunstliebhaber trotz pünktlicher Anreise nicht eine Ausstellung anschauen können? Die Kunstsammlung erweist sich mit diesem Ereignis einen Bärendienst der üblen Art.
Die ausgestellten Fotos sind nicht der Rede wert. Welchen künstlerischen Wert hat es, Fotos mit gestellten Familienaufnahmen, Leute bei der Kunstbetrachtung oder Industriefotographie zu zeigen? Mal davon abgesehen, daß Schwarzweißfotographie immer noch als künstlerisch wertvoller gilt als Farbfotographie, gewinnt man als Besucher - trotz aller kunsttheoretischer Schönrederei - schnell den Eindruck, diese Art der Fotographie schon oft gesehen zu haben.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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