Bürgerservice auch in Filialen der Sparkasse?

Düsseldorfer Verwaltung plant dies nicht

„In der Presse war zu lesen, dass Kölnerinnen und Kölner ihre amtlichen Dokumente auch in einer Sparkasse in Rodenkirchen ausstellen lassen. Bald könnte dies in deutlich mehr Filialen möglich sein. Deshalb fragte ich in der letzten Ratsversammlung nach, ab wann dies auch den Düsseldorfer Bürgern in der Stadtsparkasse möglich ist,“ erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER.

Für die Verwaltung erklärte die zuständige Beigeordnete Britta Zur, dass die Stadt Düsseldorf durch die hohe Anzahl von Bürgerbüros gut aufgestellt ist. Für rd. 649.000 Einwohner*innen werden elf Bürgerbüros im Stadtgebiet, die jeweils maximal neun der 50 Stadtteile flächenmäßig von Norden bis Süden abdecken, vorgehalten. Hierbei sind in dichter besiedelten Bereichen mehr oder größere Bürgerbüros in Betrieb (rechnerisch ein Bürgerbüro für 59.000 Bürger).
Zum Vergleich: Die Stadt Köln betreibt für über 1,1 Million Einwohner*innen neun Kundenzentren in den neun Stadtbezirken. Anders als in Düsseldorf sind in Köln jedem Stadtbezirk bis zu 16 Stadtteile zugeordnet (rechnerisch ein Kundenzentrum für ca. 122.000 Bürger).

Seit 2019 werden in zwei Standorten der Sparkasse Düsseldorf Online Services des Bereiches Einwohnerangelegenheiten mittels Serviceterminals angeboten.

Die elf Bürgerbüros in Düsseldorf werden durch den Außer-Haus-Service flankiert, der mobilitätseingeschränkte Bürger*innen zuhause und/oder in Alten- und Pflegeeinrichtungen betreut. Seit Spätsommer 2022 kooperiert der Außer-Haus-Service zusätzlich mit den Zentren Plus und organisiert in deren Räumlichkeiten Sammeltermine, um auch diejenigen Bürger*innen vor Ort abzuholen, die ggf. noch mobil sind, jedoch ihren Stadtteil nicht verlassen möchten bzw. können. Vor dem Hintergrund dieses bereits sehr breitflächigen und flexiblen Angebotes ist ein - wie in Köln aktuell pilotiertes - einmal wöchentliches Angebot in einer Bankfiliale nicht geplant.

Dazu erklärt Torsten Lemmer: „Im Sinne der Düsseldorfer bedanken wir uns bei der Stadtverwaltung, dass sie im Bereich Bürgerservice schon so viel für die Bürger tut. Trotz all dieser Anstrengungen wird jedoch immer wieder bekannt, dass Düsseldorfer sich über zu wenig Termine und zu wenig Möglichkeiten, die erforderlichen Dinge erledigen zu können, beschweren. Woran liegt das? Liegt das daran, dass die Nutzer das System nicht kennen, nicht verstehen? Oder liegt es daran, dass die heute vorhandenen Angebote nicht hinreichend bekannt sind? Oder passt das vielfältige Angebot noch immer nicht zur Nutzernachfrage? Schade, dass die Kooperation mit der Sparkasse Düsseldorf nicht auf mehr Filialen ausgedehnt werden. Im Sinne der Düsseldorfer hoffen wir, dass sich 2023 die Probleme, einen Termin in einem Bürgerbüro zu bekommen, deutlich verringern.“

Beispielfoto: © Landeshauptstadt Düsseldorf_Michael Gstettenbauer