Duale Ausbildung: System wird befürwortet
Das klassische System der betrieblichen Ausbildung wird nach wie vor befürwortet. Obwohl viele Betriebe inzwischen Schwierigkeiten haben, all ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, wollen sie an der betrieblichen Ausbildung festhalten und die Anzahl der verfügbaren Stellen kaum reduzieren oder sogar die Kapazitäten erweitern.
Mehr als ein Drittel der knapp 470.000 ausbildenden Betriebe in Deutschland hat inzwischen Schwierigkeiten bei der Besetzung seiner Ausbildungsstellen. Dennoch wollen die Unternehmen nicht aus der betrieblichen Ausbildung aussteigen oder ihr Ausbildungsstellenangebot reduzieren. Im Gegenteil: Rund 75 Prozent der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) befragten Betriebe wollen in den nächsten drei Jahren unverändert an ihren Ausbildungsaktivitäten festhalten, 16 Prozent planen sogar eine Ausweitung ihrer Kapazitäten. Lediglich 7,4 Prozent sehen sich gezwungen, ihre Angebote zu reduzieren, und nur 1,4 Prozent planen den vollständigen Ausstieg.
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des BIBB-Qualifizierungspanels wurden in der Ausgabe 19/12 der Reihe BIBB REPORT veröffentlicht: "Vom Regen in die Traufe? Unbesetzte Ausbildungsstellen als künftige Herausforderung des Ausbildungsstellenmarktes". Dabei schätzen die Unternehmen die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt durchaus realistisch ein: Drei von vier Betrieben rechnen nämlich damit, dass die Probleme, ausreichend geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsstellen zu finden, eher noch zunehmen werden. Generell - so die Autoren der Studie - wird sich der demografische Umbruch und der Strukturwandel unter den Schulabgängern mit der anhaltenden Tendenz zu höheren Schulabschlüssen nicht gleichmäßig auf die einzelnen Betriebsgrößenklassen, Branchen und Regionen auswirken.
Insbesondere für folgende Betriebe werden die bereits bestehenden Probleme bei der Suche nach Bewerbern eher noch zunehmen:
1. Handwerksbetriebe und generell Kleinstbetriebe sowie kleinere mittelständische Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten
2. Betriebe in den neuen Bundesländern
3. Betriebe mit einem Ausbildungsstellenangebot in Berufen, die bei Jugendlichen zu wenig bekannt oder von diesen als nicht attraktiv genug eingeschätzt werden
4. Betriebe in Regionen, in denen sich die Ausbildungsverhältnisse aufgrund des Rückgang der Bewerber um Ausbildungsstellen zunehmend entspannen
5. Betriebe in Regionen, in denen die Anteile der Schulabgänger mit höheren Abschlüssen bereits hoch sind beziehungsweise weiter zunehmen werden
Um Problemen bei der Rekrutierung von Bewerbern vorzubeugen, wird den betroffenen Betrieben zu praktischen Maßnahmen geraten, um ihre Ausgangssituation nachhaltig zu verbessern. Hierzu gehören verschiedene Rekrutierungsstrategien: Je persönlicher und konkreter die Kontaktaufnahme zu den Jugendlichen erfolge und je mehr Einblick ihnen in die angebotenen Ausbildungsberufe, zum Beispiel mit Praktika oder Betriebsbesichtigungen, gewährt werde, desto besser entwickelten sich die Chancen, zu einem Vertragsabschluss mit den Jugendlichen zu kommen. Auch ein geeigneter Zugang über soziale oder regionale Netzwerke zahle sich auf lange Sicht für die Betriebe aus.
Quelle: Henkel Malerpraxis
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