Will auch die FDP Düsseldorf auf Gänse schießen lassen?
Düsseldorf, 8. November 2019
Der Stadt-Kurier Neuss berichtete am 26. Oktober 2019, dass die FDP in Neuss derzeit Unterschriften sammelt, um den Druck auf die Stadtverwaltung zu erhöhen, damit endlich auf die Gänse am Jröne Meerke in Neuss geschossen wird.
Der dortige FDP-Vorsitzende, Herr Michael Fielenbach, glaubt an erhebliche Gefahren für die Gesundheit insbesondere von Älteren und Kindern und eine "falsch verstandene Natur- und Tierschutzpolitik".
Helmut Kruckenberg, Sprecher der Projektgruppe Gänseökologie der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft e.V. räumt solche Bedenken gegenüber RTL.de jedenfalls aus und scherzt, "man könne den Gänsekot im Prinzip sogar essen."
Bei einer Studie von Balkenhol, Bergmann, Holländer und Stock (1984) wurden unterschiedliche Mengen an Gänsekot auf Weideflächen aufgetragen, um u.a. zu ermitteln, ob "ein dosisabhängiger Zuwachs an Erntegut hervorgerufen wird." Die Versuche wurden "so angelegt, daß auch höhere Konzentrationen auftraten. Es zeigte sich in allen Versuchen, daß hierdurch kein Schaden an der Vegetation verursacht wird. Die für normale Bedingungen im Wintergebiet angenommene Kotmenge erzielte eine Düngewirkung, die der in der Landwirtschaft üblichen mineralischen Volldüngung gleichkommt."
Frau Nicole Bungert, Stadtsprecherin in Neuss, hatte bereits am 11. Juni 2019 gegenüber dem Stadt-Kurier Neuss erklärt, dass "Erfahrungen aus anderen Städten – zum Beispiel Düsseldorf – gezeigt [hätten], dass das Bejagen nicht zum gewünschten Erfolg führt."
Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Angesichts dieser Meldungen frage ich: Fordert die FDP Düsseldorf auch das Schiessen auf Gänse? Ist dies auch die Meinung der hiesigen Vorsitzenden, Frau Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann? Handelt es sich beim Umgang mit Gänsen im Sinne des Artikel 20a Grundgesetz um eine falsch verstandene Natur- und Tierschutzpolitik?“
Bürgerreporter:in:Alexander Führer aus Düsseldorf |
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