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Tierrettung wird von Jahr zu Jahr wichtiger

Düsseldorf, 11. September 2019

Weil das Thema Tierrettung in Düsseldorf immer wieder diskutiert wird, fragte die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER die Verwaltung, wie viele Einsätze von der Feuerwehr Düsseldorf wurden seit dem 1.1.2015 ausgeführt (z.B. wie Rettung der Katze vom Baum; verletzte Tauben; andere gefundene oder verletzten Tiere mit Abgabe im Tierheim oder in einer Klinik; etc.; bitte aufschlüsseln nach Kalenderjahren und Einsatzart), wie viele Euro Kosten fallen im Durchschnitt je Einsatz an (bitte aufschlüsseln nach Einsatzart) und gibt es Anlaufstellen oder Hilfen, um die Feuerwehr bei Einsätzen dieser Art zu entlasten bzw. Möglichkeiten, dass Einsätze dieser Art erst gar nicht von der Feuerwehr durchgeführt werden müssen?

Die Verwaltung antwortete in der letzten Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, dass die Feuerwehr ihre Einsätze unter den Stichworten "Tier in Notlage" unter der Einsatzart. "Hilfeleistungseinsatz" registriert, aber nicht detailliert differenziert, mit einer Ausnahme: Die Einsätze des Reptiliendienstes der Düsseldorfer Feuerwehr werden separat erfasst.

Die Einsätze für Tiere in Notlage haben sich seit 2015 wie folgt entwickelt: 2015: 612 Einsätze Tier in Notlage und 30 Einsätze des Reptiliendienstes. 2016: 983 Einsätze Tier in Notlage und 37 Einsätze des Reptiliendienstes. 2017: 1.254 Einsätze Tier in Notlage und 36 Einsätze des Reptiliendienstes. 2018: 1.419 Einsätze Tier in Notlage und 27 Einsätze des Reptiliendienstes. 2019 (bis zum 20. Juni): 782 Einsätze Tier in Notlage und 13 Einsätze Reptiliendienst.

Die Kosten je Einsatz hängen von der Einsatzdauer sowie der Anzahl der eingesetzten Kräfte und Rettungsmittel ab, werden jedoch weder ermittelt, noch erhoben. Tierrettung ist nach dem Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) in NRW Aufgabe der Feuerwehr. Eine Tierrettung wird auch von privaten Tierrettungsorganisationen in Düsseldorf angeboten. Eine Einsatzübernahme durch diese wäre für die Feuerwehr überwiegend kostenpflichtig. Es wird versucht, private, ehrenamtliche Initiativen direkt aus der Feuerwehrleitstelle zu beteiligen. Über Kostensätze, Qualität und Verfügbarkeit (Dienst-/Bereitschaftszeiten) der einzelnen Anbieter kann keine Aussage gemacht werden. Für den Bereich des Reptiliendienstes sind derzeit keine Alternativen bekannt. Auch bei den steigenden Tierrettungseinsatzzahlen sieht die Feuerwehr derzeit keine Engpässe in der Bewältigung.

Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Diese Antwort ist in mehreren Punkten interessant.

Erstens: Nachdem Tierschutz 2014 in den Düsseldorfer Stadtrat gewählt wurde und so dieses Thema auf die politische Agenda kam, wurde es auch in der Öffentlichkeit wahrnehmbarer. Dies führte auch dazu, dass Bürger, wenn sie Tiere in Notlagen gesehen haben, seltener weg- und mehr hinschauten und auch öfter die Feuerwehr anriefen. Deshalb Danke an alle, die sich um Tiere in Notlage kümmern und Danke an die Feuerwehr, die laut Aussage der Verwaltung trotz steigender Tierrettungseinsatzzahlen keine Engpässe bei der Bewältigung im Tagesgeschäft hat.

Zweitens: Seitens der Feuerwehr wurde unserer Geschäftsstelle mitgeteilt, dass Tierrettung nach dem BHKG eine Kann- und keine Pflichtaufgabe ist und dass diese somit auch kostenpflichtig ist.

Drittens: Wenn ich an die Berichte in diesem Sommer zum Botulismus bei Enten denke, dass die Stadt angeblich eigene Firmen mit dem Einsammeln erkrankter bzw. gestorbener Enten auf den Gewässern Düsseldorfs beauftragte, frage ich mich, warum Stefan Bröckling vom Tiernotruf und viele weitere Ehrenamtliche hunderte Enten herausholten.

Mein Fazit: Es wird schon viel getan. Aber es läuft nicht richtig rund. Tierrettung wird von Jahr zu Jahr wichtiger.
Die Stelle eines koordinierenden Tierschutzbeauftragten, der in Düsseldorf für alle Tierschutzthemen Ansprechpartner wäre, sollte schnellstmöglich geschaffen werden.
Das Land Nordrhein-Westfalen wird ab 2020 immerhin einen Tierschutzbeauftragten haben, der politisch unabhängig beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz für den Schutz von Nutztieren zuständig ist, den Tierschutz stärken und gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutztierhaltung anhand wichtiger tierschutzfachlicher Themen weiterentwickeln soll. Das könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein.“

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