Rheinbahn plant für 2021 ein Minus in Höhe von 150,8 Mio. EUR
Zum Thema Corona bedingte finanzielle Nachteile bei der Rheinbahn hat Alexander Führer, Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER in der Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA) die Verwaltung gefragt, wie hoch sind die Corona bedingten finanziellen Nachteile bei der Rheinbahn seit März 2020,
welche finanziellen Ausgleiche wurden bzw. werden der Rheinbahn aus den Corona-Hilfspaketen von Bund und Land überwiesen und
welche weiteren, finanziellen Ausgleiche wurden bzw. werden auf die Landeshauptstadt Düsseldorf für die Rheinbahn zukommen?
Für die Verwaltung antwortete die zuständige Beigeordnete Cornelia Zuschke, dass „die Überleitungsrechnung PLAN 2020 und IST 2020 zeigt, dass sich Corona bedingte finanzielle Nachteile für die Rheinbahn in Höhe von 38,6 Mio. EUR ergeben.
Die im Gesamteregbnis der Rheinbahn inkludierte Höhe des Rettungsschirms von Bund und Land beläuft sich für das Jahr 2020 auf 35,1 Mio. EUR.
Seit Beginn der Pandemie im April 2020 verzeichnet die Rheinbahn einen erheblichen Umsatzeinbruch. Der Kostendeckungsgrad der Rheinbahn liegt im Jahr 2020 bei 77,6% (inklusive Rettungsschirm).
Die weiteren, finanziellen Ausgleiche der Landeshauptstadt Düsseldorf hängen ab von der weiteren pandemischen Entwicklung und damit einer sukzessiven Rückkehr hin zu einem Niveau vor der Pandemie oder weiterhin weniger Fahrgästen aufgrund weiterer Lockdowns.“
Alexander Mitglied, stimmberechtigtes Mitglied im OVA und stellvertrender Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER erklärt: „Im Rheinbahn-Unternehmensbericht 2020 ist u.a. zu lesen, dass sich das operative Ergebnis seit 2011 wie folgt entwickelt hat: 2011 minus 53,9 Mio. EUR; 2012 minus 52,6 Mio. EUR; 2013 minus 51,6 Mio. EUR; 2014 minus 48,5 Mio. EUR; 2015 minus 54,6 Mio. EUR; 2016 minus 61,9 Mio. EUR; 2017 minus 65,1 Mio. EUR; 2018 minus 73,1 Mio. EUR; 2019 minus 80,2 Mio. EUR; 2020 minus 87,5 Mio. EUR (inklusive Rettungsschirm).
Die Rheinbahn stellt ihren Aufgabenträgern gemäß Finanzierungsbescheid des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr gemeinwirtschaftliche Leistungen in Höhe von bis zu 178,5 Mio. EUR zur Verfügung. Von diesen Leistungen erwirtschaftet sie selbst 91,0 Mio. EUR, sodass sie einen Ausgleich von 87,5 Mio. EUR beansprucht.
Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 geht das Unternehmen von einem operativen Ergebnis in Höhe von -150,8 Mio. EUR aus. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von 64,2 Prozent.
Der Rat der Stadt Düsseldorf hat für die Stadt Düsseldorf mit Beschluss vom 4. Juli 2019 verabschiedet, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Um dies zu erreichen, hat die Stadt Düsseldorf ein umfangreiches Klimaschutzprogramm auf den Weg gebracht. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Handlungsprogramms sollen zu einer direkt quantifizierbaren Treibhausgasminderung führen.
Um die Verkehrswende in Düsseldorf zu beschleunigen, die Luftqualität nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern, haben Stadt Düsseldorf und Rheinbahn diverse Maßnahmen vereinbart, die jedoch das Ergebnis zusätzlich belasten. Die Mehrbelastung wird von der Stadt Düsseldorf im Interesse der Luftreinhaltung akzeptiert / Ende der Zitate.
Wenn die Rheinbahn 2020 nicht 35,1 Mio. EUR aus den Rettungsschirmen von Bund und Land erhalten hätte, hätte das Minus sogar 122,6 Mio. EUR betragen. Der Kostendeckungsgrad der Rheinbahn lag im Jahr 2020 ohne Rettungsschirm bei nur 68,6%.
Für 2021 wird ein Minus in Höhe von 150,8 Mio. EUR geplant.
Das Düsseldorfer Klimaschutzziel bis 2035 wird weitere Investitionen in Höhe von vielen Millionen Euro bedeuten. Außerdem soll das Angebot der Rheinbahn attraktiv sein oder noch attraktiver werden, um Pendler und Autonutzer zum Um- und Einstieg anzulocken. Wie all diese Herausforderungen und die deutliche Erhöhung des Kostendeckungsgrads erreicht werden können, sind Fragen, die die Rheinbahn mit den Aufgabenträgern und den politischen Vertretern im Aufsichtsrat diskutieren muss. Aktuell sind hier gefordert der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Ratsherr Andreas Hartnigk (CDU) sowie die Ratsleute Mirja Cordes (Bündnis 90 / GRÜNE), Norbert Czerwinski (Bündnis 90 / GRÜNE), Manfred Jan Neuenhaus (FDP), Sabrina Proschmann (SPD) und Rolf Tups (CDU).“
Fotos: Rheinbahn.de und pixabay
Bürgerreporter:in:Alexander Führer aus Düsseldorf |
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