Burg Ingenhofen in Nettetal

"Bereits im geldrischen Lehnsregister von 1326 ist der Hof zu Lobberich als Besitz der Familie Bocholtz, 1403 als Dienstmannslehen bezeugt. Spätestens im 16. Jahrhundert (Jahreszahl 1544 im Innenhof), einer Blütezeit des geldrischen Adelsgeschlechts, hat die Burg im Wesentlichen ihre heutige Form erhalten; als dreigeschossiges Herrenhaus aus Backstein mit Sandsteingewänden und Ankersplinten, hohem Walmdach und vier runden Ecktürmen. Im Jahre 1997 hat die Familie Rosenwasser die Burg erworben.

Nach der Erbteilung von 1748 ging das Anwesen durch Heirat in den Besitz der Bentinck zu Limbricht über, im 19. Jahrhundert wechselten die Besitzer durch Verkauf und Heirat mehrfach. Um 1866 nahm der Industrielle Carl Niedieck Umbauten an der Burg und vor allem eine umfassende Neugestaltung des Parks vor. Einen Teil des Parks überließ er seinem Bruder Julius Niedieck zum Bau von Haus Erlenbruch im Südwesten des Parks. Um das Jahr 1927 erwarb der hiesige Industrielle Robert Kahrmann die im neugotischen Stil erbaute Villa, die bis in die 70er Jahre im Besitz seiner Familie blieb, danach zeitweilig der Stadt Nettetal gehörte und im Zuge des Rathausneubaus veräußert wurde und sich heute im Privatbesitz befindet," berichtet der Verkehrs- und Verschönerungsverein in seiner Schrift "Rundgang Historisches Lobberich.

Burg Ingenhoven liegt, von einem hübschen kleinen Park umgeben, in fußläufiger Entfernung zur zentralen örtlichen Bushaltestelle Lobberich Doerkesplatz.

Das historische Gebäude ist eines der interessanten Ausflugsziele der niederrheinischen Kleinstadt. Oder? Weit gefehlt, wie der Besuch vor Ort zeigt.

Gerade an warmen Tagen ist der Park ein Ort der Ruhe und Entspannung in der Betriebsamkeit des Alltags. Wer dann die Burg betritt, wird ganz schnell feststellen, daß er in der Gastronomie gelandet ist. Ein Restaurant lädt hier zum Verweilen ein.

Mit historischem Ambiente ist hier nichts. Hier gibt es weder ein stadthistorisches Museum noch andere Räumlichkeiten, in denen eine Ausstellung (z. B. der örtlichen Kultur, irgendwelche andere Sammlungen) der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Erstaunlich dabei: Eine Rückfrage beim städtischen Presseamt ergibt, daß Nettetal gar kein stadthistorisches Museum besitzt. Ist es die Stadt nicht wert, daß sie sich irgendwo selbst vorstellt? Gibt es vielleicht nichts zu präsentieren? Keine Ahnung. DIe Stadt vertut hier jedenfalls eine gute Gelegentheit, einen Anlaufpunkt für auswärtige Besucher zu schaffen, in dem sie sich selbst vorstellt.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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