Städtepartnerschaft Moskau – OB Keller: Aufgebaute Mauer wieder einreißen!
Am frühen Morgen des 24. Februar begannen die Streitkräfte der Russischen Föderation mit der Invasion der Ukraine. Stunden später war in der Presse (Quelle 1) zu lesen: „Mit Blick auf die seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen der Stadt Düsseldorf und Moskau will man weiter im Austausch mit der Bevölkerung in Russlands Hauptstadt bleiben. "Der bewaffnete Angriff auf ein Nachbarland ist aber auf jeden Fall eine schwere Belastung auch für städtepartnerschaftliche Kontakte", so Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) … Als Zeichen der Solidarität hisste Keller die "Mayors For Peace"-Fahne vor dem Rathaus.“
Einen Tag später war in einer Pressemitteilung der Stadt Düsseldorf (Quelle 2) zu lesen: „Ich hatte bereits betont, dass der russische Angriff eine schwere Belastung für die Städtepartnerschaft ist. Es ist wichtig, dass der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern nicht abreißt - für den Austausch auf offizieller Ebene sehe ich persönlich derzeit jedoch keine Basis mehr!"
Dazu äußert sich Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER:
„Herr Dr. Keller, was ist mit Ihnen los? Am Donnerstag erklären Sie, dass es beim Austausch mit der Bevölkerung in Russlands Hauptstadt bleibt, am Freitag erklären Sie das Gegenteil.
Was kann die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung in Moskau dafür, wenn der Präsident der Russischen Föderation Krieg führt? Was der Mitarbeiter der Müllabfuhr in Moskau? Was die Krankenschwester, der Postbote, die Zeitungsausträgerin oder der Dachdecker?
Haben Sie vergessen, dass auch Moskau Mitglied bei Bürgermeister für den Frieden (Quelle 3) ist?
Haben Sie vergessen, was auf den Internetseiten der Stadt Düsseldorf zu lesen ist?
„Für eine internationale Stadt wie Düsseldorf ist es wichtig, über Staaten und Grenzen hinweg den Dialog zu suchen. Düsseldorf gehört deshalb zu einem weltweiten Netzwerk von Städten, die sich gemeinsam den aktuellen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen. Die acht aktiven Städtepartnerschaften sind für uns die ideale Plattform, Düsseldorf Weltoffenheit und Attraktivität im Ausland zu präsentieren.“ (Quelle 4)
Und zur Städtepartnerschaft mit Moskau: „Die Kontakte … bestehen bereits seit dem Ende der 1960er Jahre, als Vertreter der Stadt und der Messe Düsseldorf (vormals NOWEA) in die russische Hauptstadt reisten. Eine offizielle Städtepartnerschaft wurde 1992 besiegelt. Die Partnerschaft mit Moskau lebt von zahlreichen Kontakten zwischen Akteuren in der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur. In regelmäßigen Abständen finden die "Düsseldorfer Tage in Moskau" und die "Moskauer Tage in Düsseldorf" statt. Das Russland Kompetenzzentrum (RKD), eine Public-Private-Partnership der Landeshauptstadt, der Messe Düsseldorf sowie der Industrie- und Handelskammer, unterstützt aktiv die Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Moskau. Die Vertretung der Messe Düsseldorf in Moskau ist mit 16 Messen pro Jahr die umsatzstärkste Auslandsfiliale und einer der wichtigen Akteure in der städtepartnerschaftlichen Beziehung.“
Herr Dr. Keller, in Anlehnung an die Worte des verstorbenen US Präsidenten Ronald Reagen fordere ich Sie auf, „Tear down this wall!“ Reißen Sie die von Ihnen am Freitag aufgebaute Mauer schnell wieder ein.
Bleiben Sie mit der Partnerstadt Moskau im Gespräch.
Denken Sie an die Liedzeile von Sting: The Russians love their children too.
Ich bin sicher, dass eine Mutter oder ein Vater in Moskau nicht möchte, dass die Tochter oder der Sohn in der Ukraine kämpft, verletzt oder getötet wird.“
Quelle 1 = https://www.zeit.de/news/2022-02/24/duesseldorf-zu-partnerstadt-moskau-schwere-belastung
Quelle 3 = http://www.mayorsforpeace.org/english/members/area/europe.html
Quelle 4 = https://www.duesseldorf.de/internationales/partnerschaften.html
Foto: (c) duesseldorf.de_internationales_partnerschaften_moskau
Bürgerreporter:in:Alexander Führer aus Düsseldorf |
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