Kolumne
Beruf: Gärtner - Baumschule
Der Gärtner ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Der Kenner dieser Kolumnen weiß, wie und wo er sich darüber informieren kann, (z. B. BerufeNet und Jobbörse, den elektronischen Plattformen der Bundesagentur für Arbeit.
Gärtner der Fachrichtung Baumschule züchten Jungpflanzen und vermehren Gehölze art- und fachgerecht, kultivieren sie umweltschonend bis zur Verkaufsreife und vermarkten sie.
Zu den Laub- und Nadelgehölzen zählen Allee- und Parkbäume sowie Rosen, Obstbäume, Ziersträucher, Hecken- und Kletterpflanzen. Ihnen kommt eine wichtige ökologische Bedeutung zu, denn sie reinigen die Luft von Staub und Abgasen, spenden Sauerstoff und speichern Niederschläge. Bei der Rekultivierung von ehemaligen Abbauflächen, Deponien oder Kiesgruben tragen Gehölze dazu bei, ein harmonisches Landschaftsbild wiederherzustellen. Gärtner der Fachrichtung Baumschule züchten diese in Betrieben mit einem breiten Angebot verschiedenster Gehölze oder in Spezialbaumschulen, die sich auf bestimmte Kulturabschnitte (wie Jungpflanzen) oder Pflanzengruppen (wie Forstgehölze oder Rosen) konzentrieren.
Gärtner der Fachrichtung Baumschule erhalten und pflegen die Mutterpflanzenbestände, beurteilen, lagern und behandeln Saatgut und vermehren Gehölze. Sie bereiten Saatbeete vor und säen dort Samen aus. Sie pflegen Sämlinge, ziehen sie im Freiland oder im Gewächshaus groß bzw. vermehren die Pflanzen durch Stecklinge.
Der Boden muss in Freilandkulturen regelmäßig bearbeitet werden. Gärtner der Fachrichtung Baumschule legen Produktionsflächen an und unterteilen diese in Baumschulquartiere sowie Flächen für Containerkulturen. Sie lockern den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an. Mit den unterschiedlichen Gehölzen und deren Ansprüchen kennen sie sich im Detail aus und wissen genau, welche Wuchsbedingungen für welche Jungpflanzen optimal sind. Im Gewächshaus bedienen sie technische Anlagen, z.B. Bewässerungs- und Klimacomputer, mit denen sie die richtige Temperatur, Belichtung, Belüftung und Bewässerung einstellen können. Pflanzen brauchen außerdem Nahrung und müssen vor Schädlingen geschützt werden, daher setzen die Gärtner/innen regelmäßig Pflanzenschutz- und Düngemittel ein. Besonders wichtig ist es, die Bäume und Sträucher verpflanzfähig zu halten - schließlich sollen sie beim Kunden gut anwachsen. Werden Gehölze im Freiland gezogen, graben die Gärtner/innen die Gehölze aus und kürzen die Wurzeln sowie die Triebe, damit die Bäume und Sträucher einen kompakten Wuchs bekommen. Danach setzen sie sie wieder in die Erde, dieses Verpflanzen nennt man "verschulen". Regelmäßig "erziehen" die Gärtner die jungen Pflanzen, indem sie ihnen einen Hochstamm anbinden.
Sind die Bäume und Sträucher herangewachsen, roden, sortieren und kennzeichnen Gärtner/innen der Fachrichtung Baumschule die für den Verkauf bestimmten Pflanzen und ballieren sie gegebenenfalls. Spezielle Maschinen, z.B. Ballengrabemaschinen und Rodegeräte, erleichtern ihnen die Arbeit. Dann lagern sie ggf. die Pflanzen und verkaufen sie an Landschaftsgärtner, Gartenbaucenter, Städte und Kommunen oder Hobbygärtner.
(fiktiver Textteil)
Unser erster Auftrag (als Baumschule) sah anfangs attraktiv und einfach aus. Wir sollten eine relativ kleine Abbaufläche des Bergbaus begrünen - "renaturieren" nannte es der örtliche Bürgermeister.
Klar - so etwas machen Baumschulen gerne. Wir legten einen kleinen Park an, mit einer Allee sowie Hecken.
Unsere Planung und Ausführung wurde vielfach öffentlich gelobt. Was wir nicht ahnen sollten: Schon Wochen später sah alles ganz anders als angelegt aus: Die Bäume waren in sensationelle Höhen geschossen, viele Hecken mußten fast schon stündlich geschnitten werden.
Da bin ich, Klaus-Rüdiger Freiherr von Rübelstein, ins Grübeln gekommen. Was haben wir bei den Vorbereitungen nur falsch gemacht? In der Theorie hätten wir eine Bodenanalyse machen müssen. In der Praxis hatten wir aber darauf verzichtet - der Boden hatte unbelastet und natürlich ausgehen.
Ein Fehler, wie sich bei der nachgträglichen Bodenanalyse herausstellen sollte. "Dieses Bergbau-Abbaugebiet ist ein Paradies für Prä-Astronautik-Gläubige," formuliert es der städtische Chef-Chemiker, Adalbert mit Name. "Hier gibt es so viele Hinterlassenschaften aus der vorzeitlichen außerirdischen Vergangenheit, daß niemals ein Park hätte angelegt werden dürfen."
Und damit sind nicht nur die Abdrücke von Pflanzen und Tieren gemeint, die es auf der Erde noch nie gegeben hat. Offensichtlich haben Kleinstlebewesen in "unserem" Park bis heute überdauert. Sie sind dann in die Bäume, Hecken und Rasenflächen eingedrungen. Sichtbar haben sie nur das Wachstum verändert.
"Es hätte sich die Farbgebung verändert. In den Bäumen hätte man so etwas wie Gesicher erkennen können, zumndest in den Baumstämmen. Und wer weiß, was es sonst noch für Veränderungen gegeben hätte - vielleicht hätten sich die Bäume ja miteinander unterhalten oder von der Stelle bewegen können?"
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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