NIAG

Die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe entstanden 1968. Damals schlossen sich die Straßenbahn Moers Homberg GmbH, die Kreis Moerser Verkehrsbetriebe (KMV) und die Niederrheinische Automobilgesellschaft zu einem neuen Verkehrsunternehmen zusammen. Heute gehört das Unternehmen dem Kreis Wesel und der Rhenus Keolis GmbH & Co. KG. Moers ist der Sitz des Unternehmens. Die NIAG bedient die Kreise Kleve und Wesel sowie teilweise den Duisburger Westen.

Zunächst ein Blick in die Geschichte. Die Straßenbahn Moers Homberg GmbH wurde am 16. Mai 1908 gegründet. Warum dieser runde Geburtstag in Duisburg nicht gefeiert wurde, weiß ich nicht. Fakt ist aber: Grundlage für diese Unternehmensgründung war ein Beschluß beider Städte vom 7. August 1906. Das unternehmen wurde am 29. Juni 1908 ins Handelsregister eingetragen. Die Konzession für den Bau und Betrieb einer mehrspurigen Straßenbahn folgte am 6. September 1908.

1,5 Millionen Goldmark bildeten das Kapital, das zu 50 Prozent vom Kreis und zu je 25 Prozent von den beiden Städten aufgebracht wurde. Die Bahn wurde 1907 / 10ß8 gebaut. Nein, nein, das ist kein Schreibfehler. Die Bahn wurde noch vor der Erteilung der Konzession gebaut. Ab dem 1.Oktober 1908 fuhr eine Dampflok auf der 6,025 km langen Strecke zwischen Moers und Homberg. Der Straßenverlauf: Bahnhof Homberg – Rheinanlagen – Ruhrorter Straße – Augustastraße – Moerser Straße – Homberger Straße bis zum Steintor in Moers. Zumindest auf Duisburger Gebiet ist nichts mehr von dieser Straßenbahn zu sehen.

(Lautsprecherdurchsage) Nächste Haltestelle Ottostraße Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.

(Fahrer, vor sich hinbrummend) Meine Güte, was ist denn da vorne los? Warum steht denn die Bahn da? Was steht denn der Willi da solange? Ach so. Er hat die Hände erhoben. Und ein Fahrgast fummelt an ihm herum. Meine Güte – er wird gerade überfallen. (Durchsage) Bitte verlassen Sie sofort die Bahn. Die Bahn vor uns wird gerade überfallen. Bitte stürmen Sie die Bahn vor uns und nehmen den Räuber fest. (per Funk an die Leitstelle) Die M – Bahn wird gerade überfallen. Was soll ich tun? (Antwort per Funk) Den Räuber festnehmen. Egal wie – tot oder lebendig. (in Gedanken) Bravo – die Fahrgäste stürmen gerade die Bahn vor mir. Doch halt. Der Räuber hat Lunte gerochen. Die Türen sind zu. Die Bahn fährt los. Und ich nehme die Verfolgung auf. Meine Güte, der Willi fährt ja tatsächlich bei rot über die Ampel. Ich hinterher. Der Laster da steht aber im Wege. Willis Unfall war wirklich unvermeidlich. Daß ich in die Bahn hineinfahre, auch. Wie sinnvoll ein Sicherheitsgut sein kann, merke ich an dieser Stelle sehr deutlich. Der Räuber ist mit dem Kopf gegen die vordere Windschutzscheibe geprallt. Ganz benommen ist er. Willi nutzt die Gelegenheit, ihn zu überwältigen. Ich brauche nicht mehr einzugreifen.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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