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Hospizbewegung Hamborn

Die Idee stammt aus dem England der `60er Jahre: Todkranke sollen nicht alleine sterben. Daß die daraus entstandene Hospizbewegung inzwischen auch in Deutschland etabliert ist, davon konnte ich mich bei einem Besuch bei der Hospizbewegung in Hamborn überzeugen.

Hospize sind Einrichtungen, die dazu beitragen sollen, daß unheilbar kranke und sterbende Menschen nach ihren Möglichkeiten am Leben teilhaben können. Sie sollen ihre letzte Lebenszeit möglichst selbstbestimmt und würdevoll leben können. Ein Teil der Lebensbegleitung am Lebensende erfolgt in stationären Hospizen. Aber da die meisten Menschen zu Hause leben und auch sterben möchten, gibt es etwa zehnmal so viele ambulante Hospizdienste, die Menschen in ihrer letzten Lebenszeit zu Hause begleiten.

Die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn ist ein solcher Hospizdienst. Seit 18 Jahren arbeiten hier Männer und Frauen ehrenamtlich im Hausbetreuungsdienst mit. Sie sind einfach da, unterstützen und begleiten und stehen den Menschen und ihren Angehörigen für Gespräche zur Verfügung. Diese Ehrenamtlichen werden in Kursen speziell auf diese Aufgabe vorbereitet. Wichtig ist, daß die Kranken und ihre Angehörigen einen Gesprächspartner haben und im Alltag entlastet werden. Über diese Begleitung hinaus gibt es aber auch Situationen, in denen medizinisch-pflegerische Fragen - beispielsweise zur Schmerztherapie - vorhanden sind. Dafür hat die Hospizbewegung zwei palliativ, also schmerzmedizinisch ausgebildete Hospizschwestern.

Im Laufe der achtzehn Jahre ist die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn immer mehr gewachsen. Heute zählt sie etwa 470 Mitglieder. Sie beschäftigt 3 Hauptamtliche (eine Geschäftsführerin, zwei Hospizschwestern) und etwa 80 Ehrenamtliche. 2008 wurden mehr als 150 Patienten und ihre Angehörigen begleitet. Die meisten Patienten wohnten im Norden Duisburgs.

Zur Sterbebegleitung gehört aber auch die Begleitung der Trauernden. Sie geschieht in persönlichen Gesprächen, in Gesprächskreisen und im regelmäßig einmal im Monat stattfindenden Trauercafe. Dieses Trauercafe hat die Hospizbewegung absichtlich an einem Sonntagnachmittag eingerichtet, weil dies eine Zeit ist, in der viele Hinterbliebenen ihr Alleinsein besonders spüren und daher die Möglichkeit als hilfreich und angenehm empfinden.

"Wir sind für alle Menschen da, unabhängig von Alter, Herkunft, Religion und Erkrankung," berichtet Andrea Braun-Falco. Die Diplom-Pädagogin und Diplom-Sozialarbeiterin ist Geschäftsführerin der Hospizbewegung. "Wir kümmern uns nicht nur um Senioren. Schließlich können auch Leute in der mittleren Lebensphase unheilbar an Tumoren erkranken."

Doch wie wird man selbst mit dem Sterben anderer Leute fertig? "Wir bieten sowohl für die Hauptamtlichen wie für die Ehrenamtlichen regelmäßig Supervision an. Sie soll helfen, die Situation zu bewältigen, und Unterstützung bieten."

Die Hospizbewegung ist nach eigenen Angaben auf Spenden angewiesen. "Das Spendensiegel zeigt den Spendern, daß mit ihren anvertrauten Geldern sparsam und verantwortlich umgegangen wird," betont Braun-Falco. Nähere Informationen über die Hospizbewegung sind unter der Telefonnummer: 0203 - 556074 oder www.hospizbewegung-hamborn.de erhältlich.

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