Zum Rheinbahnunfall in Holthausen: Danke allen, die geholfen haben und, wenn nötig, Konsequenzen ziehen
Am Dienstag, dem 29. März 2022 gegen 18.00h wurde ein 10jähriges Mädchen in Holthausen von einer Straßenbahn getroffen und dabei so schwer verletzt, dass es noch vor Ort reanimiert und im Anschluss mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Deshalb fragte Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER die Verwaltung:
Welche konkreten Erkenntnisse liegen mittlerweile zum Sachverhalt, zum Unfallhergang und den Folgen für die Verunfallte und den Rheinbahnfahrer vor?
Welche ersten Überlegungen bzw. Schlußfolgerungen ziehen die Stadtverwaltung Düsseldorf bzw. die Rheinbahn aus diesem Unfall im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Sicherheit von Fahrradfahrenden, Protected Bike Lane Am Trippelsberg?
Wenn aus Sicht der Stadtverwaltung Beschlüsse in der zuständigen Bezirksvertetung, im Ordnungs- und Verkehrsausschuss oder/und im Stadtrat getroffen werden müssten, um entsprechend der Antwort auf Frage 2 unverzügliches Handeln bei der Stadtverwaltung bzw. der Rheinbahn zu ermöglichen, welche wären dies und wann wird in welchem Gremium die erforderliche Beschlußvorlage seitens der Verwaltung eingebracht?
Der zuständige Beigeordente, Jochen Kral, antwortete: „Bis dato liegt der Erstbericht der Polizei vor. Der Befundbericht des Verkehrsunfall-Teams der Polizei liegt noch nicht vor.
Laut dem Erstbericht querte das Kind am Knoten Bonner Straße /Am Trippelsberg die Straße Am Trippelsberg auf der Haltestellenseite in Richtung Niederheider Straße. Anschließend querte das Kind die Gleise und stieß mit der in Richtung Niederheider Straße fahrenden Straßenbahn auf Höhe der nördlichen Gleisquerung zusammen.
Die technischen Sicherungen der Lichtsignalanlage an der Unfallstelle waren nach Aussage der Rheinbahn eingeschaltet.
Der Stadtbahnfahrer hatte ein Fahrsignal („F1“, Fahrt frei), die gelben Springlichter zur Sicherung des Fußgänger-/Radfahrerüberweges waren eingeschaltet und wurden dem Stadtbahnfahrer durch das Quittungssignal („So19“, weißes Blinklicht) angezeigt. Als der Stadtbahnfahrer erkannte das das Mädchen den Überweg befuhr leitete er sofort eine Gefahrenbremsung ein und gab akustisches Warnsignal. Er konnte den Zusammenstoß nicht verhindern.
Das verunfallte Kind wurde in die Universitätsklinik gebracht. Laut Polizeibericht bestand nach Einweisung keine Lebensgefahr, das Kind war wieder ansprechbar.
Der Stadtbahnfahrer erlitt einen Schock und wurde durch den Rheinbahnunfallhelfer betreut.
Für eine abschließende Antwort ist der Befundbericht der Polizei abzuwarten. Nach erster Prüfung liegen keine unfallbegünstigenden Faktoren vor, die Vorfahrtregelung ist eindeutig. Der Fahrradweg verläuft parallel zur Gleistrasse, getrennt durch einen Grünstreifen. Der Fußgänger/Radfahrerüberweg ist durch technische Warnhinweise gesichert.
Der Unfallort befindet sich außerhalb des Planungsraums der Protected Bike Lane Am Trippelsberg, so dass hier kein direkter Zusammenhang besteht. Allerdings bestätigt der Unfall die Ergebung der Verwaltung, dass es einen relevanten Radverkehr von Kindern und Jugendlichen auf dem Trippelsberg und seinem Umfeld gibt.
Ein unverzügliches Handeln wird aktuell nicht gesehen. Nichtsdestotrotz wird der Sachverhalt tiefer geprüft und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen entwickelt.“
Dazu erklärt Torsten Lemmer: „Als Erstes sind wir froh zu erfahren, dass es beim Unfall nicht zu tödlichen Folgen kam. Wir wünschen dem Mädchen und dem Rheinbahnfahrer alles Gute.
Als Zweites sind wir foh zu erfahren, dass der Unfall nichts mit der seit Jahren diskutierten und bis heute nicht vorhandenen Protected Bike Lane Am Trippelsberg zu tun hat. Was wäre gewesen, wenn es zu einem schweren, vielleicht tödlichem Unfall gekommen wäre, weil Vor-Ort-Betroffene, Verwaltung und Politik dort bis heute keine Lösung gefudnen haben? Nicht auszudenken.
Wir danken allen, die schnell, fach- und sachgerecht geholfen haben und, wenn der Sachverhalt vollständig aufgeklärt ist, diesen prüfen und, wenn nötig, Konsequenzen ziehen und Maßnahmen entwickeln. Vielen Dank.“
Foto: (c) rheinbahn.de
Bürgerreporter:in:Alexander Führer aus Düsseldorf |
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