Mit dem Frühling kommen die Schmetterlinge
Tagfaltermonitoring startet in Nordrhein-Westfalen am 1. April in die 11. Saison
Dank der Frühlingstemperaturen der vergangenen Tage haben sich zur Freude vieler Menschen auch die ersten Schmetterlinge wieder in die Lüfte begeben. Vor allem die Arten, die als Falter überwintern, wie Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge oder Zitronenfalter, sind aus ihren Nischen hervorgekommen und können schon jetzt, früh im Jahr gesichtet werden. Andere Arten überwintern als Puppe, Raupe oder Ei, sie werden erst später im Jahr als Falter ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vielerorts sind Schmetterlinge selten geworden und viele Tagfalter sind gefährdet. Um geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, sind mitunter detaillierte Kenntnisse zur Biologie der Falter und ihren Ansprüchen an den Lebensraum gefragt. Neben Erkenntnislücken bei Detailfragen gibt es auch heute noch unbeantwortete Fragen, warum manche Art aus einem bestimmten Gebiet verschwunden ist.
Aus diesem Grund hat ein Arbeitskreis von Schmetterlingskundigen beim NABU Nordrhein-Westfalen im Jahr 2001 ein langjähriges Tagfaltermonitoring, also die regelmäßige und wissenschaftlich standardisierte Erfassung der Arten und Bestände, ins Leben gerufen. Die Freiwilligen, die sich in Nordrhein-Westfalen am Monitoring beteiligen, kamen vor kurzem in Leverkusen zu ihrem Jahrestreffen zusammen. Neben den aktuellen Planungen und organisatorischen Fragen zum Start der diesjährigen Zählsaison am 1. April nutzten sie diesmal die Veranstaltung auch, um einen Rückblick auf 10 Jahre Tagfaltermonitoring in Nordrhein-Westfalen zu werfen.
Die rund 100 freiwilligen Schmetterlings-Kartierer gehen jedes Jahr zwischen April und September eine festgelegte Strecke ab und registrieren die links und rechts gefundenen Falterarten und –zahlen. Dr. Patrick Leopold, NABU-Entomologe und Koordinator des Monitorings in NRW: „Als erfreuliches Ergebnis konnten wir bei einigen Falterarten, von denen wir über 10 Jahre kontinuierlich Daten aus vielen verschiedenen Gebieten haben, etwa für das Große Ochsenauge, den Gemeinen Bläuling oder das Kleine Wiesenvögelchen, ein stabiles Vorkommen zeigen.“ Da aber die Bestände der meisten Falterarten auch unter natürlichen Bedingungen großen Schwankungen unterliegen können, müssten die Erfassungen für stichhaltige Ergebnisse über einen deutlich längeren Zeitraum fortgeführt werden. An der Motivation der freiwilligen Falter-Kartierer in Nordrhein-Westfalen wird dieses Vorhaben wohl nicht scheitern, das zeigte die Resonanz auf ihrem Jahrestreffen.
Bürgerreporter:in:Thorsten Wiegers aus Düsseldorf |
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