Deutsches Werkzeugmuseum in Remscheid

"Seit 1967 besteht das Deutsche Werkzeugmuseum Remscheid, das einzige Museum dieser Art in Deutschland. Es beherbergt eine umfangreiche technik-, sozial- und kulturgeschichtliche Sammlung von Werkzeugen verschiedener Jahrhunderte, in dieser Form einmalig in Mitteleuropa. Die Sammlung hat überregionale handwerks- und industriegeschichtliche Bedeutung.

Ergänzt wird das Museumsensemble durch das benachbarte Haus Cleff, das seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ein Wohn- und Geschäftshaus international operierender Werkzeugkaufleute war. Es beherbergt heute das Internationale Zentrum.

Aus dem städtischen Heimatmuseum, dem heutigen Historischen Zentrum, ist das Deutsche Werkzeugmuseum hervorgegangen. Hier war bereits seit den 20er Jahren Werkzeug gesammelt worden, wobei nicht nur technologische, sondern auch kulturgeschichtliche, volkskundliche und ethnologische Aspekte berücksichtigt wurden.

Schwerpunktmäßig wird der Wandel von der handwerklich/gewerblichen Produktion (z. B. Handfeilenhauerei / Wasserhämmer) zur klein- und großindustriellen Produktion (z. B. Maschinenfeilenhauerei) dargestellt. Hier fehlen geschichtliche, wirtschaftliche, technische und soziale Hintergründe genausowenig wie die Entwicklung der klassischen Hand-, Elektro- und Maschinenwerkzeuge.

Im Deutschen Werkzeugmuseum findet man vieles: Vom Faustkeil, über die Elektrische Handbohrmaschine bis hin zu Sonderwerkzeugen, die in Werkzeugmaschinen eingespannt werden. Historische Werkstätten und Fabrikensemble lassen noch etwas spüren von den Arbeitsbedingungen vergangener Tage, dem Leben der Arbeiter, der Werkmeister und der Fabrikanten. Die Herstellung dauerhafter und vielseitig verwendbarer Werkzeuge wäre ohne die Erfolge in der Eisengewinnung und Eisenverarbeitung undenkbar gewesen. So war beispielsweise das Elektrostahlverfahren wichtig für die Herstellung von hochwertigem Werkzeugstahl. Der erste Produktions-Lichtbogen-Schmelzofen der Welt, 1906 bei den Richard-Lindenberg-Stahlwerken in Remscheid eingesetzt, steht heute im Deutschen Werkzeugmuseum. Zahlreiche Exponate aus dem deutschen Raum dokumentieren die Geschichte anderer Zentren der mitteleuropäischen Werkzeugindustrie, so des süddeutschen Raumes und der Region um Schmalkalden in Thüringen," berichtet ein Faltblatt.

Die Ausstellung hält durchaus, was die Ankündigung verspricht. Historische Werkzeuge gibt es genauso wie Schau- und Lesetafeln. Doch das Museum bietet mehr. Einige Videoinstallationen bieten moderne Museumspädagogik. Das Kind im Mann darf sich an vielen Mitmachstationen austoben. Zum Glück ist der Eintritt frei; so können sich Väter und Söhne gleichermaßen austoben.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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