Kaarst
Kaarst liegt am linken Niederrhein. Sie gehört zum Rhein-Kreis Neuss. Auf 37,4 Quadratkilometern leben rund 40.000 Einwohner. Im Internet ist Kaarst unter www.kaarst.de.
Büttgen ist heute ein Stadtteil. Büttgen wurde im Jahr 793 erstmals urkundlich mit seinem damaligen Namen Budica erwähnt. Der Name Kaarst tauchte 1218 als Carlesforst in Urkunden auf. Die katholische Kirche in Kaarst ist ein romanisches Bauwerk. Sie trägt die Bauinschrift 1146. Seit dem Mittelalter gehörte Kaarst zum kurkölnischen Amt Liedberg, war aber ein eigener Dingstuhl.
Im Jahre 1794 beendeten die französischen Revolutionstruppen die Zugehörigkeit Kaarsts zum Erzstift Köln. Kaarst wurde eine eigene Mairie im Département de la Roer.
In der Folgezeit verlief die kommunale Geschichte ziemlich unspektakulär. Ein weiterer Höhepunkt: Im Rahmen der großen Gebietsreformen der 1970er Jahre wurde die Gemeinde Kaarst am 1. Januar 1975 mit der Gemeinde Büttgen, bestehend aus den Ortschaften Büttgen, Holzbüttgen, Vorst und Driesch, zur Großgemeinde Kaarst zusammengelegt.
Am 1. Januar 1981 wurde Kaarst durch die Funktionalreform das Stadtrecht als mittlere kreisangehörige Stadt zugesprochen.
Der Tuppenhof in Vorst, ein ehemaliger Bauernhof aus dem Jahre 1684, wurde nach dem Tod des letzten Bauern im Jahre 1983 ab 1996 aufwändig restauriert, und so konnte 1999 das „Museum und Begegnungsstätte für bäuerliche Geschichte und Kultur“ eröffnet werden. Die Restaurierungsarbeiten wurden im Frühjahr 2000 beendet.
Die Braunsmühle (ursprünglich „Dycker Mühle“) in Büttgen ist eine Windmühle aus Stein, die in der heutigen Form seit 1756 besteht. Die Mühle wurde nach dem langsamen Verfall seit den 1970er Jahren von 2002 bis 2005 komplett restauriert und hat heute auch wieder ein funktionsfähiges Windrad mit Mahlwerk.
"Die Stadt Kaarst gilt in der Ballungsrandzone zur Landeshauptstadt Düsseldorf als ein bevorzugter Wohn- und Wirtschaftsstandort mit einem kurzen Weg zum Arbeitsplatz. Der umfangreiche Bestand mittelständischer Unternehmen des Dienstleistungssektors und des Handels, aber auch die Neuansiedlung mittelständischer Betriebe aller Branchen sowie die Expansion ansässiger Unternehmen unterstreichen die Beliebtheit des Standorts. Neben den verkehrsgünstig gelegenen und gut erschlossenen Gewerbegebieten verfügen Kaarst und die ganze Region auch über eine hohe Anzahl qualifizierten Fachpersonals.
Die größten privaten Arbeitgeber in Kaarst sind das Möbelhaus IKEA und der US-amerikanische Industrie- und Maschinenbaukonzern Parker Hannifin," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.
Soweit zur Theorie. Ein Besuch in Kaarst soll zeigen, wie die Praxis aussieht.
Kaarst wird von der S-Bahn-Linie S28 von Düsseldorf aus angesteuert. Insbesondere der Abschnitt in Kaars (bis Neuss) machen einen landschaftlich ansprechenden Eindruck.
Die Haltestelle "Kaarster Bahnhof" besteht aus einem Gleisstrang, einem Bahnsteig und überdachten Sitzgelegenheiten. Fahrkartenautomaten fehlen hier genauso wie ein Bahnhofsgebäude. Eine DB-Service-Station gibt es also genausowenig wie eine Bahnhofsgaststätte oder einen Bahnhofsbuchhandel.
Das örtliche Rathaus ist auch fußläufig gut erreichbar. Hier gibt es nicht nur das kommunale Verwaltungsgebäude. Auch Einzelhandel ist hier - beispielsweise in einem Einkaufszentrum - vertreten, wie auch Gastronomie. Man könnte diesen Bereich als die Innenstadt von Kaarst bezeichnen.
Unter touristischen Gesichtspunkten ist Kaarst uninteressant. Kein Museum, keine Kirche, kein Schloß laden hier zum Verweilen ein.
Kaarst ist eine gutbürgerliche Wohnstadt, an der der Hauch der Geschichte offensichtlich vorbeigegangen ist.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.