Aufruhr 1225
"Ritter Burgen und Intrigen 1225! Das Mittelalter an Rhein und Ruhr heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 28.11.2010 im Archäologie-Museum in Herne zu sehen ist.
"Kalt und ungemütlich war der 7. November 1225. Der harte Ritt von Soest nach Schwelm hatte Erzbischof Engelbert von Köln und seinem Gefolge einiges abverlangt. Jetzt lag nur noch der Hohlweg bei Gevelsberg zwischen ihnen und ihrem Ziel. Kälte und Nebel herrschten in den Tälern. Im Hohlweg war es noch kälter und schon dunkel. Plötzlich stürmten die Angreifer um Friedrich von Isenberg aus ihrem Hinterhalt auf die Reiter zu. Es waren bestimmt vierzig oder mehr. Sie wollten den Erzbischof gefangen nehmen - doch Engelbert wehrte sich. Und er allein lag zum Schluß in seinem Blute.
Kaum ein Ereignis erschütterte die mittelalterliche Welt an Rhein und Ruhr mehr als der gewaltsame Tod des Kölner Erzbischofs Engelbert I., der nach dem Kaiser der mächtigste Mann des Reiches war. Kriege, Fehden und Intrigen begleiteten fortan das Leben der Menschen und veränderten in wenigen Jahrzehnten das Gesicht der Region. Auf den Spuren dieses historischen Ereignisses und seiner Folgen erzählt die Ausstellung die Geschichte des Ruhrgebietes im Hochmittelalter.
In drei Ausstellungshallen präsentiert das LWL-Museum für Archäologie in Herne die Welt des hohen Mittelalters. Auf rund 1.400 Quadratmetern erwarten SIe über 1.000 Ausstellungsstücke. Bühnenartige Themenräume und opulente Inszenierungen versetzen Sie in das 13. Jahrhundert.
Das Mittelalter an Rhein und Ruhr
Auf den Spuren des Erzbischofs Engelbert und seines Kontrahenten Friedrich von Isenberg entsteht ein umfassendes Bild von den wichtigsten Lebensbereichen des Mittelalters. Vom Familienleben und Ständewesen, der Rechtssprechung und Gesetzgebung, der Bedeutung von Kirchen und Klöstern, vom Reisen und Rittertum, dem Burgenbau bis zur letzten großen Ritterschlacht spannt sich der Bogen und enthüllt so ein Gesamtpanorama des mittelalterlichen Lebens.
Ruhrgebiet ist Burgenland
Eine riesige Landschaftskarte zeigt, wie viele Burgen es im Ruhrgebiet gab. Über 400 heute zumeist unbekannte Burgen werden in diesem Ausstellungsbereich wieder sichtbar. Am Beispiel von elf ausgewählten Anlagen werden die Entwicklung und die wechselvolle Geschichte der Adelssitze bis in die Gegenwart aufgezeigt.
Alltag auf einer Burg
Entdecken Sie anhand eines großen Modells der Hattinger Isenburg, wie es auf einer mittelalterlichen Burg aussah, welche Funktionsbereiche und Bauten dazu gehörten, wer dort wohnte und arbeitete. Rund um das Modell laden zahlreiche Burgräume dazu ein, auch das Innere einer Wehranlage zu erkunden. Vom herrschaftlichen Schlafzimmer bis zu den Pferdeställen werden die unterschiedlichen Räumlichkeiten einer Burg vorgestellt.
Kunst und Architektur demonstrieren im Mittelalter eindrucksvoll Macht und Einfluß. Krone, Schwert oder Bischofsstab waren nicht nur künstlerische Meisterleistungen, sondern vor allem Insignien der Macht, die die Position ihres Besitzers im Gefüge der mittelalterlichen Gesellschaft unterstrichen," berichtet die Begleitbroschüre.
Ein Besuch in der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. Wie es sich für eine Ausstellung zu einem geschichtlichen Thema gehört, werden hauptsächlich historische Exponate gezeigt. Das Wissen wird dabei multimedial vermittelt. Kurze Filmeinspielungen gehören genauso dazu wie vielfach vorhandene Lesetafeln oder Diaschauen. So entsteht doch ein sehr umfangreiches Bild sowohl eines unbekannten regionalen Ereignisses wie auch des Lebens in der damaligen Zeit.
Richtige Kinder und das Kind im Mann erfreuen sich am Mitmachbereich, der in einem eigenen Raum untergebracht ist. Hier kann der Besucher selbst erkunden, wie Sachen wie Essen, Kleidung, Schreiben, Spielen und Musik im Mittelalter funktionierten.
Ich besuche die Ausstellung am Ostermontag. Die Ausstellungist an diesem Feiertag wirklich gut besucht. Es kommen überwiegend Familien. Soweit ich es sehe, macht den Kindern insbesondere der Mitmachbereich sehr viel Freude.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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