Formel E: Rein elektrisch angetriebene Boliden schnappen sich den Team-Titel

Rasant in New York: Vor malerischer Kulisse sichert sich Audi im Premierenjahr in der Formel E zusammen mit den Partner Abt und Schaeffler den Team-Titel. | Foto: © Audi/TRDmobil
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  • Rasant in New York: Vor malerischer Kulisse sichert sich Audi im Premierenjahr in der Formel E zusammen mit den Partner Abt und Schaeffler den Team-Titel.
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(TRD/MID) Happy End für Audi: Besser hätte das Premierenjahr für die Ingolstädter in der Formel E nicht laufen können. Die Marke mit den vier Ringen schnappte sich beim großen Finale der Rennserie mit rein elektrisch angetriebenen Boliden in New York noch den Team-Titel. Dabei ist Audi Sport erst in dieser Saison werksseitig in die Formel E eingestiegen. Vor der malerischen Kulisse des „Big Apple“ feierte der Autohersteller mit seinen Partnern Abt Sportsline und Schaeffler eine rauschende Party. Gleichzeitig machte Audi auf der Rennstrecke beste Eigenwerbung für die Elektromobilität und künftige Serienfahrzeuge mit alternativem Antrieb.

Mit einer Aufholjagd wie sie eingefleischte Motorsport-Fans vielleicht noch aus den glorreichen Formel 1-Zeiten eines Michael Schumacher kennen, gelang Audi praktisch auf der Zielgeraden noch die Wende. An einem Wochenende für die Geschichtsbücher eroberte das „Dream Team“ Audi Abt Schaeffler auf den Straßen New Yorks vier Podestplätze, feierte dabei einen Doppelsieg und sammelte insgesamt 78 von maximal 94 möglichen Punkten.

Und damit machte die einzige deutsche Mannschaft in der immer populärer werdenden Rennserie aus einem schier uneinholbaren Rückstand von 33 Punkten am Ende noch einen hauchdünnen Vorsprung von zwei Zählern auf das chinesische Team Techeetah. Mit Blick auf den Verkauf von Elektroautos zählt dieser Sieg fast doppelt, schließlich gilt China als der Boom-Markt für die automobilen Stromer. Das Gütesiegel „Made in Germany“ hat den Rivalen aus dem Reich der Mitte zumindest auf der Rennstrecke die Grenzen aufgezeigt.

Bis zur letzten Runde war die Entscheidung in der Teamwertung hart umkämpft und nichts für schwache Nerven. Lucas di Grassi überquerte in seinem Audi-Abt-Schaeffler im Sonntagsrennen nach 43 Runden auf dem Straßenkurs in Brooklyn mit Blick auf Downtown Manhattan als Zweiter die Ziellinie. Der Brasilianer machte sich mit seinem siebten Podestplatz in Folge gleichzeitig zum Vize-Champion.
„In vier Rennen keine Punkte und nun bin ich noch Zweiter der Fahrerwertung – das ist ein kleines Wunder“, sagt ein überglücklicher Lucas di Grassi. Es sei eine herausragende Saison gewesen – für ihn selbst, aber auch für das ganze Team. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis? „Wir geben niemals auf, der Teamtitel nach so einer unglaublichen Aufholjagd ist der beste Beweis dafür“, so der Brasilianer. Di Grassi holte in den vier Jahren, die es die Formel E nun schon gibt, im Team von Audi Sport Abt Schaeffler mit 611 Punkten mehr Zähler und mit 27 Podiumsplatzierungen mehr als jeder andere Fahrer in der Elektro-Rennserie.

Teamkollege Daniel Abt rundete den Audi-Ausflug über den großen Teich im Finalrennen mit einem dritten Platz und damit 15 Punkten sowie einem Zähler für die schnellste Rennrunde ab. Es war die insgesamt vierte des 25-Jährigen, er ist damit der Fahrer mit den meisten schnellsten Rennrunden in dieser Saison. Insgesamt gelang dies Audi Sport Abt Schaeffler sieben Mal in zwölf Rennen – kein Team war in dieser „Disziplin“ besser.
„Wir hatten ein großes Ziel, und das haben wir geschafft. Was für ein Comeback – ich bin glücklich und freue mich für das ganze Team“, sagte Daniel Abt. Damit meine er nicht nur alle an der Strecke, sondern auch alle Partner und die Mitarbeiter in Ingolstadt, Neuburg und Kempten, so der Rennfahrer aus dem Allgäu. Für Daniel Abt gab es auch ein persönliches Happy End: Denn mit 120 Punkten, zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen in New York feierte er seine mit Abstand erfolgreichste Saison in vier Jahren Formel E. In der Fahrerwertung belegt Abt den fünften Rang.

Teamchef Allan McNish fiel ein Stein vom Herzen, den man bis in den Hudson River plumpsen hörte. „Ja, wir mussten bis zur letzten Kurve und bis zur letzten Sekunde zittern, aber nun ist es wahr geworden: Team-Champion! Ich werde Lucas und Daniel nun ganz fest umarmen“, sagte der Brite geradezu überschwänglich. Die Saison sei ein Auf und Ab gewesen, aber beide Fahrer hätten stets ihr Bestes gegeben. Auch ihm Finale, als es wirklich drauf ankam.

Audi-Motorsportchef Dieter Gass erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. „Als wir nach New York anreisten war klar, dass das eine wirklich große Herausforderung wird. Dass es aber so ein Krimi werden würde, der bis zur letzten Kurve geht, hat uns allen den Atem geraubt.“ Danach dankte er allen Mitarbeitern bei Audi Sport, Abt sowie Schaeffler und daheim und fasste treffend zusammen: „Dieses Herzschlagfinale hat wirklich elektrisiert.“
Technologiepartner Schaeffler nutzte das Finale auch, um einen Blick in die Zukunft der Formel E zu werfen. Dazu lud der Weltkonzern, der das Team seit der ersten Stunde in der Formel E unterstützt, knapp 300 Gäste – darunter die deutsche Botschafterin in den USA, Dr. Emily Haber – auf eines der typischen New Yorker Rooftops. Über den Dächern von New York zeigte das Unternehmen aus Herzogenaurach dann einen Prototyp des spektakulären neuen Audi e-tron FE05, in dem erneut gemeinsam entwickelte Antriebstechnik von Schaeffler und Audi zum Einsatz kommt. Das erste Rennen Mitte Dezember 2018 in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad soll dann die zweite Ära in der Formel E einläuten. Mal schauen, wer bei dem elektrischen Märchen aus 1.001 Nacht dann die Nase vorn hat.

Bürgerreporter:in:

Heinz Stanelle aus Düsseldorf

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