Die Franz-Sales-Kirche in Düsseldorf

"Franz-von-Sales-Kirche" heißt eine katholische Kirche, die im Düsseldorfer Stadtteil Wersten liegt und dort unmittelbar an den Südpark grenzt. Früher gab es an der Stelle, an der heute die Kirche liegt, die Scheidlingsmühle, die 1273 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Die Franz-von-Sales-Kirche ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Maria Rosenkranz. Der Architekt Hans Schwippert baute sie in den Jahren 1969 bis 1971 als Kirche für die umliegenden Kirchen. Sie wurde am 8. Oktober 1971 geweiht.

"Der markante Rundbau von Schwippert, der auch die Innenausstattung von St. Maria Rosenkranz überarbeitete und die Pauluskirche nach dem Krieg verändert wieder errichtete, besteht aus rotem Backstein. Am Bau waren zudem Friedrich Kohlmann und Ernst Kayser beteiligt. Der Rundbau mit eiförmigem Grundriß hat drei Ausflüchte.

Eine Besonderheit der denkmalgeschützten Kirche ist ihr Innenraum, der an ein antikes Theater oder einen Hörsaal erinnert: Der Altar befindet sich an der tiefsten Stelle und die halbrund um ihn angeordneten Bänke stehen auf nach hinten ansteigenden Stufen. Schwipperts Idee war dabei die Form eines Plattfischs mit dem Altarraum als Kopf und den Eingängen als Flossen.

Der Innenraum zeichnet sich auch durch seine sehr gute Akustik aus. Die Innenwand ist ein Mauerwerk mit unterschiedlich breiten, teilweise unverfüllten Fugen. Dadurch wird der Schall auf natürliche Weise gerichtet verstärkt," stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia die bemerkenswerte Architektur der Kirche vor.

Dort ist auch zu erfahren, daß die Kirchengemeinde das Gebäude eigentlich verkaufen wollte, bislang aber noch keinen Käufer dafür gefunden hat. Es finden noch Schulgottesdienste, die Sonntagvorabendmessen der polnischen Gemeinde Düsseldorfs und alle zwei Monate ein Gottesdienst, in dem neue geistliche Musik zu hören ist, in der Franz-Sales-Kirche statt.

Es ist schon ein wenig seltsam mit dieser Kirche. Von innen wirkt sie eher schlicht und amphitheatermäßig. Trotz ihres wuchtigen und an Burgen erinneden Äußeren wirkt das Kirchengebäude eher unauffällig. Wäre da nicht das Kreuz über dem Eingang würde der zufällig Besucher nicht mitbekommen, daß es hier eine Kirche gibt. Er könnte sie für ein x-beliebiges Gebäude halten.

Aushänge im Eingangsbereich kündigen zwar Schulgottesdienste und musikalische Veranstaltungen an. Eine regelmäßige Nutzung des Gebäudes scheint es aber nicht zu geben. Auch ohne die Finanzsituation der Kirchengemeinden zu kennen, bleibt doch die Frage, ob hier nicht häufiger Veranstaltungen durchgeführt werden könnten, etwa Musikkonzerte, Vorträge, Sprechtheater oder anderes.

Ich stelle es mir schwierig vor, ein Gebäude wie dieses zu verkaufen. Es ist viel zu sehr auf den Gottesdienst ausgerichtet. Das Kirchgebäude macht von außen keinen einladenden Charakter. Kann man hier Räumlichkeiten für private oder berufliche Feierlichkeiten mieten, wie es in anderen Kirchgemeinden und deren Gemeindehäusern möglich und üblich ist.

Welchem Architekturstil ist die Kirche zuzuordnen? Da ich mich in der Architekturgeschichte nicht sehr gut auskenne, frage ich mich, ob es (noch) der Brutalismus der 1960er Jahre ist. Es wäre gut möglich. Auf ästhetische und funktionale Gesichtspunkte wurde damals jedenfalls keine Rücksicht genommen. Was sich heute mit mangelnden Nutzungsmöglichkeiten rächt.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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