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Leichte oder Einfache Sprache?

Düsseldorf, 14. September 2019

Die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER fragt in der nächsten Ratsversammlung die Verwaltung zum Thema einfache oder leichte Sprache, aus welchen Gründen sich die Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf für die leichte und nicht für die einfache Sprache entschieden hat, was konkret bis wann getan wird, um sowohl die Internetseiten, als auch Flyer, Druckerzeugnisse, Beschluß- und Verwaltungsvorlagen in leichter oder einfacher Sprache zur Verfügung zu stellen und, wenn für die Umsetzung Personal bzw. zusätzliches Personal notwendig wird, wieviele Vollzeitstellen vorhanden sind, benötigt werden oder zusätzlich geschaffen werden müssten und ob diese im Haushalt 2020 ff berücksichtigt sind.

Ratsherr Dr. Ulrich Wlecke, Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „ Hintergrund dieser Anfrage ist, dass die Einfache Sprache im Gegensatz zur Leichten Sprache kein festes Regelwerk besitzt.

Neben rund 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland – unter anderem Menschen mit einer schweren Lese- und Rechtschreibschwäche, Menschen mit einer geistigen Behinderung und Menschen, die Deutsch als Fremdsprache sprechen – gibt es rund 13 Millionen Mitbürger mit schwacher Lesekompetenz in zahlreichen Abstufungen. Somit ist ca. jeder Vierte in Deutschland betroffen; auf Düsseldorf umgerechnet also rund 160.000 Personen.

Geringe Lesefähigkeit erschwert oder versperrt den Zutritt zu vielen Lebensbereichen – Erwerbsarbeit, Mediennutzung, öffentliches Leben. Einfache Sprache soll diesen Personen einen Einstieg in die Schriftsprache erleichtern. Einfache Sprache können gemäß der Aktion Mensch 95 Prozent der Bevölkerung lesen und verstehen.

Im Gegensatz dazu ist die leichte Sprache eine speziell geregelte einfache Sprache. Das Regelwerk wird von dem seit 2006 bestehenden deutschen Verein Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben. Es umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und Mediengebrauch. Die Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.

Ein ähnliches Konzept ist die weniger strikt geregelte und näher an der Standardsprache liegende Einfache Sprache, zu deren Zielgruppe neben Personen mit kognitiven Einschränkungen auch ausdrücklich Personen zählen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist.“

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