Aalschokker im Alten Hafenbecken
2023 müssen Entscheidungen zur Neugestaltung getroffen werden
„Zur Situation des Aalschokkers im Alten Hafenbecken antwortete im Kulturausschuss die zuständige Beigeordnete Miriam Koch,“ erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER:
Im Jahr 2017 gab das Schifffahrtsmuseum ein Gutachten zum Zustand des „Aalschokkers“ in Auftrag. Das Ergebnis ließ keinen Zweifel daran, dass sich das Schiff leider schon damals in einem sehr stark überholungsbedürftigen Zustand befand. Eine Sanierung wäre demnach äußerst aufwändig und mit hohen Kosten verbunden gewesen. Die geschätzte finanzielle Belastung für den städtischen Haushalt hätte bei ca. 250.000 EUR gelegen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass es sich bei dem Schiff nicht um ein Objekt mit musealem, sondern eher dekorativem Wert handelt, wurde es seinerzeit nicht saniert. Stattdessen empfahl das Gutachten, den Aufenthalt des „Aalschokkers“ im Alten Hafen zu beenden und für dessen Abtransport die zuvor notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Der Zustand des Schiffes hat sich seitdem weiter verschlechtert. In Folge dessen ist es am 12. Januar bis auf den Grund des ca. 1,4 Meter tiefen Beckens gesunken. Ein koordiniertes Vorgehen ist nun erforderlich, um den „Aalschokker“ von dort zu entfernen...
Eine Prüfung der in der Frage genannten Wege zur Förderung einer Ersatzbeschaffung ist bisher nicht erfolgt, kann aber Bestandteil der weiteren Planung zur Aufwertung der innerstädtischen Situation am Alten Hafen werden. Wie die Wasserfläche des Alten Hafens aber in Zukunft genutzt werden könnte, diese Fragestellung ist aus Sicht der Verwaltung jetzt noch offen. Vorschläge aus der Stadtgesellschaft sollen in die weitere Planung ebenso einfließen wie Ideen aus Kreisen der Kunstkommission, des Kulturausschusses und der zuständigen Bezirksvertretung. Die Neubeschaffung eines anderen Schiffs wäre dabei nur eine von vielen Möglichkeiten.
Bei der Aufwertung des Alten Hafens durch ein in das Hafenbecken gesetztes Schiff oder andere Formen der Gestaltung spielen technische Rahmenbedingungen, wie die Belastung der unter dem Becken liegenden Tiefgarage oder die sichere Befestigung von Objekten am oder im Becken, eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist der städtebauliche und historische Kontext zu berücksichtigen sowie Anforderungen, die sich aus einer verträglichen Nutzung des Bereichs rund um das Hafenbecken ergeben. Mit diesen Aspekten werden sich die Verwaltung und städtische Akteure zu gegebener Zeit beschäftigen. Erst dann kann mit potentiellen Fördergebern über mögliche Varianten gesprochen worden.
Nit quake – make!
„Wenn die Problematiken nun seit über fünf Jahren bekannt sind, erwartet die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER nun in 2023, dass dieses Jahr gehandelt wird. Nit quake – make! Ziel muss es doch sein, nach der Sommerpause endlich zu Entscheidungen und zur Neugestaltung des Alten Hafenbeckens zu kommen,“ kommentiert Torsten Lemmer.
Fots: (c) Norbert Opfermann_Alter Hafen_Aalschokker