Treibstoff für Autos und Reisemobile nur bedingt wintertauglich

Foto: Aral/TRD

(TRD) Spätestens vor dem Start in den Winterurlaub, bei Touren aus südeuropäischen Ländern über die Alpen oder nach Skandinavien und Osteuropa sollten Fahrer von Dieselfahrzeugen den Tankwart fragen, bis zu welcher Temperatur der Diesel-Kraftstoff garantiert fließfähig bleibt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird ab Mitte November bis ins Frühjahr an der Tankstelle nur Winterdiesel angeboten. Vorsichtig sollte man allerdings bei Reservekanistern sein, die noch Sommerdiesel enthalten, der bei drastischen Temperaturstürzen benötigt wird. Da es im Gebirge wesentlich kälter ist, kann hier der Sprit ausflocken und ein ähnlicher Effekt entstehen. Auf Nummer Sicher geht, wer vorsorglich einen Kraftstoffzusatz wie etwa Diesel-Fließ-Fit in den Tank seines Autos füllt. Das Produkt eines Ulmer Herstellers soll den Kraftstoff bis minus 31 Grad wintersicher machen. Wichtig: Das Additiv muss unbedingt vor dem Versulzen eingefüllt werden, dann kann die Fahrt selbst im polaren Temperaturbereich geschützt losgehen.

Obwohl mit dem Winteranfang an den Zapfsäulen der deutschen Tankstellen so genannter Winterdiesel verkauft wird, der bei Temperaturen bis minus 22 Grad Celsius seine Fließeigenschaften behalten soll, sind Dieselfahrzeuge laut Automobilclub bei extremer Kälte nicht immer besonders startfreudig. Auch wenn der Motor schnell anspringt, kann bereits nach wenigen Kilometern die Fahrt unfreiwillig zu Ende sein. Der Grund: Schon bei Minus-Temperaturen, die deutlich unter zehn Grad liegen, können sich laut Schmierstoff-Experten winzige Paraffinkristalle bilden, die den Kraftstofffilter verstopfen. Der Diesel wird dann zähflüssig und Gelee-artig. Die wachsartigen Flocken schwimmen im Tank zum Filter und verkleben seine mikroporöse Oberfläche. Der Motor kann durch dieses so genannte Versulzen wegen Kraftstoffmangel ausgehen. Der Winteralptraum ist perfekt und ein längerer Zwischenstopp muss einlegt werden.

Fällt nachts das Thermometer auf unter 22 Grad Minus, helfen auch keine Zusätze mehr. Einzige Lösung: Abwarten, bis der Sprit wieder „auftaut“. Das funktioniert am besten in einer beheizten Garage. Keinesfalls sollte man laut TÜV den Diesel dann mit Benzin oder Petroleum verdünnen, um ihn wieder flüssig zu machen.

Moderne Selbstzünder vertragen diese Mischung nicht und es drohen Schäden an der Einspritzanlage. Auch ein Anwärmen von Tank oder Kraftstoffleitung mit einem Gasbrenner ist gefährlich, im schlimmsten Fall kann dabei das Auto explodieren.

Bürgerreporter:in:

Heinz Stanelle aus Düsseldorf

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