Dom Münster
Der St.-Paulus-Dom ist eine römisch-katholische Kirche in Münster (Westfalen) unter dem Patrozinium des Apostels Paulus. Die Kathedrale zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten in Münster. Sie ist neben dem historischen Rathaus eines der Wahrzeichen der Stadt. Verwaltet wird der Dom vom Domkapitel Münster.
Der Dom steht im Herzen der Stadt auf einer kleinen Anhöhe, die Horsteberg genannt wird. Dieses Gebiet um das Kirchgebäude (samt Domplatz und angrenzenden Gebäudeflächen) bildete die alte Domburg und Domimmunität. Für diesen Bezirk hat der Dom heute die Funktion einer Pfarrkirche. Westlich des Doms liegen das Bischofspalais sowie eines der ehemaligen Kuriengebäude.
Die Kathedrale hatte zwei Vorgängerbauten: Der erste Dom (sogenannter Ludgerus-Dom, 805–1377) stand nördlich des heutigen Doms; der zweite Dom wurde im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut und mit Errichtung des dritten, des heutigen Doms in den Jahren 1225–1264 abgerissen. Das mächtige Westwerk mit seinen nahezu identischen Türmen war bereits um das Jahr 1192 an den zweiten Dom angebaut worden. Es wurde in den dritten Dom einbezogen. Der St.-Paulus-Dom vereinigt Stilelemente der Romanik mit dem Westwerk, das heißt mit dem Alten Chor und den Westtürmen, und der Gotik im angrenzenden Basilika-Bau, mit den beiden Querschiffen, dem Langhaus, dem Hochchor und dem Kapellenkranz.
Im Dom befindet sich die Grabstätte des ehemaligen Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, der kurz vor seinem Tod im Jahre 1946 zum Kardinal erhoben worden war und 2005 von Papst Benedikt XVI seliggesprochen wurde.
Mit der (jeweiligen) Weihe wurde jeder Dombau zur Bischofskirche des Bistums Münster. Daneben hatten die einzelnen Dombauten, zumindest zeitweise, zusätzliche Funktionen.
Der Erste (karolingische) Dom war gleichzeitig auch die Stiftskirche für die nach der Regel des heiligen Chrodegangs lebenden Brüder des von Liudger gegründeten Klosters.
Jeder Dombau hatte zudem die Funktion einer Pfarrkirche. Der Pfarrbezirk umfasste ursprünglich ganz Münster. Nachdem in Münster weitere Pfarrbezirke gegründet worden waren, wurde der Pfarrbezirk des Doms im Jahre 1090 auf die alte Domburg und Domimmunität beschränkt.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, in der der Dritte (heutige) Dom erbaut wurde, wurde auf dem Domplatz die Kirche St. Jacobi errichtet. Mit der Fertigstellung dieser Kirche verlor der im Bau befindliche Dom seine Funktion als Pfarrkirche gänzlich. Seit dem Abriss der Jakobikirche im Jahre 1812 ist der Dom wieder Pfarrkirche für den oben genannten begrenzten Bezirk.
Der Dom zu Münster ist eine riesige, helle und freundliche Hallenkirche. Trotz der vollen katholischen Prachtentfaltung wirkt die Kirche auch irgendwie ansprechend schlicht.
Was gibt es zu sehen? Heiligenstandbilder gehören genauso dazu wie farbige Glaskunst in den Fenstern, ein eher unauffälliger Kreuzweg, Altäre und eine Deckelkanzel, um nur einige Beispiele zu nennen.
Allein schon diese Kirchenkunst wäre schon einen Besuch wert. Doch – oh wehe! – wie ist es bei so bedeutenden Kirchengebäuden? Sie haben oft nicht nur gottesdienstlichen Charakter. Sie sind oft genug auch touristisch attraktive Ziele. So auch hier. Der Dom ist eine offene Kirche. Die Massen strömen auch außerhalb der Gottesdienstzeiten.
Ist man schon dort, lohnt sich auch ein Besuch der Domkammer = Domschatzkammer. Sie zeigt liturgische Gewänder genauso wie Gold- und Silberschmiedearbeiten, Stuck, Gemälde und Standbilder, also im Grunde genommen jene Gegenstände, die es in Museen wie diesem klassischerweise zu sehen gibt. Die Domschatzkammer in Münster ragt weder im guten wie im schlechten Sinne heraus.
Die katholische „Stadt- und Marktkirche“ St. Lamberti liegt in fußläufiger Entfernung zum Dom. Hinsichtlich der prächtigen Innenausstattung unterscheiden sich Dom und St. Lamberti nur bezüglich der ausgestellten Exponate – prächtig sind beide, St. Lamberti hat allerdings weniger, ist dafür aber auch flächenmäßig etwas kleiner. Besuchenswert ist St. Lamberti allerdings auch.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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